Zur Kaperfahrt in die Eulenspiegelstadt am Freitagabend hatten sich David, Tobi, Malte, Sebastian, Christian und Xie Min angemeldet – schon eine anständige Aufstellung also.
Die Hausherren in der prall mit Tischtennisspielern gefüllten „Stadtwerke Arena“ (wirklich eine schöne neue Sporthalle sogar mit Tribüne und ganz viel Werbebannern drin) kamen gleich etwas unter die Räder, als wir alle drei Doppel gewannen. Das Doppel Dittmar/Chen ist immer noch ungeschlagen! A match made in heaven, wie man so schön sagt. Xie Mins stoische oder Zen-buddhistische Unaufgeregtheit harmoniert gut mit Mr. 1000 % Dittmar (haut auf alles drauf). Tobi und David waren favorisiert und erledigten ihren Job recht souverän. Christian und Sebastian hatten ein sehr enges Spiel auf Augenhöhe gegen Noppen und Anti, konnten sich aber im richtigen Moment im 5. Satz konzentrieren.
Die Parade wurde dann aber vom vorderen Paarkreuz der Möllner gestoppt – Hauberg war für Tobi noch zu stark – unser frisch gebackener Vater musste dem Trainingsrückstand Tribut zollen – und Hauberg wäre selbst in Bestform ein starker Gegner gewesen. David Altenkamp unterlag dann sehr überraschend dem viel älteren, aber frisch und agil aufspielenden Brüning. Die vielen TTR-Punkte, die diese beiden Spieler trennten, konnte man von außen nicht sehen. Das lag daran, dass David unbedingt mit langsamem, sichern Spiel zum Erfolg kommen wollte – Brüning hatte etwas dagegen und übernahm die Initiative und gewann verdient. Das hatten wir uns schon einmal anders vorgestellt.
Ich war dann ordentlich gefordert gegen Materialspieler Hoffmann, der mit viel Erfahrung und Sicherheit seine Gegner gut ausguckt und auch ein anständiges Passivspiel aufweist. Nach verlorenem ersten Satz konnte ich aber ein Feuerwerk an Vorhand-Schwingern abbrennen und 3:1 gewinnen – eine enge Kiste, zu der auch etwas Glück gehörte.
Malte Dittmar brauchte das Glück nicht, war ganz klar Abwehrspieler Kreibohm überlegen, wir stellten auf 5:2. Hinten kam allerdings nur ein Punkt, denn Xie Min musste ganz knapp Wenzel gratulieren, der in Tennisspieler-Manier eine Vorhand nach der anderen ins Ziel knallte und sich freuen konnte, dass Xie Min an diesem Abend Rückschlagschwächen offenbarte.
Christian hatte sein Spiel voll im Griff – er kannte den Anti von Möller schon aus dem Doppel und hatte nun verstanden, wie das geht. 6:3 – es sah anständig aus. Vorne dann allerdings nur ein Punkt, der von Tobi recht routiniert gegen Brüning eingespielt wurde, mit schönen Vorhand-Spins und relativ wenig leichten Fehlern holte der Doktor seinen Punkt. David war nach wie vor nicht richtig in der Matrix eingeloggt und hatte seinem ehemaligen Trainer Hauberg nur in einem Satz viel entgegenzusetzen. Deshalb musste die an diesem Abend goldene Mitte den Sack zu machen – Malte war gegen Hoffmann wie auch im ersten Einzel klar vorne – mit ihm ist tatsächlich wieder zu rechnen. Ich hatte gegen Kreibohm dann auch nicht zu große Probleme, 9:4 für Sasel in Mölln. Ein anständiges Auswärtsspiel von uns.
Zwei Tage später trafen sich dann Patrick Masur, Malte, Sebastian, Christian, Xie Min und Nils Winterberg im Petunienweg mit der Mannschaft von Preetz II zum heimrechtgetauschten Punktspiel, da die Preetzer Heizung ausgefallen war.
Preetz steht im Tabellenmittelfeld und wir waren auf eine enge Partie eingestellt. So sollte es dann allerdings doch nicht kommen, denn wir gewannen wieder alle drei Doppel und konnten diesmal auch oben nachlegen. Das Paradedoppel Malte/Xie Min packte das eingespielter Bruderpaar Hundhausen knapp im 5. Satz – Chapeau! Auch stark waren Christian und Nils, die das wichtige Doppel 3 gegen Zeugke/Martini recht entspannt für Sasel entschieden. Patrick und Sebastian waren gegen Brüning/Fritsche immer nur zwei Punkte besser, doch das reicht auch zum 3:0.
Patrick hatte mit Zeugke wenig Probleme, und Malte machte ein sehr enges Kampfspiel gegen den schlagharten Christoph Brüning, der auch erfolgreich in der Oberligamannschaft der Preetzer mitspielt. 3:2 für Malte nach hartem Kampf, hätte auch anders ausgehen können, war aber nicht unverdient.
Sebastian musste gegen Christian Hundhausen auch in den 5. Satz, hatte dann aber die richtigen Entscheidungen auf seiner Seite. Bei 6:0 war es dann an Christian, den Preetzern einen Punkt zu lassen – Christoph Hundhausen ist ein sehr routinierter und starker Spiele im mittleren Paarkreuz, gegen den man natürlich verlieren kann.
Xie Min schlug den jungen Jonas Fritsche in einer sehenswerten Begegnung mit viel Ballonabwehr-Spektakel. In seinem zweiten VOL-Einzel holte Nils den ersten Sieg in einem 5-Satz Krimi gegen Martini. Er hatte den Sieg schon fast gebucht bei 7:3 im Entscheidungssatz, als der Gegner Punkt für Punkt herankam. Trotz Time-Out stand es dann 8:8 – aber Nils nahm seinen Mut zusammen und konnte das Spiel mit seiner sicheren Vorhand und guter Beinarbeit entscheiden – starker Ersatzauftritt!
Paddy Masur ist einer der stärksten Spieler, die in der VOL antreten, und das bewies er auch gegen Christoph Brüning in drei starken Sätzen. Dann stand es nach 2,5 Stunden 9:1 und wir konnten alle aus dem angebrochenen Sonntag noch etwas Schönes machen.
Wir nehmen aus diesem Doppelspieltag das Selbstbewusstsein mit, auch ohne Marten wettbewerbsfähig zu sein. Am nächsten Wochenende ist er auch noch dabei, und dann steigen gegen Urania/Bramfeld I und Friedrichsort Samstag und Sonntag noch zwei sehr spannende und bestimmt sehenswerte Duelle in der Petunienweg-Arena. Reinschauen könnte sich lohnen. Gegen Urania geht es immerhin um den wichtigen Platz als sechststärkste Tischtennismannschaft unserer schönen Hansestadt…
Sebastian
