Ein zartrosanes V-Neck, Django und die Faust in Tobis Gesicht

Von 20. Dezember 2015 Allgemein 2 Kommentare

Die von Patrick beschriebene mittelmäßig gute Laune traf nur auf einige von uns zu. Da die Bolzumer freundlicherweise herbes Bier für die Herren Schmidt und Dittmar und für die Alcopop-Fraktion Moschall/Masur „Warsteiner-Lemon“ bereithielten, traf uns die erwartete Niederlage nach 1 ½ Jahren nicht ganz so heftig. Es gab nämlich auch einige lichte Momente, die der Autor des ersten Teiles vergaß. Zum Beispiel Jan-Niklas Meyer, bekannt für sein organisatorisches Talent und sachgemäßen Ansprachen, ist nämlich wieder einmal zum Spitzenreiter der Mannschaftskasse aufgestiegen, obwohl er selbst „total fassungslos“ darüber ist, „wie jemand, der sich nichts zu Schulden kommen lässt, immer am meisten zahlen muss“.

Lieber Janni,

auch wenn du Masur die Tische treten, Tobi das Jammern und Olli die Banden zerstören lässt, gehören zwar die Ausflüge zu Staffelleitern anstatt Spielorten, 55 minütige Verspätungen, Schlägerhochwerfversuche und das völlige unterlassen der Mitnahme irgendeines Trikots zu Koppelspieltagen in Hannover nicht alle zu unseren monetären Strafen, aber doch einige deiner Fauxpas. Für mich ist das so oder so immer wieder ein Highlight und bitte ändere das auf keinen Fall! Dich Samstag in einem zartrosa V-Neck einspielen zu sehen, was nur von dem hautengen, türkisgrünen T-Shirt am Sonntag getoppt wurde, entzückte garantiert das ein oder anderen fesche rurale Deern, welches durch die umliegenden Äcker in die Arena gestampft kam, um eventuell von ihrem zukünftigen Metropolenboy entdeckt zu werden und bringt uns immer wieder zum schmunzeln. Also bitte: weitermachen! Es waren nämlich auch einige pubertäre Girlies In Bolzum, auf die alleine aber Jannis herausragende Leistung nicht zu schieben ist. Es war ehrlich gesagt das beste Tischtennis, was ich von dir bisher gesehen habe – Chapeau Monsieur Mayähr! Aber nun zurück zum Bier: Der vierjährige Alkoholabstinenzler Simon entschied sich dazu, das aus den vergangenen Jahren verpasste weiter aufzuholen und trank strikt zwei Bier gleichzeitig, aus Sorge, er müsse das 5% Bier trinken. Da die Brause nur 2,5% hat und Tobis gemächlicher Trunk 5% aufwies, bestätigt einmal mehr, dass Simon in Sachen „Trinken“ noch einiges knallhartes Trinkerkalkül fehlt. Trotzdem versuchte er immer wieder „geschickt“ zwischen den verschiedenen Gesprächsrunden einzusteigen, was alle Beteiligten immer wieder recht amüsierte. Malte, trotz mannschaftlicher Niederlage guter Dinge, da er persönlich seine positive Bilanz weiter beibehalten konnte (6:4), war ebenfalls in guter Stimmung und kam zusammen mit Simon gut gelaunt in die Umkleide, in der Tobi – pflichtbewusst wie er nun mal ist – Bastus Rolle als stressiger Monarch immer besser erfüllte und bereits am Haarstyling feilte. Sollte es unseren Ü30 Mann etwa heute doch in die dunklen Nächte Hannovers verschlagen? Abwarten.

