Norddeutsche der Senioren – das Alter nivelliert

Von 14. März 2016 Allgemein Ein Kommentar

Liebe TT-Gemeinde,

vielleicht bin ich der erste Saseler, der an einer Norddeutschen Seniorenmeisterschaft teilgenommen hat. Wenn das nicht stimmt, bitte einen korrigierenden Kommentar verfassen.

Als HH-Meister der Ü-40 Senioren war ich zunächst überrascht, wie voll das in den zwei Kaltenkirchener Hallen war. Die Stimmung hatte etwas von einem Ameisenhügel (einer älteren Ameisenpopulation). Und außerdem habe ich mich darüber gefreut, dass der HTTV allen Hamburger Teilnehmern für die Meisterschaften einen GEWO-Trainingsanzug und schicke, aber etwas plastikhafte Trikots zur Verfügung stellte, die man sogar ungewaschen abgeben durfte danach – Daumen hoch für den Verband.

Sportlich war ich nach noch akzeptabler Wartezeit zunächst mit einer Bremer Noppe beschäftigt, die ich glanzlos und nicht so schön anzusehen 3:1 bewältigen konnte. Danach kam ein wirkliches Highlight für mich: Spiel gegen den amtierenden Ü40 Deutschen Meister Thomas Englert aus Stahnsdorf, Janni und Leon kennen ihn aus der letztjährigen Oberliga. Er sieht sehr jung aus und bewegt sich auch so wie ein 18jähriger – Respekt. Ich konnte den ersten Durchgang ganz knapp gestalten, verlor leider zu 9 und musste feststellen, dass sein Aufschlag nur schwer zu knacken war. Er hat halt – profimäßig – ein richtiges System, so wie mittlerweile auch unser Champ Leon, das auf einem konzentrierten, fast nie zu langen und variierenden Aufschlag und erster Bombe aufbaut.

So ein System habe ich an guten Tagen allerdings auch fast, und sein Passivspiel war nicht so sicher, also konnte ich etwas mithalten und ihn sogar gleich zwei Mal (er mich aber leider auch zwei Mal) mit langem Parallelaufschlag in die Vorhand-Wüste schicken (ASS!). Trotzdem gab es dann eine Panade in Satz 2, von der ich mich im dritten aber wieder erholte und diesen Satz nach einigen sensationellen Vorhand-Gegenspins direkt am Tisch gewinnen konnte. Ich war nun auf Adrenalin und die Halle scharte sich um unsere Box (ein wenig – es kam mir zumindest in meinem Erfolgsrausch so vor). Das hohe Niveau konnte ich halten, aber Fortuna und die größere Klasse und Erfahrung sorgten dann dafür, dass der Meister Englert im vierten Satz zu 9 gewann.

Der Bezug zur Überschrift kann somit hergestellt werden: Vor 20 Jahren hätte ich gegen einen deutschen Meister (Jörg Rosskopf) drei Mal im Schneider komplett chancenlos verloren (da spielten wir noch bis 21). Jetzt in der Ü40-Klasse reicht es immerhin zu einem Duell auf Augenhöhe, eine schöne Erfahrung für mich. Vielleicht kann ich in 20 Jahren dann bei Ü60 gewinnen? Die jüngeren von Euch werden die Antwort auf diese Frage noch erleben. Jedenfalls tue ich mit pflanzenbasierter Ernährung und genügend Schlaf alles, was man dafür tun kann (okay, trainieren könnte ich mehr…).

Im letzten Gruppenspiel gegen einen Berliner Spin-Routinier (aufgepasst, alle Deutsch-Abiturienten, das ist ein Pleonasmus bei einer Seniorenveranstaltung) war ich immer noch high on Vorhand und gewann deutlich 3:0.

Doppel mit Peter „Wnucki“ aus Börnsen hat Spaß gemacht, aber wir gingen gegen die Schleswig-Holsteiner Kombo Vonnekold/Hundhausen mit 1:3 relativ knapp aber verdient raus in der ersten Runde. Gleiches dann auch im Mixed gegen „Auge“ Wähner und eine schlagharte Mecklenburgerin.

Im Einzel wartete das Achtelfinale und das Los meinte es nicht besonders gut mit mir, denn ich musste gegen „Köppi“ von den Füchsen aus Berlin spielen. Leider habe ich erst im dritten Satz gecheckt, wie man auch mal gegen seinen Aufschlag ein Pünktchen machen kann, verlor trotzdem nach 4 Satzbällen und musste zugeben, dass sein System aus der Regionalliga und die Sicherheit, einfach immer weiter zu ziehen, trotz einem kleinen Loch in der Tischmitte zu stark für mich war.

Die Veranstaltung hat mir trotzdem gefallen und ich würde wieder mitmachen, wenn es der Zeitplan und die Spielstärke erlauben.

Erfahrene Grüße

Sebastian

 

Ein Kommentar

  • Boris sagt:

    Glückwunsch zur gelungenen Veranstaltung. Ich war allerdings auch schon einmal dabei – mit ähnlich positiven und spannenden Eindrücken… Ist eine Veranstaltung, die auch in Zukunft erstrebenswert sein sollte. Vielleicht schaffen wir es ja auch einmal mit einer Senioren-Truppe zu einer Mannschaftsmeisterschaft…

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