2. Herren 9:3 gegen OA II

Von 10. November 2019 2. Herren Ein Kommentar

Tabellenführer trifft Mittelfeld – so sieht es auf den ersten Blick aus, doch Oberalster gehört zu den stärksten Teams der Liga und hat letzte Woche den Eilbeckern schon den Zahn gezogen. Wir kamen mit blütenweißer Punkteweste und wollten – wenn möglich – auch keine Flecken riskieren. Also einmal Kochwäsche – wie waren entsprechend heiß – und doppelte Ladung Vollwaschmittel mit MaMa (Malte und Marten).

Olaf fehlte verletzungsbedingt – vielen Dank für die Unterstützung auf der Bank – hoffentlich ist zum Tennisarm kein Dekubitus dazugekommen. B-Meister Boris war wohl auch in Sachen Wäsche unterwegs – Spucktücher reinigen, Schnuller auskochen, vollgeschissene Wickelunterlagen …

Für die drei Doppelwaschgänge hatten wir die Rezeptur erst kurz vor Start ausgeknobelt. Der etwas verkalkte Oldie Tom mit dem jugendlichen frischen Marten kochten das 1er Doppel Hartmann/Schild fast ab. 2:0 Führung, 7:5 Führung im 4. Satz und sogar einen Matchball – es hat dennoch nicht gereicht. Eines der vielen Spiele am Abend, die irgendwie noch gedreht wurden. Ergiebiger war die Mischung Dittmar/Baum, 3:0 gegen Pech/Trost und fast etwas überraschend starke Punktelösekraft entwickelte das Duo Dohmen/Chen mit einem 4-Satz-Erfolg über Louis/Berger.

Oben ging es zweimal über die volle Distanz. Malte kam nicht gut ins Spiel gegen Pech, vor allem mit den langen und gut gesetzten Aufschlägen tat er sich schwer. In der entscheidenden Phase bekam er den Return ordentlich auf den Tisch und konnte den ersten Einzelpunkt auf die Leine hängen. Marten panierte Hartman in den Sätzen 2 und 3 klar, doch auch er musste in den 5. Satz – auch hier das bessere Ende für uns – was für eine porentiefe Strahlkraft unseres oberen Paarkreuzes.

Michel war gut in Phase gegen Schild, doch beim Stand von 6:3 im 4. Satz kam zu viel Weichgspüler in die Aktionen von Michel. Es lief nicht so recht zusammen und Schild konnte sein zweites Spiel zu seinen Gunsten drehen. Wenn es ein Mittel gegen hartnäckige Abwehrer gibt, dann „BB“ (Bastus Baum) mit der aciden Wirkformel um lange Ballwechsel zu unterbinden. Louis war gut drauf – das durfte später noch Michel spüren – aber nachdem Bastus im zweiten Satz auf „schleudern“ gestellt hatte ließ er sich die Punkte nicht mehr aus dem Trockner klauen (3:1).

Ich hätte vor dem Spiel gegen Berger besser mit Entkalker gurgeln sollen. Das hätte den Blick auf die richtigen Aktionen zur richtigen Zeit frei gemacht. So unterlag ich in den ersten beiden Sätzen in der Verlängerung, im dritten Satz war dann komplette Rohrverstopfung. Berger, selber nicht ganz fit, hatte mehr deutlich mehr Klarspüler im Spiel. Xie Min und Trost spülten sich die Bälle hingegen auf Augenhöhe hin und her. Beobachter wollen bei Meister Propper Chen sogar die Chen-Faust gesehen haben – die Rezeptierung von Weichspüler ist aber noch nicht in Sicht. Ach ja – Xien Min hat gewonnen und so langsam stieg der frühlingsfrische Duft eines Sieges in die Nase.

Oben mussten danach unsere weißen Riesen ran. Marten spielte allerdings mit völlig falscher Dosierung, vor allem auf der Rückhand. Der zweite Satz ging -1 gegen Pech weg, das sah nach Schnellwäsche aus. Irgendwie bog Marten den dritten Satz +9 um, schaltete auf Sportprogramm und so hing der Punkt am Ende auf unserer Leine. Verständlich das Lamento von Pech, angesichts des kuriosen Spielverlaufes, unwürdiger Rahmenbedingungen und eines blinden Schiedsrichters. Malte versuchte es mit einem Kurzprogramm gegen Hartmann, doch die Rückhand-Pumpe verstopfte gelegentlich. Nach Reinigung des Flusensiebes im vierten Satz hingen nun schon 8 Pünktchen auf unserer Leine.

Michel schien eine andere Tiefenformel als Bastus gefunden zu haben und gewann trotzdem gegen Louis den ersten Satz. Bei Bastus sah es wie Handwäsche gegen Profi-Waschmaschine aus.  0:2 – zu viel Dreck im eigenen Spiel. Beide Spiele sollten kippen. Louis spielt flüssig seine Abwehr runter, Michel konnte kaum noch Punkte für sich lösen. Bastus hingegen holte sich mit besserer Dosierung und Platzierung den 3. Satz und auch den 4. Satz. Dann riss ein Schnürsenkel von Bastus´Schuh. Für jeden anderen Spieler wäre der Abend zu Ende gewesen, das Spiel verloren, die Karriere zerstört. Aber was macht Bastus? Holt einen ungewaschenen – weil nagelneuen – Ersatzschnürsenkel raus! WTF! Wer hat sowas in der Tasche? Im 5. Satz sah es bei 6:2 für Bastus schon nach Kurzwäsche aus und wir befürchteten er würde in den Schonwaschgang schalten, doch Schild nahm eine Auszeit, bekam anschließend zwei Netzbälle und auf einmal Stand es nur noch 6:4. Bastus jedoch – sein TTR-All-Time-High vor Augen – hatte wohl sein Pausenwasser mit Domestos angereichert und spielte weniger wie der Spee-Fuchs als vielmehr wie ein Kanalarbeiter mit Hochdruckpumpe. 5. Satz +5. Die Leine war voll – mehr als 9 Punkte gehen nicht drauf, doch der Abend war spät. 23:45 bei enem 9:3.

Darauf tranken wir erstmal ein paar Gläser Lenor – äh Bier – im Schachcafé – und um den All-Time-High-TTR-Bastus ordentlich zu schädigen – er gab einen aus – bestellte sich Xie Min ausnahmsweise mal ein Wasser. 14:0 Punkte – Tabellenspitze und noch 3 Spiele Restprogramm. Wir wären nicht traurig wenn wir ganz oben überwintern.

 

 

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