Man reibt sich verwundert die Augen: 9:0 Punkte, nur drei abgegebene Sätze. Was war denn da los?
Aber der Reihe nach: Hummelbüttel stand vor dem Spieltag in der Tabelle knapp vor uns. Wir standen auf einem Abstiegsplatz und brauchten jeden Punkt – umso mehr, wenn es gegen einen direkten Tabellennachbarn geht. Aber der Sieg von letzter Woche hatte die Stimmung in der Mannschaft doch deutlich gehoben, und so war auch für heute große Zuversicht zu spüren. Erneut gewährten wir mit Markus Hampel einem Spieler der gebeutelten Sechsten Asyl und boten ihm die Möglichkeit, etwas Selbstvertrauen zu tanken. Machen wir gern – die Sechste hat’s ja auch nicht leicht. Taktikfuchs Kay griff erneut in die Doppeltrickkiste, wählte eine verwegene taktische Doppelaufstellung, verbunden mit Worten: „Ich will das Ding heute gewinnen.“ Meine Zweifel und die Anmerkung, dass das auch nach hinten losgehen könnte, wurden wie immer ignoriert. Lief dann ja auch ganz gut – die gewünschten 3:0 aus den Doppeln wurden relativ souverän eingefahren. Und so ging es weiter. An manchen Tagen läuft es einfach. In nullkommanix wurden die folgenden sechs Einzel gewonnen, fast immer mit klaren 3:0 Sätzen. Auch Hans-Jörg konnte endlich seinen ersten Punkt im Einzel einfahren und sollte damit „angekommen“ sein und die Fluchtgedanken in die 8. Mannschaft endgültig ad acta legen.
In der Tabelle haben wir durch den Sieg Hummelsbüttel überholt und stehen erstmals nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Kein Grund, sich auszuruhen – in den nächsten Wochen warten erneut direkte Mitkonkurrenten auf uns und unsere Personaldecke bleibt weiter angespannt.
Und wie war das jetzt mit der angekündigten Bierdusche nach dem Spiel? Die gab es natürlich nicht in der Halle. Dafür aber wenig später im Forum Sasel. Der Kellner hatte offenbar nicht so einen guten Tag wie wir – er kam bei der Anlieferung der bestellten Getränke ins Straucheln und kippte mir mal locker einen halben Liter Bier über die Klamotten. Damit fiel mein Besuch im Forum diesmal deutlich kürzer aus. Die Sehnsucht nach trockenen Klamotten war größer als der Durst auf ein Getränk. Und dann natürlich: „Musst du eigentlich immer so nach Bier stinken, wenn du vom Sport kommst?“
„Kann ich nichts für: Der Kellner hat…“
„Ja, nee, is klar…“