Vierte Vor! – klarer Sieg gegen WTB auch ohne Schwanenvater und Lion King

Von 8. Februar 2015 4. Herren, Erwachsene 3 Kommentare

Wieder einmal ohne unser oberes Paarkreuz. Tom war in die Hamburg-Liga beordert und unser Mannschaftschampion Bastus weilte im noblen Heiligendamm, wo auch schon Putin mit Bush und Merkel in einem Strandkorb saßen. Angeblich, weil die Partner einer großen Anwaltssozietät wichtige Dinge miteinander zu besprechen hatten. Zum Beispiel, was die Sekretärinnen im nächsten Jahr verdienen sollen. Na ja – und all die Dinge, die man beim dritten und vierten Bier an der Hotelbar am Freitag-Abend noch so zu erörtern hat … All das zur Enttäuschung von Alex Meyer, der sich über eine Revanche gegen unsere Nummer 1 wahrscheinlich sehr gefreut hätte.

Nach unserer empfindlichen Niederlage gegen Glinde gingen wir allerdings sehr konzentriert in das Match, was bereits bei der Auswahl des Ersatzes begann. Wir Saseler schwelgen im Luxus und können, fast wie im Katalog, bei Peter leistungsfähigen Ersatz aus der Jugend „bestellen“. Maarten Ramm wurde dann von Tom und Peter angesprochen und gewonnen. Eine gute Wahl, wie sich später herausstellen sollte. Pünktlich und heiß erschienen alle in der kirchlichen Spielkathedrale (Maarten) von und zu WTB. Unsere Gegner traten in Bestbesetzung an, waren aber wie auch wir, von diversen Erkältungskrankheiten geprägt. Metzger, die Nummer fünf mit einer zu null-Bilanz, hatte die blasseste Nase und spielte später in langer Hose.

Bereits in den Doppeln zeichnete sich ab, dass WTB an diesem Abend nicht den Hauch einer Chance gegen uns haben sollte. Felix und ich legten das 1er Doppel (Meyer/Schuhmann) souverän. Fast gleichzeitig waren auch Boris und Olaf fertig, die gleichsam ein unaufgeregtes 3:0 hinlegten. Spannung versprach das Neudoppel aus Holger und Maarten, die noch nie zusammen gespielt haben. Aber es harmonierte prächtig; und wenn es mal nicht optimal lief, stand Alexander Pauly mit gut eingestreuten Fehlaufschlägen unserem Newcomer-Doppel hilfreich zur Seite. Den Ballwechsel des Abends spielten dann auch Maarten und Holger, als sie im Wechselspiel aus Oleinikov-Ballonabwehr, Topspin, Block und Müller-Rescue-Krebs-Schupf einen engen Punkt holten.

Spielerischer Höhepunkt des Matches sollte dann die Auseinandersetzung zwischen Alex Meyer und Boris werden. Meyer, mit besonderem Händchen und Spielüberblick ausgestattet, konnte seine Begabungen aber gegen Boris nicht so richtig in Szene setzen. Boris ist wieder in Topform und den ersten Toppi muss man erst einmal blocken! 3:1 und klarer Punkt für Boris. Olaf hatte gegen Schuhmann, der irgendwie überhaupt nicht in Form war, leichtes Spiel. Quick and easy und der Spielstand erhöhte sich nach 35 Minuten Gesamtspielzeit bereits auf 5:0 Zähler. Obwohl von Husten und Schnupfen malträtiert, gewann ich mein Einzel gegen Christoph Bethke ebenfalls glatt. Brutaler Schnittwechsel und sicheres Topspinspiel sind für Gegner, die mich nicht kennen, bekanntlich schwer zu bändigen. Felix sah gegen Alex Pauly alles andere als gut aus. Pauly blockte souverän sämtliche Topsins von Felix weg, der sich – in welchem Übermut auch immer – zur Aufgabe machte, jeden Schupfball mit der Vorhand zu umlaufen. Darauf folgte der Block in die weite weite Vorhand und man konnte Felix förmlich die 55 Stunden-Woche in seiner neuen Kanzlei anmerken. Ich hätte nicht gedacht, dass Felix, selbst ein hervorragender Coach und Analyst, derart beratungsresistent sein kann und dieses nicht sonderlich vielversprechende Konditionstraining fortsetzen wird. Man muss ihm allerdings zugestehen, dass er – mit der dritten Niederlage der Rückserie im Nacken – immer schneller auf den beinen wurde. Allerdings: Als Felix anfing, die Blocks von Pauly zu erlaufen, hat Pauly einfach auf die Kante geblockt … oder auf die Netzkante … Ein Mat(s)chball wurde abgewehrt und im einzigen Fünfsatz-Spiel des Abends konnte der Punkt schließlich sicher zu sieben eingefahren werden. Holger im Duell mit Metzger (bis dahin ungeschlagen) extrem souverän. Endlich kann Holgé die Leistung im Match abrufen, die wir von ihm aus dem Training kennen. Eine unglaublich Performancesteigerung, man sah es bereits gegen Glinde, Horn und auch in den Doppeln. 3:0 – weiter so!  Maarten sollte jetzt den 9:0 Sieg gegen Hebel einfahren, was leider nicht gelang. Es war ein Mix aus Respekt, guten Angriffsatacken von Florian und letztendlich auch cleveren, gut angespielten Schupfbällen, die Maarten nicht ins Spiel brachten. Zeitgleich durfte sein Bruder Keno gegen Michi Funck (Bramfeld) an den Tisch. Die beiden haben sich, was Erwachsenen-TT so ausmacht, am Samstag-Morgen beim Frühstück bestimmt so einiges zu erzählen. However, es ging weiter mit Boris gegen Schuhmann (das Spiel zählte später nicht mehr). Wer Boris nicht kennt, mag nach Anblick der ersten Bälle in einem Spiel, bereits Ausschau nach dem Verbandskasten halten. Hat er Schmerzen? Hat er sich verletzt? Abwechselnd wedelt Boris mit seinem Schlagarm kreisend wie ein Windanlagen-Propeller herum um sich anschließend, gern während des Ballholens, die Schlaghand in der warmen und feuchten Armbeuge zu erwärmen. Insofern ist es bei Boris völlig normal, das er im ersten Satz eines Matches mit 1:5 hinten liegt; der kalten Hände wegen. Schnell steht es dann aber auch 6:7 und der Satz wird zu 9 eingefahren. Auf Betriebstemperatur kann einem der Gegner, hier war es jetzt der arme Schuhmann, schon leid tun. Zu drei wurde er im dritten Satz abgerammt, gefiedelt und paniert. Auch wenn das Spiel nicht mehr zählte, weil Olaf mittlerweile am Nachbartisch eine souveräne und konzentrierte Leistung erbrachte, Respekt! Das gleiche gilt für Olaf – die Mannschaft hatte bereits gewonnen, die Knochen sind von der Arbeitswoche müde – noch einmal voll aufgedreht und Meyer den Schneid abgekauft. 9:1 der Gesamtspielstand, den wir bereits um 21:45 Uhr erreicht hatten. Wir verabschiedeten uns von dem sympathischen Schnupfenteam und drehten ab in Richtung Säntoreini.

