Gut aufgelegte 1. Herren gewinnt 9:7 in Lunestedt, oder: niemals 3. Liga?

Von 14. Oktober 2018 1. Herren Keine Kommentare

Die Lune-Arena war bis zum Bersten gefüllt, die Strassen rund um das beschaulich-sympathische Lunestedt-Dörfchen waren wieder einmal wie leer gefegt: Das große Auswärts-Highlight Lunestedt-Sasel stand wieder an.

Wir traten hier natürlich an, um unsere Siegesserie von 2 gewonnenen Spielen fortzusetzen, Leon und ich oben, Mariano und Janni in der Mitte, Tobi an Position 5 und mit Jon als Ersatz für Paddy Masur fast gänzlich ohne Qualitätsverlust.

Mit konservativer Doppelaufstellung starteten wir in die Partie, Alke/Abich gewannen gefühlt klar, aber irgendwie nur 3:1 und alle Sätze mit 2 Punkten Unterschied. Mariano und Jon wurden auf das gegnerische Einserdoppel losgelassen, was bei etwas besserer Chancenverwertung auch zum Sieg über die Linkshand-Lune-Boys von Harten/Gluza vielleicht hätte führen können. Janni und Tobi holten mit innerer Ruhe nach 0:2 Satzrückstand noch den wichtigen zweiten Doppelzähler.

Im oberen Paarkreuz gab es wieder die ultimative vierfach-Linkshänder-Schlacht: ich selbst brauche mittlerweile leider mindestens 4 Sätze, damit der Motor warm läuft, da war das Spiel gegen VH- Monster Gluza aber leider schon vorbei. 1:3 in einem aus meiner Sicht etwas niveaulosen Spiel. Leon krampfte sich auch durch alle Sätze gegen Matti, der ihn mit guten Aufschlägen in den 5. Durchgang zwang. Hier konnte Leon aber gleich zu Beginn davonziehen und brachte uns mit seinem Sieg wieder in Front.

Für mich etwas unerwartet verlor Mariano dann mit 1:3 gegen Depperschmidt. Zu viele leichte Vorhandfehler aber mit riskanter Vorhand auch sehr ansehnlich verwandelte Halbchancen Antons liessen diesen dann zum 3:3 ausgleichen. Jugendspieler Koepke sorgte dann mit einem ebenso unerwartet ungefährdeten Sieg über Janni für das 4:3 der Gastgeber und für die erste Ekstase der Lune-Anhängerschaft. Janni sollte in Durchgang 2 aber noch zeigen, dass es auch anders geht.

Jon verlor dann gleich im Anschluss mit toller Moral aber ohne Satzgewinn gegen einen gut aufgelegten Heinemann. Tobi, der schon vor dem Spiel zu vermelden wußte, dass ihm die  90 Minuten Trainingsteilnahme am Hamburger Verbandskaderlehrgang am Mittwoch wohl einiges an Sustanz geraubt haben, bestätigte dies dann auch leider gegen den neu in die Mannschaft gekommenen Abwehrer Malte Menken. Tobi holte sich nach 0:2 zwar noch Satz 3 in der Verlängerung, unterlag dann aber in Satz 4 und auf einmal war uns das Spiel nach einer 3:1- Führung mit 3:6 entglitten. Lune lief gen Sieg, die Halle tobte, draussen schien die Sonne.

Im 2. Durchgang konnten wir uns aber noch einmal berappeln und mit 2 deutlichen Siegen im oberen Paarkreuz den Anschluß zum 5:6 wieder herstellen. Mariano konnte im Duell der Jungprofis sein Spiel gegen Koepke nach 1:2 noch drehen, glich aus. Janni war dann da, wenn man ihn brauchte: Mit feiner Klinge, völlig unvorhersehbaren Platzierungen und unter frenetischer Anfeuerung Leons ging er mit 2:0 gegen Anton Depperschidt in Führung, probierte dann aber noch mehr Dinge aus – warum auch nicht- und gewann dann erst im 5. Satz mit 11:8.

Er taumelte, aber er fiel nicht: Tobis Auftritt hatte etwas gladiatorhaftes. Schweren Schrittes verlor er Satz 1 und 2, Dennis Heinemann spielte hier aber auch auf sehr gutem Niveau, liess Tobi wenig Chancen. Dennis verpasste es dann aber, eine 10:7-Führung in Durchgang drei zu nutzen und schon stieg Tobi wieder aus dem Sumpf der körperlich-geistigen Erschöpfung empor, ergriff den Strohalm, der sich ihm anbot, mit 13:11.  Satz 4 ging dann ebenfalls in der Verlängerung an Tobi und sah man ihn, wie er mit letzter Reserve dann den 5. gewann, dann muss man ihn zum eigentlichen Matchwinner erklären. 3:2, wir lagen mit 8:6 in Front.

Alles fühlte sich aber dennoch wieder einmal nach einem Abschlussdoppel an, denn Jon hatte zugegebenermaßen nicht das uneingeschränkte Vertrauen der Mannschaft gegen Abwehr – Stichwort Heinz-Peter. Dennoch aber grandios, wie er nie aufgab, nach etwas bitter verlorenen 2 Sätzen sich den 5. Satz erkämpfte, Menken dann aber nach verlorener Verlängerung dennoch gratulieren musste.

Ein Punkt war zwar in der Tasche, aber wir wollten unbedingt mal ein anderes Ergebnis als das dritte 8:8 in Folge in der Lune-Arena. Was Leon dann  für ein Feuerwerk – und mit welcher Konstanz! – im Abschlussdoppel abbrannte, war sensationell! Ich musste die Kugel einfach nur völlig passiv rüberschaufeln und weiter einfach nur nicht stören, Gluza oder von Harten durften dann gern mit 200km/h kreuz und quer durchladen, aber crazy Abich war da und zeigte, dass es in seiner Karriere noch weitaus höher hätte gehen können, wäre da am entscheidenden Punkt ein andere Entscheidung getroffen worden. Macht aber nix, so erfreute er alle in der Halle Anwesenden mit diesen überragenden Bällen, die nach verdaddeltem ersten Satz zu einem klaren 3:1 und dem nicht unverdienten 9:7 Auswärtssieg führten.

Somit grüßen wir mit 6:0 Zählern in dieser noch jungen Saison vom Platz an der Sonne. Und sollten wir wirklich sagen: Niemals 3. Liga?

Hinterlasse eine Antwort