4. Vor! 9:2 gegen Wacker – „ganz enges Höschen“

Von 14. November 2015 4. Herren Keine Kommentare

Das Spiel gegen Wacker stand unter denkbar schlechten Vorzeichen. Erstens war es ein Heimspiel – also kein Besuch im Meram und zweitens prophezeite Orakel Olaf ein „ganz enges Höschen“. Drittens ist die Mannschaft klamottentechnisch immer noch nicht konsequent durchgestylt. Viertens war unsicher, ob Schulbau Hamburg die ingenieurtechnische Elite würde mobilisieren können, um adäquate Spielbedingungen herzustellen. Um es vorweg zu nehmen: Wir haben mit SAP einen Global Player, wie können trickreiche Software für Abgasmanipulationen programmieren, an der Steuerung der Lichtanlage einer Turnahalle scheitern wir jedoch.
Zum Spiel: Jim durfte für Ruhm und Ehre auf überregionaler Ebene antreten, die Senioren waren also unter sich. Die Doppel waren schon die erste Ansage gegen das besagte enge Höschen. Felix schleifte Tom mit durch und wie bei einem alten Ehepaar bedurfte es wenig Abstimmung, um den ein oder anderen Satz zu „klauen“. Nicht unerwähnt bleiben sollen aber die vier Aufschlagpanaden von Brüggemann, der Felix Service brutal verplättete. Nach einer Panade forderte ich Felix auf den gleichen Aufschlag noch einmal zu spielen – getreu dem Motto: zwei RH-Peitschen in der Qualität hintereinander gehen nicht – gingen doch! Das wahre Doppel drei ist das beste Doppel 2 der Liga. Boris und Olaf legten Doppel 1 mit Barholz und Ehlers 3:1. Unerwartet klar zogen René und Holger nach und gewannen 3:0 gegen Vater und Walter aus der Mitte. Na ja, das hätte trotzdem ja noch total eng werden können.
Ich zeigte oben gegen Brüggemann einen Rückschlag-Offenbarungseid und wurde mit 0:3 vom Tisch geschickt, nicht ohne beim Stand von 9:9 im dritten Satz auch noch einen Fehlaufschlag zu produzieren. Spielerisch war das lösbar – hätte ich den Rückschlag getroffen. Boris tat sich schwer gegen Pflanz, der nicht seinen besten Tag hatte, aber Boris leistete sich einige unforced errors und spielte lieber den schweren Ball als den leichten. Am Ende ging es über 5 Sätze. 4:1 – man war das knapp.
Orakel Olaf wurde von Michi „Konter“-Walter so richtig schön gequält, obwohl die ersten zwei Sätze an Olaf gingen. Das war ein echter Kraftakt, Michi war „dicht“ und es gab nur wenig taktische Optionen zu punkten.
Es folgte ein 3:0 Panade von Felix gegen Vater. Da lief alles – Aufschlag, Toppi – es stellt sich die Frage, was die selbstzerfleischenden Kommentare vor dem Spiel (kein Training – schlecht drauf …) sollen. Zu diesem Zeitpunkt begann Olaf erste leichte Zweifel am engen Höschen zu zeigen – aber nur auf direkte Nachfrage.
René zeigte sich sparsam was die Zahl der Sätze an diesem Abend anging. 3:0 gegen Ehlers nach 3:0 im Doppel – Feierabend. Sobald René in Führung ging zeigten sich wieder Anflüge von überflüssigem Aktionismus – der prompt bestraft wurde. Die Bank applaudierte trotzdem höflich bei gelungenen Offensivaktionen, coachte aber konsequent in Richtung nix tun. Holger hätte spielerisch gern mehr gezeigt, aber die ätzenden LH-Aufschläge von Barholz ließen dazu wenig Raum. Das Höschen schnürte sich also wieder enger, aber nur gut 15 Minuten. Ich brauchte nur drei komplett ungefährdete Sätz und den Ball des Tages gegen Pflanz, um den alten Abstand wieder herzustellen. Eigentlich gebührt Olaf der Ball des Tages – eine klassische in der VH eingesprungene Deichmann-Back-Hand in der VH, doch das Spiel zählte nicht mehr und so setze ich mir selbst die Krone auf – einem extrem guten Stoppball sei Dank. Olaf, mit leichtem Spannungsabbau, weil das Spiel von Boris noch nachgezogen werden musste kassierte die erste Niederlage seit … ja seit … Februar ? ….. Sollte anm Ende jedoch gar nicht mehr zählen und Schuld war ganz klar die Schulbau Hamburg, die die Lichttechnik nicht geregelt bekam. Im Halbdunkel irrte Orakel Olaf völlig desorientiert umher, Konzentration und Spannung waren weg und so war Olaf selbst schuld, das es hätte eng werden können. Allerdings steuerte der gut aufgelegte Felix bereits gegen Walter den 9. Punkt bei – und das ohne Training. Komplett in der gedimmten Phase mit zeitweiliger totaler Tischi-Finsternis musste dann Boris sein bedeutungsloses Pflichtspiel noch hinter sich bringen. Zum Glück war das eine klare Angelegenheit, so dass der Überstundenzettel des Chef de Cuisine im Säntoreini nicht überstrapaziert wurde.
Fazit: Das Höschen war weder spielerisch noch textilmäßig eng, denn die neuen Butterfly-Büchsen passen prima. Orakel Olaf wurde von Felix unter der Dusche mit den Worten beschimpft: 35 Jahre Tischtennis – und immer noch keine Ahnung. Ich wurde wieder mal verächtlich als „falling knife“ angeätzt – in Anspielung auf den drohenden Sturz ins mittlere Paarkreuz. Mit diesen Mannschaftskollegen braucht man keine blöden Sprüche vom Gegner mehr. Nächste Woche geht es gegen Popptown – das wird ein ganz enges Höschen.

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