Das erste und fast einzige wirkliche Auswärtswochenende stand bevor, bei Gegnern wie Oberalster, Bergedorf und Kaltenkirchen in der VOL, alles sehr konzentriert auf Hamburg und nahe Umgebung. Dabei geht es doch gerade beim überregionalen Spielen mal gegen andere Gegner zu spielen, deshalb waren wir umso heißer auf dieses Wochenende.
Samstag ging es um 9:45 Uhr vom Poppenbütteler S-Bahnhof Richtung Greifswald. Überaus löblich war, dass alle sehr pünktlich waren, bis auf Johannes, der natürlich keine eigene Schuld trägt an seiner eigenen Verspätung. Ist klar!
Der MaFü hatte frühmorgens, während die Jungs noch ihren so wichtigen Schönheitschlaf genossen hatten, den Wagen abgeholt und hatte es trotzdem geschafft pünktlich erscheinen. Für andere vielleicht ein Wunder, aber machbar.
Nach dem wir erst mal das wichtigste eingekauft hatten, für die Verpflegung während der Punktspiele (Bananen, Müsli-Riegel und eine Menge Wasser), welches etwa 15 Minuten dauerte, durfte Marcel die erste Schicht als Chauffeur für die noch kleinen Jungs spielen. Nach einiger Zeit auf der Autobahn stellte er, nachdem er die Entfernungsschilder genauestens studiert hatte, fest, dass es nach Polen auch nicht mehr weit wäre von Greifswald. Auf der Fahrt musste Jon, ganz nach dem Motto: „Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker“, unter Beweis stellen, das er sich zu jeder Zeit und an jedem Ort der Gefahren des Leben stellt. Harte Truppe die wir da in der 2. Herren haben. Nachdem auf dem halben Weg kurz der Chauffeur gewechselt hatte, kamen wir 2 Stunden vor Spielbeginn an.
Nach zuvor einigem herumspazieren auf der Suche der Halle, den Jungs Ausreden zu müssen, dass Fussball jetzt nicht das richtige Aufwärmen ist oder dass wir nicht auf den zwei Steinplatten vor der Halle spielen wollen, obwohl Nils wohl mit Leon dort an ihrer Tischtennis Karriere gefeilt haben, kamen wir quasi mit bzw. vor den Gästen in der Halle an. Es war eine kleine Halle, so dass wirklich nur maximal 4 Platten in die Halle passten. Marcel fühlte sich sofort an seine Zeit in Eilbeck erinnern, waren doch Boden und Wände ähnlich wie in der Ritterstraße. Und dann kam der große Moment, endlich waren die beflockten Trikots und Shorts angekommen. Und ich durfte nun den Weihnachtsmann spielen und den Jungs mit meinen zwei Kisten, welche ich von Peter erhalten hatte, erfreuen. Und am Ende kam das Highlight, ganz in der Manier von Steve Jobs „One last thing“ waren nun ja doch die beflockten Trainingsanzüge eingetroffen. Nach einem kurzen Pflichtphotoshooting ging es ans einspielen, welches aufgrund des Platzmangels nur an einem Tisch stattfand. Während sich die Jungs austobten, mit eigentlich nur Topspin gegen Topsin, beschnupperten wie die Gegner etwas. Man muss wirklich sagen, dass Greifswald ein wirklich leidenschaftlicher und herzlicher Verein ist. Sehr nett mit kleiner vorbereiteter Broschüre für die Zuschauer. Und die Wurst im Brötchen vom Buffet war wirklich ein Highlight.
Nun aber zum Spiel gegen Greifswald:
Nachdem Marcel und ich als neu-/altformiertes Doppel 1 den wohl blindesten Satz unseres Lebens spielten. Nichts gegen unsere Gegner, aber ich fühlte mich irgendwie mit jedem Ball der auf mich zukam überfordert. Fanden wir immer besser in unsere alte Spur. (3:1)
Und unser neues Doppel 2 legte direkt mal furios los und konnte das gegenerischer Doppel 1 bezwingen. Yes, baby! (3:0)
Unser altes einser Doppel aus der Hamburg Liga Saison durfte nun als dreier Doppel ran und mogelte sich am Ende irgendwie durch. (3:2)
Nun durfte ich gegen die Nummer Eins des Gegners ran, welcher mit kurzer Noppe auf mich wartete. Die ersten drei Sätze gingen hin und her, wobei ich nie richtig in ein Spielsystem gegen die Noppe fand. Mit dem Rücken zur Wand fand ich dann aber endlich ein Mittel, ganz langsam mit Spin war das Zaubermittel. Jeden härteren Topspin bekam ich um die Ohren. (3:2)
Johannes tat sich ähnlich schwer, mit teilweise fantastischen Rückhandschusstopspins auf Unterschnitt hielt der Gegner Johannes auf Trab. Auch er fand nach 1:2 dann sein Spiel und siegte am Ende. (3:2)
Während ich Johannes Spiel zählte spielte Jon gegen die Nummer 4 ran durfte, welcher zu unserer aller Überraschung nur einen TTR-Wert von 16XX hatte. Die beiden ballerten sich die Bälle nur so um die Ohren, besonders sein Gegner zog immer wieder mit der Rückhand am Tisch gegen und war auch aus der Halbdistanz sehr sicher und aggressiv. Jon gewann das ganze in einem sehr attraktiven Spiel in drei Sätzen.
