Ohne fünf mögliche Spieler gingen wir am vergangenen Freitag gegen Eilbek an den Start. Marten und Malte weilten für die 1. Herren in Berlin und auch die Ü40-Giganten Sebastian, Olaf und Tom fielen aus den verschiedensten Gründen aus. Macht sich das Alter allmählich doch bemerkbar? Jede Woche Punktspiel ist vielleicht zu viel, die Staffelverkleinerung auf 10 Teams scheint willkommen. Eilbek ist darüber hinaus noch voll im Kampf um die Aufstiegsplätze dabei, die Ausgangssituation somit bereits zu Beginn äußerst knifflig. Da unsere Dritte parallel ebenfalls spielte, galt es diese auch nicht unnötig zu schwächen, sodass wir andere Lösungen brauchten. Als Verein, welcher viel Wert auf die Jugendarbeit legt, entschlossen wir uns dies als Chance zu sehen und unsere hungrigen Jugendlichen mal einen Ausblick in Hamburgs höchste Liga zu gewähren. So griffen wir neben dem „Stammpersonal“ (Ich, Xie Min, B-Meister Boris) auf den noch amtierenden B-Schüler Meister Lorenz und die Fast-Erwachsenen Finn und Arian zurück. Eilbek trat ohne ihre Nr. 1 Pucher an, ansonsten aber mit voller Montur.
In den Doppeln konnte lediglich das einzig verbliebene Stammdoppel Xie Min/Ich gegen die Paarung Wieben/Tuttas überzeugen, sodass wir mit 1:2 in die Einzelrunde starteten.
Im oberen Paarkreuz hatte ich an diesem Tag Probleme in die Partien hineinzufinden und war mit den Gedanken zunächst wohl noch bei prozessrechtlichen Fragen der Drittwiderklage… Jedenfalls lag ich sowohl gegen Wieben als auch gegen Paul mit 0:2 hinten. Dann lief es allerdings deutlich besser und überraschenderweise war ich mit meinem Spiel auch mal zufrieden. Ich kämpfte mich jeweils in den fünften Satz, wobei ich gegen Wieben bereits 6:1 in Führung gehen konnte, anschließend jedoch ein wenig den Mut verlor. Wieben schlug dann aber auch gut auf und brachte seinen ersten Topspin konsequent ins Ziel, -10 am Ende, ärgerlich. Gegen Paul wollte ich ähnliches Schicksal vermeiden. Nach einfachen Fehlern zu Beginn wurde meine Quote immer besser und Paul, welcher zunächst die Partie mit passivem Spiel sicher zu gewinnen schien, schaffte es in den folgenden Sätzen nicht mehr den Schalter auf Offensive umzulegen. 3:2 Sieg und auch noch einen erfolgreichen „Handswitch“ eingebaut, so stelle ich mir das vor 😉. Xie Min – schon im Vorhinein von Paul als unangenehmer Gegner geadelt – bestätigte seine starke Form der letzten Wochen und konnte ebenfalls ein Spiel für sich entscheiden. Gegen Paul musste er sich nach 2:1 Führung zwar noch im fünften Satz geschlagen geben, gegen Wieben brachte er aber immer wieder seine mittlerweile beidseitigen Topspins erfolgsbringend auf den Tisch. 3:1 Sieg – auch dies nicht unbedingt zu erwarten.
Boris hatte gegen Schiller, welcher einen sehr starken Tag erwischte, nur im zweiten Satz etwas dagegen zu halten. Ansonsten prasselten die Vorhand-Schwinger Schiller´s nur so auf dem Tisch ein und Boris schaffte es zu selten seine eigene starke Vorhand einzusetzen. Im Spiel gegen Stein überzeugte er dann hingegen auf ganzer Linie und hielt Stein mit +6,+7,+6 eindrucksvoll in Schach. Nun durfte auch Lorenz sein Hamburg-Liga Debüt in Angriff nehmen und dies gleich im mittleren Paarkreuz. Seine erfolgreichen Ergebnisse aus der Landesliga ließen aber erahnen, dass er sich auch hier mächtig wehren konnte. Sein erster Gegner Stein musste sofort erkennen, dass Lorenz mit voller Vorfreude und jugendlicher Gelassenheit sich nicht versteckte, sondern frech gleich das Zepter in die Hand nahm und dem Spiel sein aktives Topspin-Spiel aufzwang, sodass Lorenz sogar mit 2:1 in Führung gehen konnte. Danach fehlte nicht wirklich viel zum Matchgewinn, allerdings behielt Stein in den entscheidenden Situationen die Nerven und konnte sich die Sätze vier und fünf jeweils zu 9 sichern. Schade für Lorenz, aber wirklich ein sehr starkes erstes Spiel in der HH-Liga. Hier kann man sich in Zukunft noch auf einiges freuen! Schiller war daraufhin natürlich bereits gewarnt, dass Lorenz kein Selbstgänger sein wird und spielte von Beginn an hochkonzentriert auf. Lorenz konnte zwar auch in diesem Spiel immer wieder seine Klasse zeigen, musste sich am Ende dann jedoch der höheren Schlaghärte Schillers geschlagen geben.
Im unteren Paarkreuz durften dann unsere beiden weiteren Debütanten Finn und Arian an den Start gehen. Beide mussten erkennen, dass ihre Gegner Tuttas und Kroll doch noch eine Nummer zu stark waren. Sie steckten allerdings nie auf und kämpften bis zum Schluss. Mit der Einstellung und weiterhin hoher Trainingsintensität ist den beiden in Zukunft auch in der Hamburg-Liga durchaus etwas zuzutrauen.
Wer mitgezählt hat, wird es erkannt haben. Am Ende stand es also 4:9 aus unserer Sicht. Die ersten zwei Verlustpunkte auf unserer bisher so schönen weißen Weste. Allerdings alles andere als ein Beinbruch, wir bleiben Tabellenführer und haben es gleichzeitig geschafft unseren Jugendlichen ein kleines Stück mehr an Erfahrungswerten zu verschaffen. Nach einer spielfreien Woche geht es für uns am übernächsten Wochenende nach Harburg. Dann hoffentlich auch wieder mit unseren Ü40-Giganten…