Simon nahm sein laut eigener Aussage sechstes Bier mit unter die Dusche und gab unserem Sprössling – altruistisch wie er ist – erstmal die Hälfte davon auf Leons selbst unter der Dusche weiter sprießenden „ich-will-irgendwann-mal-einen-Body-wie-Jörg-haben“ Körper etwas ab. Dieser Nettigkeit nicht bewusst, musste Leon glaube ich das erste Mal seit der Ankunft ein kleines Lachen unterdrucken und sagte ernst: „Diggi, ich hab kein Handtuch mit und habe gerade um trocken zu werden 4x alles angespannt…“ Simon bekam daraufhin prompt selber eine Bierdusche und man könnte meinen, wir hätten gerade 9:7 gewonnen. Nachdem die Mannschaft versuchte, unserem Ex-Veganer das 7. Bier aus der Hand zu nehmen und er anstelle dessen mal lieber seine Patrick Swayze Jeansjacke anziehen solle, kippte die Stimmung kurz und er faselte etwas von „Wir müssen uns mal entspannen und das Leben entschleunigen“. Beschleunigen hieß es aber kurz darauf eher beim Rallyfahrer Schmidt, der trotz Nässe ins Hotel wollte und unseren 9-Sitzer bestimmend durch das Dorf peitschte. Kurze Zeit später wurde wir alle von Tobi – vielen Dank an dieser Stelle noch einmal – eingeladen und trotteten Richtung Hotel zurück. Herr Dittmar, eigentlich als feste Partygröße eingeplant, knickte plötzlich weg und sprach von einer niemals wiederkehrenden Gelegenheit, oben einmal positiv stehen zu können. Und nun wäre es beinahe fast zu dem nächsten historischen Moment gekommen: Auswärtsfahrt und keine Party. Aber nicht mit unserem Partyhengst: vehement wedelnd, zappelnd und seine räudigen iPhone Lautsprecher aufdrehend sah er seine 7 Bier für nichts getrunken zu haben und versuchte wirklich alles in seiner Macht stehende, um die aus seiner Sicht „katastrophale Entscheidung“ abzuwenden. Alle psychologischen Mittel wurden ausgepackt: vergangen Fahrten, versteckte Beleidigungen und ein „gut, dann sind wir halt der Kieler TTK der Regionalliga!“ *Der Kieler TTK ist übrigens eine fidele Ü50 Truppe* Tobi versuchte indessen, genau das Pendant davon abzugeben und versuchte alle Merry Christmas Hits im hannoverschen Radio abzufangen. Cleverer Weise auch noch auf einer Lautstärke, die kaum wahrzunehmen war. Das reichte selbst dem stoischen Demokrat Jan-Niklas und es wurde ernst: „Tobi man, dass ist wirklich nicht fair – wir müssen einen Kompromiss finden“ was durch ein einleitendes „Was soll denn die Scheiße“ weiter an Wirkung gewann. Aber der DJ der Großmütter war unerschütterlich und drehte nun WHAM! volle Kanne auf. Es begann ein Pfeifkonzert und Masur versuchte mit dem Saseler Kassenschlager „Houseparty“ dagegenzuhalten. Simon sah seine Chance gekommen und trommelte zusammen mit Masur gegen die Decke und schrie Malte an: „Now everybody singing – House Party House Party!“ Das Ende vom Lied war der Halt vor dem Hotel und eine gespaltene erste Herren. Das Abknicker-Zimmer mit dem Oldie und dem kranken Leon war schnell gefunden und auch das alte Hip-Hop Zimmer Masur/Dittmar ebenso. Somit blieb die WG-Konstellation Meyer/Moschall weiterhin bestehen. Man weiß nicht wie, aber irgendwie hat Simon Malte wohl doch noch bestochen „eine unvergessliche Nacht in Hannovers Szene Clubs“ zu erleben und somit zogen Masur, Malte und Simon zu später Stunde noch los. Der empfohlene Szene Club hielt gleich beim Betreten des ersten Floors allen Ansprüchen:

