Nach den nicht unbedingt eingeplanten Auftaktsiegen gegen Kiel und Parchim gingen wir mit breiter Brust ins Spiel. Nach dem Spiel konstatierte Bastus, dass die Brust zu breit gewesen sei und damit in einen leichten Hochmut umgeschlagen sei. Ich weiß nicht, ob da was dran ist. Bei mir war die Spannung von Anfang an hoch und so nach meinem Gefühl auch beim Rest des Teams, gerade weil Rostock in der letzten Saison immer ein starker Gegner war.
Zunächst ein guter Start: Tobi und Janni blieben im Auftaktdoppel weiterhin ohne Satzverlust. Doch bei unserem sonst so starken Dreier Doppel (Thorben und Patrick M.) lief heute nicht viel zusammen und vom zweier Doppel (Bastud und Paddy W.) konnte man keinen Sieg erwarten, wobei der alles andere als ungreifbar war. Somit kamen wir zum ersten Mal mit 1:2 aus den Doppeln. Eine kritische Ausgangssituation, denn jetzt folgte das obere Paarkreuz, in dem wir nicht unbedingt überlegen waren.
Der sonst so starke Tobi war auch an diesem Tag stark, auch wenn er das selbst nicht einsehen wollte. Doch das waren auch seine Gegner, vor allem der Riese Leo Stynen, der a la Ovtcharov ganzer-Tisch-Rückhand spielte, was sein osteuropäischer Name auch schon vermuten ließ. Tobi war jedoch alles andere als chancenlos, erst im fünften Satz musste er sich geschlagen geben. Anders bei Paddy: gegen den columbianischen Jungspund war für ihn nichts zu holen.
Danach konnte ich meinen Pflichtsieg (wenn auch denkbar knapp) gegen Stürmer einfahren, machte es beinahe Philli gleich und verspielte fast eine 10:5-Führung im 5.Satz. Patrick Masur fand erst spät ins Spiel, leider zu spät. Gegen den sagenumwobenen letzten DDR-Meister “Auge” Wähner war nur ein Satz drin.
Unten war Thorben, wie so häufig, unangefochten. Phasenweise wirkte er sogar ein wenig gelangweilt. Bastus unterlag leider gegen den starken Linkshänder Matthias Kindt.
Die zweite Serie startete dann mit unserem Genickbruch. Tobi und Paddy lieferten sich im oberen Paarkreuz zwei Krimi 5-Satz-Matches, die am Ende leider beide weggingen. Damit verließen beim Stand von 3:8 bereits die ersten Zuschauer die Halle. Beinahe jedoch hätten sie das bitter bereut: Ich konnte einigermaßen sicher Wähner mit 3:1 bezwingen, Patrick (M.) drehte ein 0:2 noch um, gab danach nur noch ca. 15 Punkte ab, Bastus bezwang Paul Wollmann ebenfalls souverän. Auch Thorben ging jedoch 0:2 in Rückstand, auch gegen ihn spielte Kindt wieder stark. Zunächst konnte er eine Aufholjadg in Gang setzen, sie endete jedoch im fünten Satz, allerdings auch mit ein wenig Netz-Pech. Tobi und ich hatten am Nachbartisch aber ohnehin schlechte Karten im Abschlussdoppel.
Insofern ging der Sieg nach Berücksichtung des Spielverlaufs verdient an Rostock. Damit heißt es für uns erstmal, wie Paddy (M.) so schön feststellte, “Projekt Aufstieg auf Eis gelegt”. Nein, im Ernst: im Kampf gegen den Abstieg haben wir weiterhin eine gute Ausgangsposition, da wir noch zwei nice-to-have-Siege im Gepäck haben. Ein Sieg gegen BVM am kommenden Samstag wäre allerdings mehr Pflicht als nice-to-have, wobei eine Niederlage hier auch noch kein Weltuntergang wäre. Siegen wollen wir dennoch. Von der Reise nach Kiel am Sonntag wird man sich nicht viel versprechen müssen.