Auch Nils brauchte keine Aufwärmphase und rockte die Bude in drei.
Der Druck wuchs nun auf das untere Paarkreuz, wollte man ja nicht derjenige sein, der als einziger ein Spiel verliert. Das undankbare untere Paarkreuz oft spielt man nur einmal und dann dieser Druck, den man eigentlich nicht braucht, obwohl es sehr wahrscheinlich ist, dass man gewinnt als Mannschaft. Beide ließen sich aber nichts anmekren und führten schnell mit 2:0 Sätzen, bis sie jedoch leichtsinnig beide einen Satz abgaben, jedoch dann wieder Vollgas gaben um das Ding zu holen. Marcel konnte gerade noch die Richtung wechseln als es 2:7 im vierten Satz stand. Und so hieß, das für alle überraschende Ergebnis 9 zu 0. Nur der TSV Sasel! Damit hatten wir nach 2 Spielen, einem Sieg und einer Niederlage immer noch das bestmöglichste Spielverhältnis. Sichtlich angetrieben von den neuen Trikots, kann man hier etwa wie einer Sucht wie bei Frauen mit Schuhen sprechen, kommen wir jetzt richtig ins Rollen.
Nach einer kleinen Feier unter der Dusche mit ordentlicher Beschallung, ging es Richtung Rostock zum sagenumwogenen Ibis Hotel von vor 3 Jahren, wenige mögen sich erinnern. Dort steht auch ein sehr interessante Süßigkeiten Maschine, stimmt Masur? Im Hotel bestellten wir Pizza, wobei Nils die Chance verpasste einen weiteren Verplantheitspunkt zu vernichten. Danach spielten wir das von mir in Amerika kennengelernte Kartenspiel „Bang“, welches nach ein paar Runden im Zusammenspiel mit sehr pubertären Verhalten, welches ich in diesem Zusammenhang strikt von mir abweise, jedoch sollen Worte gefallen sein wie: „Nils bangt uns alle!“ Naja hören sagen und so. Natürlich gingen wir wie richtige Sportler früh ins Bett um am nächsten Tag ausgeruht und Fit für das nächste Spiel gegen die wohl stärker einzuschätzenden Gegner vom SSC Hagen Ahrensburg.
Das erscheinen von uns coolen Jungs aus der Großstadt in der kleinen Dorfdisco in Neukalen, man beachte das dies sowohl eine Disco für Kinder (Unter 18 Jahren) war, als auch das dort in kurzer Hose gefeiert wurde, konnte nur ein sehr guter Traum gewesen sein. Von all diesen neuen Einflüssen konnte Nils nicht umhin, sich seinem neuen sozialen Umfeld anzupassen und kippte sich direkt ein Getränk auf die rechte Brust. Nils war angekommen auf dem Dorf, man kann auch davon sprechen, dass Nils sozial sehr flexibel ist. Nachdem Nisse uns noch ein paar Beinarbeit Tanzeinheiten vorführte, ging es auch schon wieder in Richtung Hotel. Welches für Jon aber nicht schnell genug ging bzw. zu langsam? Aufjedenfall hatte die Rückfahrt eindeutig zu viele Kurven für Jon. Völlig erholt, wachte Jon wohl aus einem Traum um 4 Uhr nachts auf und likete, weil er vor lauter Schlaf nicht schlafen konnte, unbedacht den Facebook-Post von der Tischtennis Sasel Seite. Gut das Peter als Admin, genauso wie ich, dies sieht, hier also die Erklärung dafür, Jon war einfach nur von seinem Traum in der Nacht aufgewacht.
Am Sonntag morgen ging es dann kurz in die Innenstadt von Rostock, welche wirklich sehr schön. Auf dem Weg zum Frühstücksort, parkten wir extra etwas weiter um noch etwas Sauerstoff in unseren Kreislauf zu bekommen. Auf dem Weg fragt Nisse auf einmal: „Warum gucken uns eigentlich alle so komisch an?“ Nicht auf eine Antwort wartend, beantwortete er sie direkt selber: „Ich glaube weil wir jung und sexy sind“. Als MaFü muss man dann natürlich voran gehen und ich fügte noch hinzu: „und erfolgreich!“
Ein sehr leckeres Frühstück, wobei ich nicht ganz verstehen kann, warum Holger meint, dass wir dort noch Verbesserungspotenzial haben? Bitte Erläuterung im Kommentar, wir jungen Kerle lernen gerne noch dazu.
