8. Herren: Getrieben in die Niederlage

Von 21. September 2018 8. Herren, Allgemein Keine Kommentare

Unser Capitano hatte uns gewarnt: „Fangt nicht an, basisdemokratisch über die Aufstellung zu diskutieren“, hatte Karsten einen Tag vor dem Spiel bei Farmsen-Bramfeld V (bei dem er urlaubsbedingt fehlte) per Mail gewarnt. Nun ja, schon auf der Fahrt nach Steilshoop gab es in Torstens Auto – belegt mit zwei Dritteln des Teams  – kaum ein anderes Thema. Als Vize-Kapitän Christoph dann in der Halle zunächst abstimmen lassen wollte (wir hatten inzwischen drei Varianten zur Auswahl…), besann er sich nach basisdemokratisch hilfreichen Beiträgen wie „Mir ist jede Doppelpaarung recht“ oder „Ich kann mit jedem spielen“  eines Besseren und legte die Aufstellung schließlich selbst  fest.

Das waren dann aber auch schon fast die einzigen Momente gewesen, in denen wir Gelegenheit hatten, als Team miteinander zu kommunizieren. Denn der gastgebende Gegner hatte es offenbar besonders eilig. Ohnehin waren wir nach einem längeren Fußmarsch etwas spät in der (richtigen) Halle erschienen, sodass die Einspielphase relativ kurz ausfiel. Aber auch als die Matches anstanden, fackelten die Bramfelder nicht lange. Nach zwei drei Ballwechseln kam schon die Frage „Wollen wir anfangen?“. Doppel drei (Thorsten und ich) passten uns dem ICE-Tempo an und waren nach gefühlt maximal zehn Minuten  mit unserem Spiel fertig – 0:3, sang- und klanglos. Die beiden anderen Doppelpaare nahmen sich etwas mehr Zeit, nach jeweils vier Sätzen schlug für Christoph und Torsten (Doppel 2) ein Sieg zu Buche, für Dieter und  Wolfgang als Doppel 1 eine Niederlage.

Mit einem 1:2-Rückstand ging es also in die erste Einzelrunde. Torsten hatte nicht einmal Zeit für eine Zigarette, sondern musste gleich wieder ran und verlor in drei Sätzen. Wolfgang hingegen bewies, dass er weit mehr als nur eine „Aushilfe“ war und fuhr mit einem ganz souveränen Erfolg unseren zweiten Punkt ein. Ebenso stark spielte Christoph, während Dieter, Thorsten und ich leider nicht punkten konnten. Immerhin: Dieter lieferte sich einen spannenden Fünfsatz-Krimi, den hatte ich auch schon vor Augen, verlor aber meinen vierten Satz 10:12.

Wie schon vergangene Woche gegen Paloma begannen wir in der zweiten Einzelrunde danach unsere Aufholjagd. Torsten, Christoph und Wolfgang machten aus dem 3:6-Rückstand ein 6:6. Wobei vor allem Christophs Spiel hervorzuheben ist. Er bewies trotz der ganzen Hektik des Spielabends – dem mitfiebernden Anhang wurden zwischenzeitlich via Whats-App sogar falsche Spielstände übermittelt – absolute Nervenstärke. Höhepunkt war sein Gang zu den Teamkollegen, nachdem er den vierten Satz seines Spiels für sich entschieden und zum 2:2 ausgeglichen hatte. „Jungs, ich habe gerade drei Matchbälle abgewehrt, wie soll ich nun taktisch im fünften Satz vorgehen?“  Die Frage blieb unbeantwortet, weil die Kollegen entweder selber gerade spielten, an einem anderen Tisch gezählt hatten oder nicht in der Halle waren. Und was macht Christoph? Geht zurück an die Platte und holt sich den fünften Satz mit 13:11 – stark!

Die wilde Fahrt war aber noch nicht zu Ende: Dieter musste sich in seinem zweiten Einzel 1:3 geschlagen geben und auch ich ging wieder leer aus, wobei die Satzergebnisse von 12:14, 10:12, 11:13 echt bitter waren. Dem Rausch der Spiele folgte eine plötzliche Stille. Denn beim Stand von 6:8 stand nur noch Thorsten für uns an der Platte. Er kämpfte wacker, war am Ende aber doch chancenlos. 

Wieder haben wir also 6:9 verloren. Es bleibt aber festzuhalten: Der Gegner lief mit sechs nahezu gleich starken Spielern auf, so gab die Nummer fünf unumwunden zu, ursprünglich als Nummer eins für die Saison vorgesehen gewesen zu sein. Bei uns ist das Leistungsgefälle leider größer. Eine andere Doppel-Einteilung hätte unsere Niederlage wohl auch kaum verhindert, aber in einer Sache leiste ich doch Abbitte bei Capitano Karsten: Spätestens seit dem Turbo-Abend in Bramfeld weiß ich, warum er immer so vehement für ein Spielen an nur zwei Tischen kämpft.

Johannes

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