7. Herren im Pokal: Raus mit Applaus

Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze – dass das im Tischtennis genauso gilt wie im Fußball, haben wir beim allerersten Pokalauftritt unserer noch recht kurzen Spielbetriebszugehörigkeit erleben dürfen.

Es ging gegen TURA Harksheide und deren III. Herren, die drei Ligen über uns spielt und in der vergangenen Saison beim Hamburger Pokal-Final-Four auf Platz drei landete. Die QTTR-Werte der Spieler lagen ca. 300 Punkte über unseren. Wir bekamen deshalb vier Punkte pro Satz vor, dafür durften die Gäste zumindest in den Einzeln immer Aufschlag haben. Christoph und Wolfgang spielten an 1 und 2, Folker und Thorsten an 5 und 6. Im mittleren Paarkreuz trat Johannes erstmals in seiner Laufbahn als Nummer 3 an die Platte, Philippe feierte zudem seine Pflichtspielpremiere für uns (als Nummer 4). Soweit zu den Fakten und Pokalgesetzen. Christophs Ansage bei der Begrüßung, dass wir auf drei Tische erweitern würden, sollte es ein längerer Abend werden, wurde vom Gegner mit einem milden Lächeln quittiert.

Aber wie gesagt, der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze. Und die wollten es, dass wir nach den ersten beiden Doppeln völlig unerwartet 2:0 in Führung  lagen. Und sogar ein 3:0 wäre drin gewesen, Thorsten und Johannes zwangen ihre Gegner in den fünften Satz, in dem sie sich auch nur knapp geschlagen geben mussten. So hatten wir schon vor den Einzeln unsere Zielvorgabe („es wäre schön, wenn wir sie in dem einen oder anderen Satz ein bisschen ärgern können“) überfüllt.

Aber auch danach ging es spannend weiter. Zwar zeigten die Harksheider uns mehr als einmal unsere Grenzen auf, aber wir ließen uns nicht entmutigen. Es war sicher nicht nur unsere zuweilen unorthodoxe Spielweise, die Harksheide Bälle verschlagen ließ. Und so merkten die Gäste bald, wie schnell so ein einzelner Durchgang verloren gehen kann. Wir hatten zahlreiche Fünf-Satz-Spiele auch in den Einzeln, oft ging es in die Verlängerung bis hin zu 12 oder 13 Punkten. Ich will hier nicht von Augenhöhe fabulieren, aber zuweilen konnten wir echt gut dagegenhalten. Nicht nur Karsten, der als Kapitän, Zuschauer, Motivator, Ratgeber und Aufschreiber in der Halle war, staunte. Christoph und Folker gewannen jeweils ein Spiel, sodass sogar Johannes und Philippe noch zu ihren zweiten Einzeln antreten mussten. Inzwischen spielten wir auch tatsächlich an drei Tischen.

Damit nicht genug, Philippe hielt seinen Gegner so lange beschäftigt, dass auch noch Folker und Thorsten zum zweiten Mal ran durften und ihre Spiele sogar noch vorher zu Ende spielten. Dass beide Resultate (dass es Niederlagen waren, verschweigen wir an dieser Stelle) nicht mehr zählten, weil Philippe verloren hatte, spielte keine Rolle mehr. Erst weit nach 22 Uhr stand das 9:4 für Harksheide fest, wir schafften es neun Minuten vor Küchenschluss in den Watzmann.

Dort gönnten wir uns dort aber nur noch Stärkung in flüssiger Form, und kamen zu der bahnbrechenden Erkenntnis: Hätten wir alle knappen Fünf-Satz-Spiele für uns entschieden, hätten wir das Siel gewonnen.

Fazit: Nach dem gewonnen Freundschaftspiel  am Dienstag und dem trotz des Ausscheidens gelungenen Pokalauftritt nur zwei Tage später kann die Liga beginnen – wir sind bereit!

Johannes

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