Mit dem zweiten Spiel gegen Poppenbüttel innerhalb von 7 Tagen sind unsere Poppenbüttler Festspiele zu Ende gegangen. Nachdem wir letzte Woche unser Vorverlegungsspiel gegen die sich in der oberen Tabellenhälfte befindlichen 6.Mannschaft noch zufriedenstellend mit 9:5 gewinnen konnten, taten wir uns dieses mal deutlich schwerer gegen die abstiegsgefährdete 7.Mannschaft unserer Nachbarn.
Die Anreise verlief für unsere Verhältnisse relativ problemslos: Beim letzten Punktspiel vor Weihnachten in Poppenbütttel hatten solide 50% ihr Trikot dabei, diesmal ist nur eine Hose wohl auf dem Weg verloren gegangen, die uns netterweise von den Gastgebern geliehen wurde.
Der Start verlief aber schon alles andere als glatt: Wir, in Stammaufstellung (ohne Markus) angetreten, hatten noch unseren Kantersieg aus der Hinrunde im Hinterkopf (und ja, bei uns ist das was besonderes im Gegensatz zu unseren Überflieger-Mannschaften), doch wir kamen nicht wirklich ins Spiel. Unser neues 2-er Doppel, Fabian und Alex, konnte sich noch im ersten Satz eine hohe Führung erspielen, verspielte sie allerdings und musste sich daraufhin 3:0 geschlagen geben. Olli und Julian, als 1-er Doppel eigentlich eingespielt, trafen abwechselnd keinen Ball, was das Spiel unnötig spannend machte. Zum Glück konnte das Spiel beim Stand von 2:2 und 1-4 gerade so eben gedreht werden. Auch das dritte Doppel, unser degradiertes Doppel Nr.2, tat sich schwer. Was auf dem Papier ein klaren Ding werden sollte, dauerte, nachdem zweimal hohe Führungen noch aus der Hand gegeben wurden, noch fünf Sätze, letztendlich konnten sie aber doch das 2:1 für uns einfahren.
Die Einzelserie begann gleich spannend: Fabian durfte gegen Hansen und seine Schimpftiraden antreten. Die ersten zwei Sätze konnte Hansen noch klar für sich entscheiden, bis Fabian ins Spiel kam. Daraufhin wurde das volle Repertoir seiner Sprüche von „Kindertopspins“ bis „er macht keinen Punkt selber“ abgerufen, während Fabian das Spiel ausgleichen konnte. Erinnerungen wurden wach, Hansen verlor schon im Hinspiel gegen Olli und Julian, jeweils nach 2:0 Führung. Nach weiteren Unsicherheiten stellte er die Frage, warum er denn ausgerechnet gegen Sasel immer so blind sei? Ich kann es nicht beantworten, vielleicht sollte man das gründlicher untersuchen. Aber zurück zum Spiel: Hansen konnte nun auch wieder Punkten und wehrte einen Matchball zum 10:10 ab. Doch hier ging der Spaß erst los: Fabian vergab ungefähr 4 Matchbälle, Hansen konnte das Match dreimal nicht beenden. Dann kam der entscheidene Moment, 17:16 für Hansen. Aufschlag Hansen, Fabian schupt den Ball etwas zu hoch zurück, Hansen holt zu seinem bekannten Rückhandtopspin aus…. doch der Ball fällt auf die Kante. Als dann auch noch ein tödlicher Netzball von Fabian gespielt wurde, war wohl Hansen endgültig mit den Nerven fertig und Fabian konnte das Spiel nach einer richtig starken Kampfleistung und mit Nervenstärke im fünften Satz mit 19:17 für sich entscheiden. Verständlicherweise war der Blick der Zuschauer sehr auf das Spiel fixiert, während Olli’s Match mehr im Hintergrund lief. Er konnte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten allerdings mit 3:1 gegen Göllnitz‘ Messer und Platzierungsspiel durchsetzen.
Nun musste die Mitte an den Tisch: Malte begann stark gegen Petersen, führte auch 2:0, wurde aber immer unsicherer und haderte immer mehr mit seiner Schlägerkante, die scheinbar eine größere Fläche einnahm als die Schlagfläche selbst. Am Ende hieß es 2:3. Julian tat sich auch schwer, vor allem gegen Deutsch’s Aufschläge, konnte aber letztendlich mit 3:1 gewinnen. Das untere Paarkreuz ging also mit einer 5:2 Führung ins Spiel: Alex trat gegen den im Hinspiel noch im oberen Paarkreuz spielenden Homann an, gegen den er zwar gut mitspielen konnte, aber leider keinen Satz gewann. Jonasz hingegen gewann sein Spiel gegen Weitz souverän mit 3:0.
Die zweite Einzelhälfte begann mit Olli vs. Hansen: Um ihm die Tortur einer vierten 2:0 Führung im vierten Spiel und damit wohl den engültigen Nervenzusammenbruch bei einem weiteren Comeback zu ersparen, ließ ihm Olli nur 16 Punkte, auf 3 Sätze verteilt. Fabian spielte daraufhin gegen Göllnitz, der ihn sehr gut anspielte Fabian kam meistens hinterher, musste sich aber nach vier langen Sätzen gesclagen geben. Trotzdem wieder ein starker Kampf, Fabian hat an dem Tag bestimmt ähnlich viele Meter am Tisch gemacht wie der Rest von uns zusammen.
Im mittleren Paarkreuz verlor auch Julian 3:2 gegen Petersen. Nach solidem Start und einer 2:1 und 7-5 Führung, kam ein heute immer noch nicht nochvollziehbarer Block zurück, der ihn wohl etwas aus dem Spiel warf, denn daraufhin kam er nicht mehr zu vielen Punktgewinnen. Auch Malte, nochmal mental geschwächt aus dem ersten Match, konnte nicht sein bestes Tischtennis spielen. Nach weiteren Bällen mit der Schlägerkante resignierte er, am Ende hieß es 1:3. Doch zum Glück war auf das untere Paarkreuz verlass: Beide konnten beim Stand von 7:6 ohne Satzverlust ihre Spiele gewinnen, das sah schon sehr überzeugend aus. Damit ist Jonasz, wohl nach sehr langer Zeit, mal wieder Tagessieger!
Immerhin konnten wir also das Spiel noch retten, auch wenn wir vielleicht andere Ansprüche hatten. Passend zu der Woche hatten wir die inzwischen schon zur Normalität werdene Enttäuschung, das der Grieche natürlich KEIN Gyros mehr hat um halb elf! Schöne Lichter hin oder her, damit Hamburg endlich Olympiareif ist, muss an dem gastronomischen Late-night Angebot noch deutlich gearbeitet werden. Auch für uns Freizeitsportler wird Fidelio und die reizende Bedienung dort langsam langweilig.