Glückstheorie

Von 25. November 2012 1. Herren, Erwachsene Keine Kommentare

Vor dem Spiel war die Ausgangslage eigentlich klar – gegen den Tabellenletzten aus Brunsbüttel, der aus acht Begegnungen noch keinen Punkt ergattern konnte, müssen zwei Punkte eingefahren werden, um sich in der ausgeglichenen Oberliga auf einem Tabellenplatz 3-6 einzuordnen und demnach nicht in die Verbandsoberliga abzusteigen.
Die Angst kursiert vor jedem unserer Spiele, allerdings sollten wir uns nach den letzten Begegnungen auch unserer ausgeglichenen Mannschaftqualität bewusst sein, dass wir Paarkreuzweise bis aus Paddy W. alle mehr als nur mithalten können. Gerade der wiedererstarkte Jan-Niklas kann nach einem 0:4 Start eine 6:0 Bilanz in der Mitte und eine 3:0 Bilanz oben vorweisen. Zudem sind Patrick M. und Thorben eingeschlagen und Simon zeigt in seiner zweiten Oberligasaison, dass er den schwarzen Belag noch nicht ganz aufgeben hat. Einen Kommentar zu unserer Nummer 1, die bei allen Spielen mindestens auf Augenhöhe ist und zum Anfang der Saison als „Polen-Schreck“ galt, nun oben ausgeglichen steht, ist nur so viel zu sagen, als dass Gewo-Beläge und der Saseler Hallenboden ihm nicht nur Titel wie „Maulen bis zum geht nicht mehr“ einbrachten, sondern auch das das Prädikat „sehr wertvoll“ sichern.
Aber nun Schluss mit dem selbstrühmendem „Gefasel, es grüßt euch der TSV aus – Sasel!“ – begrüßte der gegen Schwerin aussetzende Käpt´n Baum die Jungspunde aus Brunsbüttel. Die Gegner schienen sich mit der Tabellensituation auch schon abgefunden zu haben, da sie gleich das Imbissangebot wahrgenommen haben und zumindest einer soll beim Einspielen mit Brötchen am Tisch gesichtet worden sein. Ein theologischer Student in den Reihen des TSV soll das bezeugen können. Wie auch immer, so ausschmückende Vorberichte gibt es eigentlich nur aus einem Grund – das Spiel ging relativ schnell zu Ende.
In den Doppeln konnte das obere Paarkreuzdoppel noch einen 3:1 Sieg gegen Bastus und Simon einfahren, allerdings konnten Tobi und Janni nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit 3:1 den ersten Punkt sichern. Nach dem Sieg standen die Beiden noch diskutierend in der Box. Worum es da wohl ging? Vielleicht um Jannis verdeckten Auschläge, die Tobi am Tag zuvor fast den gewonnen Döner streitig gemacht hätten? Man weiß es nicht und nach näherem Nachfragen bei Janni antwortet er diplomatisch, das es eine eine Angelegenheit zwischen ihnen beiden sei und er das nicht in die ganze Mannschaft tragen möchte. Tobi konnte zu diesem Vorfall nicht mehr befragt werden, da er gleich gegen den vermutlich stärksten Brunsbüttler – Marcel Hörns – antreten musste.
Zeitgleich ging unser starkes 3er Doppel Thorben/Patrick M. ins Rennen. Eine starke Leistung und ein schnelles 3:0 war der Dank einer hochkonzentrierten Vorstellung, welche mit einem Götze/Reus-Hüpfer gekrönt wurde. Thorben tönte übrigens nach dem Spiel groß rum, ob Patrick Lust hätte, im Januar Hamburger Doppelmeister zu werden…