Jetzt sollte eigentlich die Belohnung für unseren Ersatzmann folgen: „Aaahhh, jetzt habe ich nach den schweren Prüfungen ersteinmal 6 Wochen keine Schule (Praktikum), kann morgen ausschlafen, keine Hausaufgaben … klar komme ich noch mit … „. so der Schlachtplan Maarten. Vor dem Säntoreini fischte allerdings Papa Ramm Christian seinen Schützling ab wie es besser Drobny zuletzt gegen Hannover nicht hätte machen können und es ging ab nach Hause. Im Säntoreini wurde dann von Tom, der gut getimet aus der Redderhalle kam, gemutmaßt: „War es die 3+ in Mathe? Oder wurde Maarten die Ouzo-Bestellung, die kürzlich gepostet wurde, zum Verhängnis?“

In Stammformation ließen wir den Abend langsam ausklingen. Holgé bekam dieses wunderbare Thunfisch-Steak, Olaf als Veggi-Ersatz für Bastus … Und dann wurde es noch einmal bissig: „René, Du musst schreiben: Die Mitte ist das neue Oben! Wieder ein 4:0 im oberen Paarkreuz!“ … so Felix, dessen Übermut nach seiner Vorstellung gegen Pauly ein wenig zu hoch gegriffen war. Aber es widersprach ihm auch keiner so richtig. Es macht sich so ein wenig Postadoleszenz in den eigenen Reihen breit. Man fühlt sich so stark … so erwachsen … braucht man die Eltern überhaupt noch?

Lion King, alias LKZ-Ritter, Bastus – übernehmen Sie diesen pubertierenden Haufen und führen dieses Team in Demut zum nächsten schweren Punktspiel gegen Meiendorf!

René

 

 

 

 

 

 

3 Kommentare

  • tomkrause sagt:

    Schöner Bericht – René. So viele Zeilen muss man aus einem 9:1 ersteinmal herausholen! Kleine Richtigstellung: Die naßforsche Parole „die Mitte ist das neue Oben“ hatte ich mit der Bemerkung gekontert, dass in der Konstellation mit 4:0 oben die Niederlage gegen Glinde eingefahren wurde. Abgesehen davon kam ich aus Niendorf – und hätte ich nicht den Schlenker über die Häuslichkeit von Gyros-Verweigerer Marten Stange machen müssen wäre ich wahrscheinlich schneller im Säntoreini gewesen als ihr. Abschließend ist mir auch nicht ganz klar, wie mit Bastus wieder Demut in die Vierte vor! einziehen soll. Egal, Hauptsache der Aufstieg wird bald eingetütet.

  • Rene sagt:

    Das mit der Demut … und dem schweren Spiel gegen Meiendorf … war auch nicht ganz so ernst gemeint. :)) Die Verwechselung von Sachsenweg und Redder bitte ich zu entschuldigen.

  • Felix B. sagt:

    Hervorragender Bericht, damit bewirbt sich René um die Position des stellvertretenden Schriftführers hinter Serien-Journalist Tom! Zu der mir attestierten Beratungsresistenz aber noch folgendes: wenn man nachweislich gerade mal 35% der eigenen Leistungsfähigkeit abruft und auf reihenweise lange Unterschnittaufschläge und Schupfbälle nur jeden fünften Top-spin trifft, dann ist keine taktische Finesse gefragt, sondern der Coach kann nur noch mit einem eingesprungenen Arschtritt mit Anlauf drohen oder sich verständnisvoll das Gejammer des so von seinen Fähigkeiten verlassenen Spielers anhören! Insofern nichts für Ungut, sobald ich spielerisch ein Niveau overhalb der 1KL erreicht habe, höre ich auch den Tipps meiner Mitspieler wieder zu 😉

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