„Jan Pillerman Otze Otze Otze Ars°° Jan Pillerman Otze Otze ARS°°“

Masur reckte grinsend den Arm hoch und ab ging´s. Simi, in gewohnter Abklapp-Stimmung, war bester Dinge. Als Malte aber sitzend auf dem Barhocker sagte, er bräuchte dringend irgendwelche Drinks um den Rotz hier zu ertragen, bewegte sich auch schon ein 100 Kilo Mann rückwärts auf ihn zu und setzte sich fast auf den lieben Ahrensburger Burschen. Ihn höflich auffangend, entgegnete dieser natürlich dankend ein: „Digger, was machst du da? Was fasst du mich an?“. Nett erklärte Malte dem sympathischen Dorfhonk, dass er einfach auf dem Stuhl saß und sonst mit ihm zusammen umgefallen wäre, was sicherlich auch nicht in seinem Interesse gewesen sei. Dies reichte wohl aus, um einen der 23 IQ-Punkte des Bullen zu tangieren und er zog mit einem „pass beim nächsten Mal auf“ ab. Masur, der kopfschüttelnde an die Bar ging, bekam nicht mit, dass der Koloss nach zwei minütiger Nachdenkpause abermals ankam und nun mit allen Mitteln seiner rhetorischen Kunst das Totschlagargument hervorbrachte: „Niemand fasst mich an!“ Verstört, ob dieser Satz einfach nur ein Vorbote einer Faust sein könnte, drehte Malte sich ein bisschen zur Seite um gerade noch einer fremden Frau auszuweichen, die liebevoll den Gorilla umsäuselte und ihn durch den wuschigen Vollbart strich. Simon dachte, jetzt ist alles vorbei, weil sich doch keine echte Kante von irgendeiner wildfremden Dame durch so etwas intimes fahren ließ. Doch weit gefehlt – Django schien das zu gefallen und er entfernte sich noch ein wenig blubbernd immer weiter von der Szenerie. Was das ganze filmreich gemacht hat, war der weiße Spargeltarzan, der anscheinend ein Kumpel von Django war und nachdem sich alles eigentlich beruhigt hatte, zu uns ankam und meinte: „Glück gehabt, sowas lässt Beton normalerweise nicht einfach so durchgehen“.

Rückblickend war das neben Maltes 20-minütigen Jump-Style Phase auf jeden Fall eines der Höhepunkte des Clubs. Nach dem Burger King Besuch ging es dann auch irgendwann für die Rasselbande ins Bettchen, die sich als etwas größere Einzelbetten mit einer etwas größeren einzelnen Bettdecke erwiesen. Bevor man hier jetzt das Hotel anmacht, ist es aus langjähriger Erfahren eher Janni zuzuschreiben, der vermutlich die Pärchenversion für mehr Geld gebucht hatte. Sei´s drum. Am nächsten Morgen stand das letzte Spiel der Hinrunde an. Leon dachte zwar anfangs, dass es ihm besser gehen würde, aber nach dem guten 3:0 Doppelerfolg mit Simon besiegelte ein 1:3 gegen „Hage“ den wiederkehrenden Knockout für den bis dahin so gut stehenden Leon. Bitter.

Malte und Janni verloren knapp gegen Hardy und Decker 1:3.

Denkbar knapp ging es im dritten Doppel zur Sache: 3:2 hieß es nach einem intensiven Duell mit dem gegnerischen Doppel Kolbe/Schmidt.

2:1 für uns

Das von Leon schon angesprochene 1:3 gegen Hagemann folgte ein 0:3 von Malte gegen Herrn Lohse, bei dem die ersten beiden Sätze aber sehr knapp ausfielen (-10;-11).

2:3

Tobi stand nun mit Decker das dritte Monster nacheinander der Regionalliga Mitte bevor. Nach zwei verlorenen ersten Sätzen konnte Tobi mit ausgezeichneten Punkten wieder ein Topspiel abliefern und es hieß nach sehr, sehr guter Leistung wieder: fünfter Satz.

Herr Decker, 38 Jahre und langjähriger Mann aus dem oberen Paarkreuz, setzte nun seine letzte Waffe ein, um die drohende Niederlage abzuwenden:

Unsportlichkeit…

Beim Stand von 0:1 sah Tobi die Faust eines nach hinten rückwärtslaufenden Decker in seinem Gesicht – Tschoooaaa!!!

