Sasel IV gegen Walddörfer II 9:2 – Gefrierbrand auf Vorhand und der tiefe Fall des Ingmar B.

Walddörfer trat in der Hinrunde mit einer Nottruppe an und war Kanonenfutter (9:0). In der Rückrunde hatten es die Jungs allerdings schon geschafft mit den Jürs-Brothers Mitaufstiegskandidat Protesia einen Punkt abzuringen. Oli hatte sich einmal mehr der 3. Herren angebiedert und wohl Heimweh nach dem sanitären Spezialambiente bei SCALA. Offenbar wusste Oli, dass noch kein Mensch erstunken ist, wohl aber erforen – dazu später mehr. Die erste Hürde des Spiels bestand darin überhaupt sechs Leute aufzustellen. Die Jugendlichen waren auf der Norddeutschen, oder wurden prioritär in der 5. eingesetzt, die 3. Herren hatte sich Oli geangelt und Julian sitzt / spielt seine Bewährungsstrafe nach seiner Niederlage im letzten Spiel in der 5. ab. Da war es an der Zeit mal frisches Blut reinzubringen und Sebastian Lau durfte Premiere in der 4. Herren feiern. Vor der Feierstunde galt es allerdings die Halle zu finden, die in der westlichen Berner Pampa, hinter Industriegebiet, Schützenhof und Chinarestaurant auf einem Acker errichtet wurde. Ratlos auf dem Parkplatz stehend fragten wir einen Eingeborenen vom Stamme Walddorf, der jedoch ebenfalls ziellos umherirrte und noch nie in dieser Halle war. Nach einem mittleren Marsch mit leichtem Gepäck erreichten wir dann den als Tennishalle getarnten Tischi-Tempel und mussten feststellen, dass der einzige reguläre Parkplatz mit einer Länge von 2,89 bereits durch den Road-Train von Meister Müller belegt war. Immobilien-Haie haben halt einen untrüglichen Riecher für Grundstücke – und wenn es nur Parkraum ist. Im Vorraum und den Kabinen war es muckelig warm und durch die Glasfront erblickten wir erwartungsvoll einen perfekten Hallenboden – rot und rutschfest. In der Halle erlitt mein Schläger dann spontan Gefrierbrand und wir machten uns große Sorgen um den sonnengebräunten und frischvermählten USA-Urlauber Holger: Flugzeugluft, Jetlag, Temperatursturz, das gibt eine Infektion!
Die Heizung war offiziell auf 21 Grad eingestellt, ich fürchte das waren Kelvin und nicht Celsius. An der Decke hingen Heizstrahler im Stile eines Gyros-Grills, doch die rösteten vermutlich nur die Hallendecke, so dass es eine Inversionswetterlage gab, oben heiß – unten kalt. Die Jürs-Brothers wurden an Doppel 2 aufgestellt, so dass Tom und Felix gleich eine schwere Aufgabe hatten und der etwas frostig agierende Tom sorgte gleich für einen Satzgewinn des Gegners. Danach drehte Felix so auf, dass weder die Gegner noch sein Partner die Chance hatte das Spiel irgendwie zu gestalten. 3:1. Ingmar und René hatten gegen Doppel 1 nur wenig Mühe, das Plansoll war also erfüllt. Holger und Sebastian hatten zwar reichlich Chancen, vergaben diese jedoch etwas ungeschickt, lagen schon 0:2 hinten und hatten bereits einen Matchball gegen sich. Trotzdem bogen die beiden das Ding noch um – Respekt für die uneingespielte generationenübergreifende Paarung und den ersten Sieg für Sebastian in der 4. Danach fand Ingmar seinen Meister in Michi Jürs und verlor als letzter den Nimbus der Unbesiegbarkeit. 0:3. Der enormen Sicherheit von Trainingsweltmeister Michael hatte Ingmar im offenen Ballwechsel nicht genug entgegenzusetzen. Nachdem diese letzte Bastion gefallen war hatte Tom die Chance sich gegen Stefan Jürs zu blamieren, was anfangs erfolgversprechend gelang. Obwohl die Tipps von Felix nicht umgesetzt werden konnten lief Papa Tom dann doch langsam warm (von heiß konnte bei den Raumtemperaturen nicht die Rede sein) und machte das 4:1 klar. Felix braucht einfach mal Gegner – in der Rückrunde konnte noch keiner einen Satz gegen ihn ergattern – Förster schon gar nicht. René hatte ebenfalls wenig Mühe mit Sander und arbeitet sich langsam aus dem Tal der Bilanztränen hoch: Ausgeglichen – der Weg ist steinig. Sebastian begann mit klassischem Jugend-Tischi gegen Garbe und verlor natürlich. In der Ruhe liegt die Kraft und nach taktisch gutem Spiel verlor er, nach überzeugendem 2. leider den 3. Satz, u.a. durch einen Fehlaufschlag, sonst hätte der Gegner sicher noch mal richtig Muffe gekriegt. Damit schwebte das Damoklesschwert einer zweiten Niederlage über Ingmar B. Holger hatte mit Bogumil den rechten Aufbaugegner und lochte überzeugend zum 7:2 ein (auch wenn ich immer nur die blinden Bälle gesehen habe). Tom konnte gegen Michi Jürs den ersten Satz noch umbiegen und auch danach immer noch einen draufsetzen. 3:0. Ingmar war in der Lage seinen tiefen Fall mit einem Sieg gegen Stefan Jürs noch zu bremsen und so konnten wir den Kühlschrank noch vor 22 Uhr verlassen und das wohlgewärmte Dusch-Separee aufsuchen. Der Abend klang dank der Spendierfreude von Holger beim Chinesen mit Pflaumenwein und Jägermeister aus und wir konnten die enorme Trinkfestigkeit von Sebastian bestaunen, der seine halbe Schachtel Zigaretten auch noch in der Kälte draußen vor der Tür rauchen musste. Bächste Woche ist Glinde dran und wir hoffen die anderen Aufstiegskandidaten klauen sich mal wieder schön gegenseitig die Punkte.

Anmerkung von René: Erst Hamburger Meister werden und dann auch noch einen meisterlichen Bericht abgeben. Chapeau!!!

Allerdings, damit Du jetzt nicht die Bodenhaftung verlierst mein lieber Tom, muss ich gestehen, dass ich den Bericht aus der 3. Herren noch etwas besser finde. Nicht so viele Worte, gleich auf den Punkt gebracht, ohne einen einzigen Rechtschreibfehler … dazu noch die persönlichen Überlieferungen des Mafü Olaf im AEZ über die Aufschläge von Herrn Kruse…

LKZ steht ab sofort für “Literaten-Kenn-Ziffer”! Und wer sich dem Autorentum dauerhaft entzieht, muss in der kommenden Periode mit Abstufungen des Verbandes und weiteren Konsequenzen rechnen…

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