Tobi hatte es am Nebentisch doch mit ein wenig mehr Widerstand zu tun. Der erste Satz ging nach einem ausgeglichenen 5:5 Start doch mit 11:5 an unseren erfahrenen Wandervogel, der sich glaube ich langsam so richtig heimisch in Sasel fühlt (Was das neue Mannschaftsfoto übrigens belegt). Der zweite und dritte Satz gingen zwar umkämpft, aber trotzdem irgendwie verdient an Tobi und somit stand es nach Punkten 3:1 für uns. Janni musste sich nun wieder im oberem Paarkreuz beweisen, da Patrick W. nicht mitspielen konnte. Vermutet wird ein Gastauftritt als erster Lebensmittelchemiker, der bei Abercrombie & Fitch „How you doing“ zu den Nachwuchs-Hippstern sagt, die den Laden nach bunten Hosen stürmen. Das alles natürlich Oberkörperfrei – versteht sich, aber auch dies bleibt eine Vermutung und konnte noch nicht näher in Erfahrung gebracht werden.
Zurück zum Spiel. Janni hatte Mühen, kamen doch einige Bälle wieder, zwar ziemlich langsam, aber doch mehr als erwartet. Nach einem 1:1 Satzausgleich folgte allerdings ein Feuerwerk der neuen harten Angriffsschlägen des doch sonst eher bekennenden Block/Konter-Spezialisten. Alles wirkte umkämpft, aber letzten Endes war es ein verdienter 3:1 Erfolg.
Nun musste die Mitte nachziehen.
Simon versuchte bereits vorher dem Spiel Patrick M. zu belehren, wie ungemein wichtig es doch sei, Spaß im Leben zu haben und warum alle immer so sehr auf das Gewinnen aus seien und das es doch eigentlich darum ginge, sein Leben erfüllt zu gestalten und man im hier und jetzt fröhlich sein sollte, anstatt Gegnern spüren zu lassen, dass es heute nur einen Sieger gibt. Patrick war begeistert, konnte allerdings nicht mitbekommen, wie Simon mit seinen bekannten und kampfbetonten „Tschooohhh“ Anfeuerungen versuchte, seine gut gemeinte Philosophie erst beim nächsten Punktspiel zu testen. 3:0 hieß das aber das Ergebnis und er erhöhte somit auf eine komfortable 5:1 Führung.
Paddy gewann souverän 3:0 und ist sich zumindest einer Glückstheorie sicher, dass wenn man gewinnt – wenn auch nur kurzzeitig – glücklicher ist als zuvor. Soweit die poetische Mitte.
Unten zeigte Bastus, dass auch beim Altmeister kein Satz zu klauen ist und erhöhte auf 7:1. Aber es wurde noch einmal spannend, als plötzlich Kampfesrufe vom Tisch 2 zu vernommen wurden. Der ehrgeizige von Hacht war 0:1 in Rückstand gelangt, was deutlich hörbar wurde. Die Nummer 5 der Gäste blockte die RH/VH-Topspins gekonnt und ließ Thorben ein ums andere Mal schlecht aussehen. Aber als gewohnter Kämpfer zurrte er in der Satzpause sein Kampfband zurecht um die wild fliegenden Locken einzufangen und zu bändigen. Bändigen konnten daraufhin den wildentschlossenen Thorben auch die Blocks des gut spielende Brunsbüttlers nicht mehr. Am Ende hieß es 3:1 für Thorben und er bescherte uns den achten Punkt.
Tobi spielte gegen Bartels und nach einem anfänglichem Plausch über die guten alten Zeiten gewann unser zukünftiger Chirurg 3:0 und besorgte den 9:1 Endstand.
Ein eingeplanter Sieg, allerdings waren die Gegner aus Brunsbüttel sehr nett und auch alle recht Jung. Wir wünschen euch alles Gute für die kommenden Spiele, natürlich aus rein altruistischen Motiven. Ne aber ehrlich – sympathische Truppe!
Mit Spannung darf nun auf das nächste Match gegen den Tabellenersten aus Ahrensburg geschaut werden. Wir sind dort Außenseiter, allerdings nicht ohne Chance auf eine Überraschung und würde uns über eine Anfeuerung in dem Hexenkessel bei der TTG 207 freuen.
Dank geht an alle Zuschauer und an Tom, ohne die alles nur halb so viel Spaß machen würde. Daher großen Dank an euch alle!
Und wir haben ja gelernt, was wir uns irgendwo alle wünschen – Spaß und Freude am Leben.
Amen

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