Nachdem sich Marcel freundlicher Weise wieder als Chauffeur anbot, hatte er doch den zu vorigen Abend auf den Genuß von spaßfordernden Getränken verzichtet, und konnte so dem MaFü aushelfen. Auf dem Rückweg mussten wir noch kurz tanken, so standen wir ca. 10 Minuten hinter einem bereits getankten Auto an der Zapfsäule, weil dieser wohl einfach noch drinne chillen wollte, aber einfach keine soziale Umsicht besaß. Naja Nachhilfe bei Nils holen, bitte.
In Ahrensburg angekommen, endlich auch wieder ordentliches Netz, kamen wir eine Stunde vor Spielbeginn an. Die Gegner hatten schon alles vorbereitet und man konnte ihnen ansehen, dass sie heiß waren wie Frittenfett. War es nicht auch das erste Punktspiel überregional für SSC Hagen Ahrensburg, den Aufsteiger aus der Verbandsliga in Schleswig-Holstein, in ihrer gesamten Vereinskarriere?
Mit dem Starspieler Rafael Schulz im oberen Paarkreuz und den Winter Brüdern klug auf das mittlere und untere Paarkreuz aufgeteilt, eine wirklich starke Aufstellung. Wir wussten, dass es diesmal ein schweres Stück Arbeit werden würde.
Marcel und ich legten diesmal direkt stark los und fegten unsere Gegner fast aus der Halle. (3:0)
Unser starkes zweier Doppel kam gegen das wirklich super starke Doppel 1 2 Sätze nicht richtig in Pfad, doch dann drehten die beiden auf. Spielten teils wahnwitzige Bälle, das so etwas nicht drei Sätze anhält, musste die Jungs dann schließlich im 5. Satz erfahren.
Jon und Nils merkten sofort, das es heute zur Sache geht. Besonders Nils legte los wie die Eisenbahn. Marcel wollte danach direkt die Einzel von Nils mit 3:0 für ihn eintragen. Das Doppel ging gegen das starke Doppel Winter/Winter an uns. Super Leistung!
Aus einer Führung heraus holte Johannes sein Spiel und ich konnte teilweise gut mithalten, für mehr reichte es aber nicht.
Nun kam unser starkes mittleres Paarkreuz, doch nichts war es. Nils schüchtern, schüchterner, Schwarwächter konnte leider nicht seine breite Brust aufbauen und ließ sich den Schneid abkaufen.
An dieser Stelle danke für Stegsen, der nach dem er bereits Georg in Nebenhalle in Oberliga bei TTG 207 zu geguckt hatte, bei uns noch vorbeischaute und sogar zählte.
Jon musste auch seinem Gegner gratulieren und es kamen die ersten Ausreden aus seinem Mund: „Wir hätten nicht feiern gehen sollen, nur deswegen!“ Natürlich gab es direkt mahnende Worte vom MaFü, Ausreden für die man selber verantwortlich sind zählen nicht.
Es stand also 3:4, zum ersten Mal in Rückstand. Aufgrund des Mangels einer Spielstandanzeige wurde nun zum ersten Mal der Spielstand laut aufgerufen (interessanter und taktisch kluger Zeitpunkt von Ahrensburg)
Nisse wollte seine weiße Weste behalten, sah sich aber im 5. Satz bei 8:10 in einer sehr engen Lage. Hatte er doch immer wieder lange Aufschläge in die Vorhand des Gegners gemacht, welcher immer wieder daraufhin kräftig durchgeladen hatte. Am Ende besinnte er sich wieder auf seine eigenen Stärken und machte den Sack einfach mit vier Punkten in Folge zu. Kurze Aufschläge, eigener Angriff auf den Tisch.
Marcel kam nicht richtig ins Spiel, lief immer wieder zu weit nach hinten, wollte er doch einfach keinen Fehler am Tisch machen. Jedoch machen Spieler in der Verbandsoberliga auf einen vorsichtigen Topspin aus der Halbdistanz keine Fehler, zu viel Zeit.
