„Eine neue Liga ist wie ein neues Leben“, sangen einst die St.-Pauli-Fans nach dem Abstieg 2011 aus der Fußball-Bundesliga. Nun, auch wir sind abgestiegen und haben in der Kreisliga 4 ein „neues Leben“ begonnen – tatsächlich mit vielen Neuerungen: So absolvieren Christoph und Folker erstmals Punktspiele für uns, Torsten ist unsere neue Nummer eins und muss daher im oberen Paarkreuz ran, Kapitän Karsten begibt sich mit dem mittleren Paarkreuz ebenfalls auf ungewohntes Terrain. Ganzlich neuess Terrain betraten wir am Dienstagabend in Eppendorf. Die gastgebenden 4. Herren des Hamburger SV baten in die niegelnagelneue Dreifeldhalle am Erikaweg.
Die Halle war riesig und roch sogar noch neu, gespielt wurde jedoch in einem kleineren abgetrennten Teil. Die Verhältnisse waren etwas beengt, der Gegner entschuldigte dies mit dem Hinweis darauf, dass auch für sie der Ligabetrieb noch Neuland sei. Aber in Sachen Symbolik macht den HSV-Herren so schnell niemand etwas vor: Die Tische in blau, mit weißen Linien und schwarzer Kante waren vielleicht noch eher zufällig in den Vereinsfarben gestaltet, die Netze hatten allerdings links und rechts HSV-Wappen, dazu hing eine HSV-Fahne an der Wand und es gab sogar eine Spielstandsanzeige mit den Schriftzügen „HSV“ und „Gäste“.
Vielleicht war es dieses HSV-Desgin im Überfluss, das die vier St.-Pauli-Sympathisanten in unserem Team zusätzlich motivierte. Jedenfalls schlug schon nach den drei Doppeln eine 2:1-Führung zu Buche. Als dann die ersten sechs Einzel gespielt waren – sogar Johannes hat nach mehr als einem Jahr mal wieder ein Match gewonnen – stand auf der Spielstandsanzeige ein 6:3 für uns. Doch dann wurde es noch einmal eng. Torsten, Christoph und Karsten verloren ihre zweiten Einzel, dank Folker und Richard war dann beim Stand von 8:6 wenigstens ein Remis sicher. Weil Johannes offenbar nicht Matchwinner werden wollte, musste das Entscheidungsdoppel ran. Christoph und Torsten machten es auch da spannend, erst im fünften Satz fiel die Entscheidung zu unseren Gunsten. Dass das Satzverhältnis mit 33:30 an die HSV-Herren ging, zeigt, wie knapp unser 9:7-Erfolg war.
Glücklich und erschöpft gönnten wir uns in der Kneipe nebenan noch ein Siegesbier – dass die Gaststätte „Notaufnahme“ hieß, war purer Zufall…
Johannes