Gerechtes 8:8 und weiter ungeschlagen: Die 1. Herren in Schwarzenbek

Von 29. November 2015 1. Herren, Allgemein 3 Kommentare

Ab Nummer 2 in herausragendem Fitnesszustand und wie immer pünktlich schlugen wir am vergangenen Samstag beim Tabellenzweiten Schwarzenbek auf. Die Punktekonten der beiden Teams mit nur einem Verlustzähler versprachen spannende Duelle in allen Paarkreuzen. So kam es dann auch.

Mit vielleicht nicht der besten Doppelaufstellung, die zum einen meinem andauerden Handicap und zum anderen beruflich-weihnachtlichen Verpflichtungen von Tobi geschuldet war, starteten wir eher ungünstig mit 1:2. Lediglich Janni/Tobi konnten uns mit einem doch recht sicheren 3:1 gerade noch in der Spur halten.

Oberes Paarkreuz. So sehr ich mich auch gefreut habe, endlich einmal wieder an der Platte zu stehen und auch um Zählbares wirklich spielen zu können, so sehr nervten mich während des gesamten Matches die Punkte, die ich aufgrund meiner nur unter Schmerzen einsetzbaren Vorhand liegen lassen musste. Es war aber trotzdem ein ansehnliches Match, ich konnte meine Nerven im Zaum halten und kam gegen Freddy Spreckelsen in den 5. Satz, den Freddy am Ende jedoch verdient gewann. Getrübt wurde die Partie nur von Frau Oberlehrerin Oberschiedsrichterin, die meinte, sich in der entscheidenden Phase des 5. Satzes in mehrere Ballwechsel einmischen und ein eigentlich sehr spannendes Spiel für die Zuschauer zerstören zu müssen. Aber die Geschichte sollen andere erzählen, meine Worte wären wahrscheinlich zu bissig für dieses Forum.
Zwischenstand 1:3, Leon verhinderte jedoch mit einem Klassespiel gegen den schwedischen Freddy
einen punktemäßig zu großen Abstand. Es ging fast nur über lange Ballwechsel – Lundquist als beidseitig sicherer Spinspieler den Kennern europaweit bekannt – die Leon meist mit seiner unnachahmlichen Vorhandpower abschloß. Aber auch mit wild geschleuderten Rückhandspins aus der Hocke in Bandennähe gewann er spektakuläre Punkte, die eigentlich schon fast 2 wert waren. Nach den knappen Sätzen 2,3, und 4 hieß der Sieger Leon mit 3:1.

Mitte. Malte in man muss schon sagen gewohnt guter Form. Das Knie sicher getaped und seine manchmal überschäumende Selbstkritik nur kontrolliert diagnostisch einsetzend, flippte und schoss er sich durch das ebenfalls schön anzuschauende Match gegen Moritz Spreckelsen und gewann nach verlorenem ersten Satz mal eben dreifach in der Verlängerung. Schön war dabei auch, wie Malte sich über seine Vorhandpunkte freute, denn der Topspin zeigte sich seiner eigenen Einschätzung nach doch etwas unwillig, auf des Gegners Hälfte zu landen.
3:3, Janni hatte Sören Wegner vor der Brust. Ein gutes und kampfbetontes Spiel, Sören entlud durchgängig seine Offensivpower gegen Jannis Blockbollwerk und tischnahe Gegenspins. Janni hatte wie immer schaurig-schöne, kreative Anwandlungen in den langen Ballwechseln, die kosteten ihn aber leider die ersten beiden Sätze. Nicht chancenlos, aber relativ klar. Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war wie immer eine Selbstverständlichkeit, Satz Nummer 3 ging dann an Janni, am Ende erwies sich Sören aber als zu sicher und beständig, brachte Schwarzenbek wieder in Führung.

Nun erhofften wir uns mit unserem stets souveränen Tobi gegen Abwehrer Weber und Patrick gegen Jan Eike Wegner die Führung an uns reissen zu können. Tobi meisterlich. Stoisch hundertmal in die Noppen ziehend, verlor er nur durch Unaufmerksamkeiten Satz 3 nach klaren ersten 2 Sätzen, lag in Satz 4 unter gewohntem Schulterzucken auch nochmal hinten, man hatte aber trotzdem das Gefühl, der Doc werde es schon richten. So kam es auch, Tobi glich für uns zum 4:4 aus.
Patrick war vom Vermögen her der bessere Spieler am Tisch, dennoch biss sich Jan Eike nach verlorenem ersten Satz sehr gut in das Spiel, zog Passiv-Paddy in den Sätzen 2 und 3 alles um die Ohren. Paddy fing sich aber sehr gut, wurde endlich aktiver mit seiner Vorhand und ließ in den Folgesätzen zum Erstaunen seiner Kollegen auch aufblitzen, dass er in der Lage ist, sogar minutenlang streng nach Taktik zu spielen. Zu 9 im 5. holte Paddy diesen enorm wichtigen Punkt.

Wichtig auch deshalb, weil nun wieder das obere Paarkreuz an der Reihe war, ich aufgrund meines angestiegenen Schmerzpegels leider nicht mehr gegen meinen alten Teamkollegen Freddy Lundquist antreten konnte, obwohl ich sehr gern gespielt hätte und den Punkt also schweren Herzens den Schwarzenbekern überließ. Leon erzählte seit 3 Wochen allen, die ihm über den Weg liefen, wie schwer er es gegen Spreckelsen haben werde. Offen hörbar also nicht sein Lieblingsgegner. Dies setzte sich dann auch tatsächlich im Spiel fort, Leon haderte mit den varianten- und schnittreichen Aufschlägen Spreckelsens, musste viele Ballwechsel eher passiv beginnen. 2 Sätze gewann er durch kluges Spiel mit Tempowechseln dann aber trotzdem und zwang Freddy in den Entscheidungsdurchgang, welcher jedoch nicht unverdient unter Ahhs und Ohhs der Schwarzenbeker Anhängerschaft an ihre Nummer 2 ging.