Wir lagen also hinten und Johannes sah sich Rafael Schulz gegenüber. Durch cleveres und beharrliches Spiel konnte er sich eine 2:1 Führung erspielen. Bis sein Gegner sein Spiel komplett umstellt und Johannes im 5. mit 5:8 eigentlich hoffnungslos hintenlag. Dabei spielte er einen Gegenschuss von hinten, wobei er sich aber eher nach vorne lehnte und auf Brusthöhe ähnlich wie ein Beilaufschlag. Ein grandioser Ball, jedoch war es jetzt, was jeder in der Halle sah bis auf Johannes. Ein Timeout von Marcel, zuvor hatte ich vergebens meine Coaching-Fähigkeiten versucht, spielte aber bereits an der Parallelplatte, brachte die Wände mit 11:8 für Johannes. Nun war ich unter Druck und spielte auch vernünftig, wenn auch etwas unsicher. Mein Gegner war jedoch deutlich unsicherer, sodass ich in Satz 2 und 3 nur den Ball rüberspielte und auf Fehler hoffte. Nach 2:1 Führung wurde dieser aber immer sicherer und ich hatte die Sicherheit durch dauerhaftes rübergespiele total verloren. Meine Eier waren kleiner als die von Nils in seinem ersten Einzel, wollte ich doch unbedingt das Spiel gewinnen und uns wieder in Führung und auf die Siegerstraße führen. Beim 3 zu 5 hatte mein Gegner unabsichtlich doppeltes Netz hintereinander in einem Ballwechsel auf den ich nur noch einen hohen Ball spielen konnte, welchen er dann in Ziel schoss. Die Reaktion des Publikums war lautes klatschen. Zum Seitenwechsel hatte ich deshalb eine kleine extra Runde um mir das Publikum nochmal genau anzugucken. Danach wurde zumindest nicht mehr bei Netz geklatscht. Gegen Stimmung habe ich ja nichts, auch nicht das auswärts immer lauter gegen einen ist, aber bitte sportlich fair bleiben. Das geklatschte Rächte sich, so packte ich bei 8:9 eine Rückhandschupfsäge raus um danach noch ein Kantenball in Ziel zu bringen. Am Ende gewann ich sehr glücklich. Jedoch ist noch zusagen, dass beim Rückspiel sicherlich gelbe Karten vorhanden sein werden.
Nun war unser mittleres Paarkreuz auch wieder da. Nils spielte wieder sein ich hab Beine zum Bewegen und Eier um das Ding diagonal, parallel oder sonst was gegen zu ziehen. Einfach nur stark!
Es war Zeit für eine neue Spielpunktansage und so skandierten wir in der Pause ein kurzes 7:5 durch die Halle, mit dem Nachsatz für die Gäste, also 5:7.
Jon auch sichtlich verbessert und von der Situation gepusht, holte nun auch sein zweites Einzel!
Nisse kam mit dem Aufschlag-Rückschlag Spiel seines Gegners zurecht. Obwohl ich das Gefühl habe das im unteren Paarkreuz bei uns, mehr versucht wird gegenzuziehen als im oberen Paarkreuz. Ich weiß nicht, ob dass so richtig ist.
Nun kam Marcel zu seinem Moment, blockte er doch taktisch clever das parallel Spiel des Abschlussdoppels und hatte so die ganze Aufmerksamkeit auf ihn konzentriert. Und nun deutlich verbessert, suchte er am Tisch die Entscheidung als auch nicht zu weit entfernt um im Links-Links-Duell gegenzuziehen. Am Ende hieß es 3:1 und schließlich 9:6 für Sasel bei diesem heißen Tanz!
Ein erfolgreiches Wochenende mit 4 geforderten Punkten vom MaFü und einer Menge Spaß! Schade, dass wir diese Saison nur so wenig Auswärtsfahrten haben.
Nächste Woche Sonntag geht es beim Heimspiel gegen die wohl beste Mannschaft in der VOL den Preetzer TSV los, wo im oberen Paarkreuz unter anderem Karsten Willhöft spielt. Wir wollen natürlich wieder gewinnen und unsere letzte Pleite im Heimspiel gegen Kaltenkirchen wieder gut machen. Wir würden uns natürlich wieder auf eure Unterstützung freuen, da dass nächste Heimspiel der 1. Herren erst wieder am 18.10. ist.
Außerdem hat die 2. Herren des TSV Sasel das beste Buffet aus Hamburg! Zum Taxi-Unternehmen könnten Scharwächter/Thüne auch ein Lieferservice für Punktspielverpflegung aufmachen.
Glückwunsch an die Zwote für die erfolgreiche „Reise“, 4 Punkte und jede menge Spaß ist doch eine hervorragende Ausbeute! Auf Euer Heimspiel mit leckerem Buffet freue ich mich schon und den mit Bildern gespickten Bericht finde ich ebenfalls gut, allerdings sollten wir an der Orthographie noch etwas arbeiten…. Ich stelle mich zukünftig gerne als Lektor zur Verfügung!
Die Verlegung der Ersten finde ich hingegen Mist, die sollen nicht ständig in den Schulferien spielen (siehe http://www.schulferien.org), da können die Familienpapis doch nicht!!!