TTG 207 Ahrensburg/Großhansdorf XII – allein die Länge des gegnerischen Mannschaftsnamens war schon einschüchternd. Noch schlimmer wurde es, als wir diese Mannschaft erblickten. Vor allem unsere betagteren Herren – und das sind nicht wenige – blickten entgeistert auf die TTG, die mit gleich vier geschätzt 20, maximal 22 Jahre alten Jungspunden antrat: Leichtfüßig, energisch und voller Tatendrang betraten sie die Halle und machten mit flottem Einspielen Eindruck – zumindest auf mich: Mir war klar, wenn wir einen Punkt holen, also nur 1:9 verlieren würden, können wir schon froh und dankbar sein.
Aber wie so oft im Leben war es „Mehr Schein als Sein“. Vielleicht war es aber auch die Aufstellung von Taktikfuchs Karsten, die den Grundstock für den am Ende so erfolgreichen Abend bildete:
Unser Kapitän ging das Wagnis ein, die altbekannte Sportler-Regel „Never change a winning team“ zu ignorieren und teilte unter anderem die Doppel-Paarungen neu auf: Karsten und mir stellte er die erfahrenen Hans-Jörg und Torsten an die Seite. Das Experiment glückte: Ich durfte meinen ersten Saisonpunkt einfahren (bzw. 50% dazu beitragen) und wir zogen aus einer 2:1-Führung Selbstbewusstsein für die Einzel.
Dort litt unsere Nummer eins Volker zwar sichtlich, dafür behielt Hans-Jörg die Nerven. Im mittleren Paarkreuz siegte Christoph, unten sorgte Karten für einen Punkt – so stand es nach den ersten Einzeln 5:4 – wir stellten auf drei Tische um, weil es doch ein langer Abend zu werden drohte. Wurde es auch, vor allem wurde es ein heiß umkämpfter Abend. Erneut punkteten Hans-Jörg, außerdem Torsten und Christoph. Karsten und ich vergaben anschließend beim Stand von 8:5 die große Gelegenheit, zu umjubelten Matchwinnern zu werden. Das wollten wir einfach dem Entscheidungsdoppel (vor allem Volker) gönnen. Volker und Christoph genossen dieses Privileg sichtlich – erst nach fünf Sätzen war das 9:7 in trockenen Tüchern und das Match nach gut drei Stunden entschieden…
Das Schöne am zweiten Saisonsieg: Jeder von uns war an mindestens einem Punktgewinn beteiligt – so soll es sein! In der Tabelle sind wir jetzt zwar nur noch Zweiter, aber darüber haben wir beim Siegesbier im Watzmann wirklich nicht lange lamentiert. Der Abend war lang genug.
Johannes