Die Ausgangslage: Wir sind Tabellenzweiter und direkt hinter uns beginnt die Gefahrenzone der Relegationsplätze. Mit den berühmten 18 Punkten ist man dieses Jahr noch lange nicht durch. Wir hatten schon 24 Posipunkte, weil Harburg gegen uns ohne Joker spielte. Die gnädigen Oberalsteraner, die billige Punkte gut gebrauchen konnten, verlegten netterweise trotzdem das Spiel auf den Mittwoch – Großteile der 3. Herren waren ja auf Feierfahrt an der Ostsee. Am Ende bekam Oberalster doch die ersehnten zwei Zähler und wir die Erkenntnis, dass Wochenspiele einfach nicht unser Ding ist. Außerdem hatten wir eine bipolare Störung im Mannschaftsgefüge. 3 Akteure wuchsen über sich hinaus, die anderen 3 wurden zu Statisten.
Ein Doppeldesaster wurde von Marc und mir verhindert, nachdem wir 0:2 gegen Trost und Reh zurücklagen und das Spiel doch noch drehen konnten. Damit sind auch schon die beiden Spieler des Tages benannt. Michel und René bekamen eine klare Klatsche von Louis/Witt, Bastus und Olaf verloren im 5. Satz gegen Ott/Berger.
Oben verlor Bastus „ich verliere nie gegen Abwehr“ Baum gegen Louis. Die Anweisungen des Coaches wurden konsequent ignortiert und auch sonst passte nicht viel. Derweil gewann Michel gegen Ott – stets in knappen Sätzen und stets mit Mühe gegen denn Ott´schen Aufschlag. Damit ist auch der 3. Hui-Mann benannt.
Olaf hatte schon im Hinspiel wenig Schnitte gegen Trost gesehen – an diesem Abend auch nicht – klares 0:3. Ich konnte einen 0:2 Rückstand gegen Berger noch drehen, auch Dank hervorragender Tipps von Bastus. Marc ließ beim 3:0 gegen Witt nicht viel anbrennen, während René im 5. Satz -9 gegen Altmeister Reh abgab.
Die Hui- und die Pfui-Leute waren also über alle Paarkreuze verteilt. Das war einem zeitnahen Feierabend nicht zuträglich.
Pfui-Bastus verlor in 3 Sätzen gegen Ott, Hui-Michel konnte sich beeindruckend gegen Louis durchsetzen. Pfui-Olaf verlor 0:3 gegen Berger und verschmähte sogar einen Ball-Almosen von Berger, der, um Olaf einen 0:11 Satz zu ersparen, einen Moon-Ball spielte. Olaf versemmelte das Ding extra und gab sich damit das 0:11.
Ich war glänzend gegen Trost aufgelegt und verzögerte den Feierabend hemmungslos nach hinten. Noch destruktiver war Hui-Marc, der in einem spannenden Spiel in 5 Sätzen gegen Reh gewann und damit den 7. Punkt eintütete. Es roch schon wieder nach einem 8:8. Pfui-René wurde von Witt paniert, aber das Schlussdoppel war ja schon gesetzt. Hier bestätigten, nach einem unerwarteten ersten gewonnen Satz, Bastus und Olaf ihre Performance noch einmal und verloren in vier Sätzen.
Dank an OA für die Verlegung – geschadet hat es ja nicht. Wir sind immer noch auf dem zweiten Platz, weil die Verfolger ein krummes Ergebnis nach dem anderen hinlegen. Wenn die HL nicht so bedeutungslos wäre – so im internationalen Maßstab – könnte man glatt die Wettmafia hinter den Ergebnissen vermuten. Spannend ist wen es noch auf den Relegationsplatz spült. Wir treten vor den Ferien noch bei Eilbeck II an. Für die zählt inzwischen nur noch der olympische Gedanke – dabei sein ist alles – für uns aber auch. … und Michel ist ganz nebenbei aufgefallen, dass er um 2 TTR-Zähler an Bastus vorbeigezogen ist. Schön, wenn zur Geisterstunde die internen Sticheleien noch funktionieren.
Ich hätte am Mittwoch besser zum Frisör gehen sollen …
Im Ernst: Auffällig war die große Leistung von Michel im Spiel gegen Hans-Peter (den ich heimlich um seine Sicherheit, Schnelligkeit und Angriffslust beneide …). Im wichtigsten Satz des Matches hatte Michel ein wenig Glück mit den Kantenbällen aber im Kern war sein Sieg verdient, da er die bravourösen Angriffsatacken des sympathischen Abwehrers sämtlich parieren konnte. Spiel des Abends war aber Tom versus Jörg, die mit zahlreichen Superballwechseln Werbung für den Tischtennissport betrieben. Tom ist im Moment nicht zu bremsen, selbst am Samstag-Abend war er in der Doppeldisziplin mit Gattin kurz davor, beim Wiener Walzer dem Brautpaar die Show zu stehlen. So ist das mit den Gewinnern. Uns Normalos bleibt da einzig die Möglichkeit, fleißig beim Training zu erscheinen und ab und an einen kleinen Einzelerfolg zu feiern.