Völlig verdattert, blickte er hilfesuchend in die Couchingzone, um ein mit beiden Händen nach unten gestikulierenden Simon zu sehen, der versuchte, Ruhe reinzubringen.

0:2 – gleiches Szenario: Punkt Decker – Faust – Tschoaaaa – kopfschüttelnder Tobi..

Das 0:3 muss ich nicht weiter beschreiben, außer, dass danach ein Time-Out genommen und Tobi von Patrick und Simon beruhigt wurde. Verständlicherweise Aufgebracht, wirkte das Mittel Deckers super und brachte Tobi nach den gewonnen zwei Sätzen völlig aus der Fassung. Mit neuer Rüstung ausgestattet trat Tobi aber wieder zum Kampf an und machte den Punkt zum 1:3 – von nun an war Krieg angesagt. Tobi schwang unter frenetischen Applaus Vorhänder & Rückhänder rein, dass es nur so krachte. Endlich sah man wieder diesen bissigen Tobi, den sonst nur ein paar Polen mit verdeckten Schraubaufschlägen zu so einer aus meiner Sicht positiven Körpersprache locken konnten. Die Faust ging anfeuernd vor die Brust und fair Richtung Ball und sein Siegeswille war bei allen spürbar. Als Decker beim 5:4 die Seite wechselte bekam er von Simon jedes Mal, wenn er den Ball sammeln kam, irgendeinen zynischen Spruch zu hören: „wirklich sehr schön Tobi – wir gewinnen menschlich und an der Platte“ oder ein „also wenn er das gewinnt würde ich mich persönlich für ihn schämen“. Tobi bekam davon glücklicherweise nicht so viel mit und ballerte weiter auf Decker ein, bis der dann beim Stand von 5:8 Tobi in Aufschlagposition gehen ließ, um dann kurz vor dem Hochwurf „Time-Out“ zu sagen – stark Decker! Tobi kam wieder kopfschüttelnd und fassungslos an die Box. Trotzdem zog er danach schöne Raketen, um dann völlig verdient zwei Matchbälle bei eigenem Aufschlag vor sich zu haben, doch dann kippte irgendwie die Stimmung. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich den Ball in der Hand plötzlich zittern sah, aber es folgten zwei Netzaufschläge. Decker, angepeitscht von seinen Fans, zog Tobi die erste RH um die Ohren, um dann wieder seine Faust und Stärke zu präsentieren. Irgendwie schien das doch wieder Eindruck zu hinterlassen und ich wünschte mir einfach sehnlichst, dass Tobi bei 10:9 den Punkt machen würde, eine grandiose Leistung am Wochenende krönen und vielleicht ein „Schade Decker, wenn du besser gewesen wärst, hätten wir beide mehr Spaß gehabt“ hinterherwerfen könnte. Tobi schlug auf: Netz… Erneuter Versuch: wieder Netz…Der dritte Aufschlag kam, Decker schupfte Tobi halblang in RH – gar nicht schlecht, jetzt einfach einen von Tobis parallelen RH-Bomben und abklatschen, dachten wir uns zumindest alle. Leider schupfte er lang in RH und Decker zog 2x hart in Tobis RH, was das 10:10 bescherte und einen völlig konstatierten Tobi zurückließ. Das ist so unglaublich bitter, denn das, was jetzt passierte, war leider vielen klar: Decker war obenauf und es hieß ganz schnell 10:12 im fünften Satz…. Das ist echt ganz, ganz bitter! Tobi wusste, dass es ein hartes Wochenende sein würde und drei der besten Leute im mittleren Paarkreuz auf ihn warten, aber trotz der versuchten niedrigen Erwartungshaltung unseres Doktors ist es brutal, nicht nur 3x mitgespielt zu haben, sondern ebenbürtig zu zeigen, wie man eigentlich ist, ohne sich am Ende davon irgendetwas kaufen zu können. Es waren riesen Spiele Tobi und auch wenn du die nicht gewinnen konntest, stimmt m.E. der Kommentar von Lars Beismann, dass du einfach nochmal besser geworden bist und keiner, der unten munter mitspielt, sondern jemand, der in der Mitte zu den besseren gehört!

