Operation Sargnagel nur halb erfolgreich… 8:8 bei den Uranen

Von 5. März 2016 Allgemein Ein Kommentar

Das dritte mal in dieser Saison gegen die Uranen, die gleichsam Ur-Ahnen der Hamburg-Liga sind und vor ein paar Jahren auch schon in der Oberliga gegen uns gekämpft haben. Sie werden derzeit von einer fiesen Verletzungsserie heimgesucht und sind deshalb etwas zu nah ans Tabellenende herangerutscht. Der Abstiegskampf in der HH-Liga gestaltet sich gerade mindestens so spannend wie in der ersten Bundesliga. Deshalb habe ich das gestrige Spiel (und die kommenden Spiele gegen Eilbek und Poppenbüttel II) etwas sarkastisch als „Operation Sargnagel“ bezeichnet.

Urania hatte Skibbe wieder dabei, der aber mit einem Meniskus-Schaden seit mehreren Wochen nicht gespielt hat und sich „nur so hinstellen“ wollte – das war allerdings etwas tief gestapelt.

Wir hatten uns mal wieder ersatzverstärkt, heute mit Noppen-Fabian, der sein HH-Liga-Debüt gab (oder?) und mit Heintje Zimmermann, der nach der ewig langen Verletzungspause schon wieder einen guten Ball zu spielen im Stande ist.

In den Doppeln kamen wir über ein 1:2 leider nicht hinaus – das Doppel 1 stand, aber Marten/Thorben und Marc/Fabian konnten trotz im zweiten Fall ansprechenden Spiels nicht punkten.

Oben fertigte Philipp Meniskus-Skibbe in drei ab, so ganz einfach war es aber nicht und man sah schon, dass Skibbe noch in das Saisonfinale mit guter Form wird eingreifen können. Ich wollte mal wieder gegen Lutz gewinnen, musste dann leider sehr schnell feststellen, dass das an diesem Tag nichts werden würde. Er hatte anscheinend trainiert und ich hatte zu wenig Aggressivität und Testosteron, um hart genug draufzuhauen. Dumm war auch, dass er viele eigentlich normal punktende Schüsse einfach zurück blocken konnte, was meine Zuversicht nicht gerade verstärkte – 0:3.

In der Mitte waren wir heute unantastbar – der Schlüssel zum Punktgewinn. Marc machte ein sehr starkes Spiel gegen Almer und behielt zum Glück mit etwas Glück im fünften Satz die Oberhand. Er hatte in der Satzpause angekündigt, nicht mehr angreifen zu wollen, tat dann zum Glück genau das Gegenteil und schwebte wie eine Fee durch die Lämmersieth-Halle zum 3:2 Erfolg.

Zu Marten hat Paddy im letzten Bericht schon alles gesagt, 3:1 gegen Rao, ordentliche Leistung am eher hinteren Ende der derzeitig möglichen Marten-Skala.

Das hintere Paarkreuz hatte es schwer, da unseren Novizen und Rückkehrern zwei Uhrgesteine der HH-Liga mit Manni Nowak und Michi Janssen gegenüber standen, die anscheinend auch etwas trainiert hatten angesichts des bevorstehenden Abstiegskampfes. So konnte Fabian das Spiel gegen Manni zwar sehr lange offen halten und auch ein paar Riesen-Bälle (Abwehr aus der Bande, danach rangespurtet und Vorhand-Schwinger) zeigen, es reichte aber knapp nicht. Bei Thorben gegen Michi hörte man ihn leider nur ab und an seufzen und jammern, er war einfach mit seinem Spiel gar nicht zufrieden und hatte einen relativ soliden Michi erwischt, der seine Punkte wie gewohnt machte.

Danach konnte ich mich mit Glück, Gewürge und langen Aufschlägen gegen Skibbe behaupten (3:1) und Philipp sah gegen Lutz bis zum 1:0 und 6:3 gut aus, danach aber nicht mehr und die alte Silberlocke dominierte dann das Spiel mit verbesserter Beweglichkeit und Vorhand. Es kam mir sogar so vor, als hätte Lutz etwas abgenommen. Respekt vor dieser Leistung.

Marten tütete dann das Spiel gegen Almer recht entspannt ein, was diesen zu mehrfacher Masur’scher Emotionalität veranlasste, es flog z.B. in der Satzpause eine unschuldige Cola-Flasche durch die ganze Halle und der Tisch wurde auch mit Füßen behandelt. Aber das Schlimme ist: Es wird gegen Marten in der Zukunft wohl eher nicht besser laufen, für keinen von uns…

Marc hatte Rao während des ganzen Spiels im Griff und konnte einen klaren Sieg feiern. Er hat nun eine gute Form und die neuen Schuhe bringen die nötigen Prozente dazu, das war angesichts der Hinrunde nicht unbedingt eingeplant gewesen, dass er jetzt in der Mitte so schön positiv spielt.

Hinten das Bild der ersten Serie: Fabian kämpfte und war durchaus überraschend in der Spielanlage für Michi, doch die Routine und größere Sicherheit entschieden das Spiel für Urania. Heintje Zimmermann spielte dann gegen Manni auf gutem Niveau, hielt den Anschluss und kam in den Entscheidungssatz, schaffte es bis zum 9:9 trotz unterirdischer Körpersprache und diverser Selbstbeschimpfungen – allein das Glück war dann nicht auf seiner Seite und Operation Sargnagel war beim Spielstand von 7:8 auf der Kippe.

Im Schlussdoppel gegen Mocker/Janssen, dass Philipp und ich beim letzten Aufeinandertreffen 3:0 deutlich gewonnen hatten, befanden wir uns in den ersten zwei Sätzen im falschen Film, was mich so ärgerte, dass ich sogar anfing, an meinem Partner rumzunörgeln. Das geht natürlich nicht, denn nicht nur die Bild-Zeitung weiß: „Nörgeln ist der Tod der Liebe“… Deshalb gab es dann nach 0:2 ein therapeutisches Gespräch und ein Happy End für uns mit 3:2. Das fünfte Schlussdoppel von 5 – weiße Weste!!! Allerdings hatten wir im 5. bei 6:8 gegen uns auch etwas Glück und einen schönen Kantenball, hätte also auch gut anders laufen können.

Damit war der Krimi beendet und wir ritten gut gelaunt in den Hamburger Abend, was wohl bei Teilen des Teams noch etwas länger weiterging im Schachcafe.

Toll war, dass Peter uns zur spannendsten Phase des Spiels unterstützte und dass wir wieder zwei toll motivierte und absolut HH-Liga-taugliche Ersatzleute aufbieten konnten, die nur wegen widriger Umstände und des Fehlens von Glück nicht punkten konnten.

Die Dritte grüßt entspannt von Platz vier und schaut sich die Wirrungen und Wendungen am Tabellenende mit einem entspannten Lächeln an.

Sebastian

 

 

Ein Kommentar

  • tomkrause sagt:

    Tja Jungs, wenn das Tommartenmarc nicht vollzählig ist wird das nichts. Nur das Saseler Originalrezept entwickelt das volle Siegeraroma 🙂 Ich hoffe ihr hattet ordentlich Spaß und so vom oberen Tabellendrittel hat man ja eine entspannte Aussicht über die Niederungen der HL. Wer hätte das vor der Saison gedacht? Glückwunsch!

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