In der Mitte beim Zwischenstand von 5:6 konnte auch ein wehrhafter Malte der guten Form von Sören nur phasenweise etwas entgegensetzen, aggressiv gespielte Vorhandschläge brachten über zweimal Verlängerung Wegner einen 3:0- Erfolg.
Ein in vielen Belangen überragendes Spiel lieferte dann Janni ab: Jeder Satz auf Messers Schneide gegen Moritz Spreckelsen gewann er insbesondere den 4. Satz nach unglücklich verlorenem 3. mit guten Paraden, Spreckelsen kam auch mit 4-5 hart gezogenen Vorhandbällen nicht durch. Auch dieses Spiel lief dann bis in den 5. Satz auf Augenhöhe ab, Janni spielte dieses Mal seine gut herausgearbeiteten Chancen aber sehr souverän zuende und hielt uns mit dem Anschlußtreffer im Match. 6:7.

Unser Tobi, gedanklich hin und her gerissen zwischen Haarspitzenmotivation und schonmal ein Lichtlein anzünden, tat taktisch eigentlich Vieles dafür, seinem Gegenüber Jan Eike Wegner ein paar Sätzchen zu überlassen. Vielleicht war es aber doch schon die Besinnung auf die Adventszeit oder in den entscheidenden Momenten ein paar Fehler zuviel von Jan Eike, jedenfalls holte sich Tobi in Ruhe alle 3 Sätze mit 2 Punkten Unterschied und glich für uns zum 7:7 aus.

Wir frohlockten.

Paddy hatte seine Trainingswoche aus Bammel vor Hendrik Weber und dessen gute Variation aus Säge und Topspin noch einen Tick professioneller gestaltet als sonst, aber vor dem Spiel bei dem kniffligen Spielstand sah Zuversicht anders aus. Aber, man muss es so sagen, Paddy wuchs taktisch über sich hinaus. Nicht nur minutenlang, sondern das ganze Match hindurch hielt er sich an die Marschroute, die eigentlich seinem sonst so experimentierfreudigen Spiel so garnicht entsprach, spielte geduldig und überlegt, um dann zu den richtigen Zeitpunkten mit Vehemenz zuzuschlagen, Paradeschlag Langarmschwinger fand sehr oft sein Ziel. Paddy gewann für ihn selbst wahrscheinlich am meisten überraschend mit 3:1 und verlieh nach dem Spiel seiner Freude mit der ungefähr 20-maligen Wiederholung der Statements: „War gut, ne?“ und „Ich war gut, ne?“  verbal Ausdruck.

Somit war ein Punkt sicher, starke Mannschaftsleistung schon allemal. Aber es war sogar mehr drin, Leon und Malte hätten im Abschlußdoppel gegen Lundquist/Wegner in 2 Sätzen Satzbälle nutzen können, um hier vielleicht diebisch 2 Punkte aus des Mitkonkurrenten Lager zu entführen.
Aber es hat nicht sollen sein, das 8:8 war aber dann ein absolut gerechtes Ergebnis, die Schwarzenbeker, die wieder einmal bewiesen, dass sie eine tolle Tischtennisatmosphäre schaffen können, mit einem Buffet, welches unserem in nichts nachsteht, hätten eine Niederlage nach den ständigen Führungen auch nicht verdient gehabt.

Nächsten Samstag gegen Tündern geht es weiter. Dann wollen wir die Punkte unbedingt in Sasel behalten, bevor es zu dem Spitzen- Auswärtswochenende gegen Bolzum und Borsum kommt.

Dank von dieser Stelle noch an das Grüppchen mitgereister Saseler Tischtennisfreunde !!

Euer Olli

Wichtiger Nachtrag: Selbstverständlich war auch Mannschaftsgeist Simon mit dabei und um nicht wieder zum Ibu- Simon mutieren zu müssen, liess er Paddy den spielerischen Vortritt, bekannt motiviert und engagiert für seine Mannschaft auf dem Weg zu den 8 Punkten.

3 Kommentare

  • Ingmar sagt:

    Den Dank geben wir mal zurück, indem wir uns bei euch für ein in jeder Hinsicht tolles und spannendes Spiel mit verdientem Ausgang bedanken. Jeder, der nicht da war, hat echt was verpasst.
    Dir Olli wünschen wir gute Besserung und ziehen den Hut davor, dass du dich trotz 60% Leistungsvermögens an den Tisch gestellt hast.
    Aus den letzten Jahren meiner aktiven Zeit kann ich sehr gut beurteilen, was das bedeutet.
    Ach ja: Masur war echt gut, ne!!!

  • Felix B. sagt:

    Sehr schön, vielen Dank für den ausführlichen und zeitnahen Bericht! (Da habt Ihre der Zwoten echt was voraus, die haben das Schreiben ja komplett eingestellt…)
    Zu diesem Zeitpunkt der Saison noch ungeschlagen zu sein, ist eine sehr starke Leistung, zumal Eure Nr. 1 nicht ernsthaft mitmischen kann. Ich hoffe so geht es am nächsten WE in heimischen Gefilden weiter, auch wenn Ihr vielleicht mal ein paar Rechtshänder zu Doppelspezialisten ausbilden solltet ;-))

  • Holgé sagt:

    Hm – vielleicht sollte Felix mal sein Glück in der Ersten versuchen. Es ist ja noch nicht bewiesen, dass Regionalligaspieler seine Aufschläge können….:-)

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