Aber zurück zum Spiel: Janni machte da weiter, wo er gestern aufgehört hatte und blockte und zog, schupfte und flippte sich zu einem 3:1, was Coach Leon und auch Janni als „nicht wirklich gutes Spiel“ betitelten. Naja, wenn die Messlatte jetzt die von gestern parallel abgeklappten Sahnestückchen sind, dann kommen jetzt vermutlich mehrere nicht so gute Spiele von unserem Meyerle..

3:4

Das nächste Spiel hieß Masur gegen Landsvogt, einen mit langer Noppe ausgestatteten Spieler, der bis dahin 4:1 stand. Wenn ich jetzt das ganze Gequake von dem Spiel berichten würde, wäre ich vermutlich immer morgen noch am schreiben. Es wurde alles diskutiert, wer welchen Aufschlag macht, was man alles nicht sehen kann und wie unfair alles ist. Fakt ist wohl, dass Paddy als Linkshänder die Aufschläge des Rechtshänders Landsvogt nicht sehen konnte, aber daraus so eine Debatte zu machen, ist auch wieder fraglich. Es wurde wirklich phasenweise minütige Pausen gemacht und alles immer wieder kommentiert und diskutiert. Naja, Paddy war stinksauer und verlor 1:3.

Am Nachbartisch lief es für Simon nicht wirklich optimal. Linkshänder Kolbe, der bis dahin 4:0 stand mit Einzelsiegen u.a. gegen Hinz und Turner, nutze zwei Mal bei 9:9 die Gelegenheit, sich die Sätze eins und zwei zu sichern, um dann bei 10:10 im dritten die Chance zu haben, Simon 3:0 zu schlagen. Allerdings geht das nicht so einfach gegen unseren Testosterontheologen. Simi gewann zu 10 und den nächsten Satz zu 8, in dem er entschied, wirklich jeden einzelnen Aufschlag aus seiner VH kurz parallel in die VH Kolbes zu machen. Es wurde das erwartet enge Spiel, in dem unser verletzungsgeplagter Abklapper aber dann doch das Quäntchen besser war und den fünften nach 10:6 im fünften 11:9 gewinnen konnte.

4:5

Parallel ging es Leon wieder ganz miserabel und musste sich Hardy nach engem ersten Satz kampflos geschlagen geben.

4:6

Jetzt hieß es Hagemann – Dittmar. Beide wollten unbedingt gewinnen, da Hagemann bei einem Sieg eventuell oben weiter spielen darf und Malte ja 6:5 steht und bei einem Sieg eine positive Bilanz im oberen Paarkreuz zu verbuchen hätte. Dementsprechend eng ging es auch zu: +10,-3,+12,-9 hießen die ersten engen vier Sätze. Malte zeigte im fünften einmal mehr, warum er ins obere Paarkreuz gehört und schoss sich taktisch zum 11:5 – Zoalé!

5:6

Janni lag das Schussspiel von Decker nicht wirklich und musste sich 1:3 geschlagen geben, während Tobi mental immer noch mit der Niederlage gegen Decker rang und das Spiel gegen seinen Namensvettern mit -2,-6,-5 mehr oder weniger abschenkte. Seine bislang glänzende Bilanz (unten 6:0; Mitte 5:2) wurde leider ganz bitter auf ein 5:6 in der Mitte penetriert…

5:8 – Die nächste Niederlage?

Simi wurde vor seinem Spiel von Masur auf die verdeckten und guten Aufschläge Landsvogts hingewiesen, allerdings wunderte Simon sich, ob Landsvogt gegen Patrick andere Aufschläge gemacht hatte, denn bis auf einen langen Kicker waren die Aufschläge komplett harmlos. Es hieß 10:0 im ersten Satz und auch wenn die nächsten Sätze enger waren (+9,+10), war der Sieg nie wirklich gefährdet.

