Die Stimmung in Mannschaft und Umfeld war positiv, alle aufgestellten Spieler fit und gut drauf. Es konnte also losgehen, das Spitzenspiel gegen Aufsteiger und gleichzeitigen Titelfavoriten Hannover 96.
Wir starteten etwas wider Erwarten sehr verheissungsvoll mit 2:1 durch Doppelsiege von Leon und mir sowie dem an Drei versteckten, wohl zukünftigen Einserdoppel Janni/Lleyton, die wie schon in Bargteheide sehr gut harmonierten und mit 3:2 gewannen. Ich konnte dann in einem leider etwas holprigen, aber kämpferischen Spiel mit 3:1 gegen Maximilian Dierks gewinnen und Leon schaffte es, den chilenischen Jugendnationalspieler Nicolas Burgos die 2. Niederlage der Hinrunde mit 3:2 beizubringen. Die beiden Jungdynamiker lieferten den ca. 300 Zuschauern rasante Ballwechsel und ein spannendes Ende, welches Leon dann für sich entschied und uns mit 4:1 in Front brachte. Auch Mariano war in guter Form: knallharte Vorhänder schlugen auf der Hälfte des 2. Jugendspielers der Hannoveraner, Dominik Jonack, ein ums andere Mal ein und der Abwehrspieler fand nur selten über seinen eigenen Angriff in das Spiel zurück, Mariano gewann jedoch relativ ungefährdet mit 3:1 und unser Siegeszug ging weiter. 5:1.
Janni verpasste es gegen Richard Hoffmann leider, einen der ersten beiden, knappen Sätze verdient zu gewinnen, bäumte sich zwar mit großer Kampfkraft gegen die drohende Niederlage auf, musste Richard dann aber nach verlorenem 3. Satz zum Sieg gratulieren. Unser unteres Paarkreuz, aufgrund der Verletzungen von Tobi und Paddy durch Jon und Lleyton gebildet zeigte in zwei guten Spielen, dass das untere Paarkreuz in der Regionalliga keineswegs eine Nummer zu groß für beide ist: Jon war spielerisch gefühlt der bessere Mann am Tisch, konnte gegen Alexander Hage den 5. Satz jedoch nicht vermeiden und hatte dann zum Ende hin Pech durch Netz und Schlägerkante bei 9:9 und liess Hage dann zum 3. Punkt der Gäste jubeln. Auch Lleyton spielte sehr gut gegen Linkshänder Kulins mit, holte nach Rückstand den ersten Satz. Dann gewann Kulins jedoch mehr Übersicht und fand eine Strategie gegen unser Jungtalent, welche ihm den erfolgreicheren Einsatz seiner harten Vorhand ermöglichte und mit einem 3:1-Sieg Zähler Nummer 4 für die Gäste einfahren liess.
Hannover war wieder dran, 5:4.
Durchgang 2 begann mit meiner wohl schnellsten und höchsten Saisonniederlage gegen Burgos, dem mein doch etwas in die Jahre gekommenes Spiel der konsequenten Tempoverzögerung sehr zupass kam. Ich fühlte mich eigentlich nie schlecht, trotzdem 0:3 in 10 Minuten. Leon hatte trotz knapper Sätze gefühlt wenig Probleme mit Dierks und bestätigte seine derzeit sehr gute Form. Mariano konnte nachlegen: sein Gegenüber Hoffmann hatte zwar auch seine Chancen, Mariano war aber in den entscheidenden Situationen sehr konsequent und zeigte über ein verbessertes Aufschlagspiel eine seiner besten Saisonleistungen. 3:0 und das wichtige 7:5. Janni konnte gegen Jonack nur Satz 2 deutlich für sich entscheiden, verlor die anderen Durchgänge jedoch ebenso klar und das Spiel mit 1:3.
Beim Stand von 7:6 hofften wir alle auf einen Punkt unseres unteren Paarkreuzes. Jon verlor gegen Kulins 3:1, kämpfte zwar bis zum Schluss, aber es reichte nicht gegen die starke Vorhand des Linkshänders, die zuvor auch schon Lleyton zur Verzweiflung brachte. Dieser spielte am Nebentisch und überraschte sowohl seinen Gegner als auch die anwesenden Zuschauer mit seinem aggressiven Spiel ohne Respekt vor dem mindestens 8 Jahre älteren Alexander Hage. Alle 3 Sätze gingen an unseren Youngster mit 2 Punkten Unterschied, der damit für seine 12 Jahre eine beeindruckende Nervenstärke bewies und uns den 8. Punkt sicherte. Nun wollten Leon und ich den Sack zu machen und nicht wie beim Abschlussdoppel in Bargteheide sang- und klanglos untergehen. Aber auch dieses Mal war irgendwie der Wurm drin, allerdings spielten die Gegner Burgos/Hoffmann auch clever und auf gutem Niveau. Nach gewonnenem 1. Satz in der Verlängerung verloren wir zu schnell den 2. Satz, verspielten eine Führung im 3. und mussten auch den 4. mit 9:11 abgeben.
So wurden dann im Spitzenspiel die Punkte geteilt, was uns an der Tabellenspitze verbleiben ließ, allerdings nur eine Nacht, denn am Sonntag legte Hannover in Bargteheide nach und eroberte mit nun einem Punkt Vorsprung die Führung in der Regionalliga Nord.
Am Totensonntag gehts schon weiter, dann sind die Füchse aus Berlin zu Gast, ein ebenso schwieriger Gegner und direkter Tabellennachbar bei gleichen Verlustpunkten. Da müssen dann unbedingt 2 Punkte in Sasel verbleiben, um weiter in Richtung 3. Liga zwinkern zu können.