6:8 Geht da vielleicht doch noch was?

Paddy verlor den ersten Satz 11:1 und dann 11:6, was laut eigener Aussage nicht an seiner Einstellung lag. Apropos Einstellung: Tobi war völlig bedient und Leon war krankheitsbedingt immer noch ausgeknockt. Beide schauten stumm dem Treiben zu. Als Simon euphorisch ankam, regte sich allerdings gar nichts und Masur kommentierte sich durch sein Spiel, ohne einen Coach an der Bande zu haben, was bei einem 6:8 trotz aller Umstände überhaupt nicht geht.

Naja, Masur fing an zu pushen und urplötzlich ging´s dann auch! +6 und +4 hießen die nächsten beiden Sätze. Bevor der fünfte Satz anfing, ging es ins Abschlussdoppel am Nachbartisch. Der berauscht aufschlagende Simon hatte wie so häufig an der Platte Energie für zwei und das war auch bitter nötig, da Leon immer wieder nicht so recht wusste, wo er war. Decker & Hardy waren zwar ein bärenstarkes Doppel, aber da Simon blendend aufgelegt war, hieß es plötzlich nach einem überragendem Gegenspinner von Leon 1:0 für Moschall/Abich. Der nächste Satz ging klar weg und bevor wir wieder in die bessere Aufschlagkonstellation ran durften, hielt Leon sich plötzlich bei dem ohrenbetäubenden Lärm die Ohren zu. Es stand 8:8 im fünten Satz bei Kolbe/Masur. Ich habe während meiner gesamten TT-Laufbahn glaube ich noch nie eine so laut klatschende Meute erlebt. Gefühlt waren plötzlich 50 Felix Bäume anwesend und zeigten, was ihre Pranken für einen Lärm veranstalten konnten.

2:2 – 9:9

Masur hatte ein lächeln auf den Lippen und ihm gefiel es anscheinend, alle gegen sich zu haben. Leider verpiekte er eine VH und sah nun der drohenden Niederlage ins Auge. Aufschlag Kolbe, schupf Masur, Toppi Kolbe, Block Masur, Toppi Kolbe, Fehler Masur…. Somit musste sich Paddy 9:11 und wir 6:9 geschlagen geben. Die zweite Niederlage diese Saison stand nun auf der Anzeigetafel.

Naja, resümierend kann man sagen, dass wir eine herausragende Hinrunde gespielt haben. Trotz des jungen Alters sind wir eigentlich das Lazarett der Liga und wie wir eigentlich komplett ohne Olli als Einser oben mitspielen konnten, dachte glaube ich vor der Saison auch keiner mit Olli. Das jetzt zwei Topspiele auch noch ohne Nummer 2 recht knapp ausgefallen sind, spricht für die Qualität unserer Truppe! Gerade im Einzel haben eigentlich fast alle bärenstark gespielt.

  • Leon stand vor dem Wochenende 11:3 (letztlich 11:7)
  • Malte – wohl die größte Überraschung – weist ein herausragendes 7:5 oben und ein 4:2 in der Mitte vor.
  • Janni hat mit dem Wochenende gezeigt, dass seine Ambitionen, irgendwann mal Regio-oben spielen zu wollen nicht völlig aus der Luft gegriffen sind (10:8)
  • Tobi hätte mit ein bisschen weniger Pech nicht nur die zweitbeste Bilanz im unteren Paarkreuz gehabt (6:0), sondern auch Anschluss an die Wegners und Klingsporns in der Mitte behalten (5:6)
  • Simon spielte mit 7:1 unten, 7 Trainingseinheiten und 7 Ibuprofen trotz anhaltender Rückenleiden ebenfalls stark.
  • Paddy (4:6) hatte es nicht immer leicht, aber hatte auch lichte Momente, bei denen er selbst mit einem Leistenanriss einen Abwehrer legen konnte. Dieses Wochenende ging er aufgrund der Verletzung ohne Training ins Spiel, aber trotzdem muss noch mehr gebissen und VH gespielt werden, damit er unten richtig durchstarten kann. Bestes Spiel war wohl gegen Köpp aus Berlin, bei dem Masur alles abgearbeitet hat und uns allen gezeigt hat, was in ihm steckt.

Summa summarum dachte wohl niemand, dass wir als 4. der Regionaliga Nord mit 11:7 nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben werden. Einzig die Doppel sind dürftig, was allerdings an den 5 Linkshändern liegt, mit denen wir recht häufig spielen mussten. Nicht auszudenken, was mit einem fitten Olli (und auch Simon für´s Doppel) alles drin gewesen wäre! Ich bin der festen Überzeugung, dass wir zwar auch gegen einige verlieren können, aber das in Bestbesetzung gegen alle Gegner etwas geht und das will die ganze Mannschaft in der Rückrunde zeigen!

Ein großes Dankeschön geht an alle TT–Freunde, Kiosk-Helfern, Familien und Zuschauer, die uns so frenetisch durch die Heim- und Auswärtsspiele getragen haben und wir hoffen, dass wir euch tolles Tischtennis bieten konnten und brennen darauf, in der Rückserie wieder so durchzustarten. Zu guter Letzt geht natürlich auch ein dickes Danke an Peter, ohne den das alles gar nicht möglich ist, in so einem familiären Umfeld so hochklassig agieren zu können! Danke Peter

Vielen Dank euch allen und die erste Herren wünscht euch ein besinnliches und lichtes Weihnachtsfest, einen guten Rusch ins neue Jahr und jetzt höre ich besser langsam mal auf mit dem Gefasel, wir sind gemeinsam, der TSV aus……

Saaaseeellll

 

Euer Simon

 

2 Kommentare

  • Sebastian sagt:

    Danke für den atmosphärisch dichten Bericht vom stressigen Ex-Monarchen, der jetzt sein Reich wieder in der HH-Liga hat, sich aber dort zurückhält. Auch wenn es alle nervt: Es heißt „konsterniert“. Konstatieren ist etwas feststellen. Bitte nimm mir das nicht übel, rückengeplagter Abklapper, Testosterontheologe sowie ex-Abstinenzler und -Extremveganer. Werde mal zum Nostalgie-Treffen in die WeLa 170 einladen, kleine Getränkeprobe vor Kamin oder so.
    Alle im Verein sind sehr zufrieden mit den Leistungen und dem freundlichen Auftreten der ersten Mannschaft und Felix wird bestimmt weiter laut klatschen, ich werde ihn im nächsten Jahr etwas mehr unterstützen.
    Frohe Feiertage!

  • Felix B. sagt:

    Auch von mir ein herzliches Dankeschön für den Bericht und die freundliche Erwähnung und vor allem für Euren tollen Sport im ersten Saseler-Regionalliga-Halbjahr!!! Ich bin dafür, dass Simmi zum Mannschafts-Berichterstatter ernannt und dafür von der Mannschaftskassenpflicht entlassen wird! Sportlich hoffe ich, dass Leon seinen Weg weitergeht und die „echt miese“ Bilanz ;-))) nächstes Halbjahr toppt, Olli wieder fit wird und uns Long-Distance-Sandplatztennis vom Feinsten bietet, Malte seinen starken Auftritt bestätigen und seine Schusstechnik weiter optimieren kann, Janni auch zu Hause mal den Olymp seiner Leistungsfähigkeit erreicht (oder bei der HEM 🙂 , Tobi seine Routine öfter mit Giganten-Rückhand und Fightingspirit kombiniert, Simmi ohne Rückenschmerzen und mit 1000Volt das mittlere Paarkreuz anvisiert und Masur mehr Energie von seinem Mundwerk in den linken Arm umleitet!
    Ich freue mich jedenfalls auf die Rückserie und Eure weitere sportliche Entwicklung und wünsche ebenfalls frohe Feiertage!

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