Für einige der sechs Teilnehmer aus dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium war es schon das vierte Mal in Folge, dass sie mit „Jugend trainiert“ in Berlin waren, für die Spieler aus dem TSV Sasel Marten Stange, Sang-Min Do, Joseph Nuri und Alexander Tabbert. Zum zweiten Mal dabei war Faizal Fahkri, für Moritz Uhlig war es das erste Bundesfinale (beide SC Poppenbüttel).
Der Anfahrtstag am Dienstag war entspannt, das Hotel direkt am Hauptbahnhof schon bestens bekannt. Den Abend nutzen wir für einen Besuch des Street-Art-Museums „The Haus“ – „constructed to be destroyed“. Unter diesem Motto stand die zweimonatige Ausstellung in einem ehemaligen Bürogebäude, in dem rund 100 frühere Bürozimmer im unterschiedlichsten Street-Art-Design künstlerisch veredelt wurden. In einigen Wochen wird das gesamte Gebäude abgerissen. Zum Abschluss gab es noch einmal eine typische Berliner Currywurst mit Pommes Frites von unserem „Stamm-Imbiss“ am Bahnhof Zoo.
Der Mittwoch war Hauptwettkampftag. Drei Spiele in der Vorrunde und ein Platzierungsspiel standen auf dem Spielplan. Gegen Hessen gab es die erwartete 0:9 Klatsche, nur zwei Sätze gingen nach Hamburg. Das zweite Spiel gegen Saarland war ein wichtiges Gruppenspiel, entschied es doch um den Einzug auf die oberen Plätze. Mit 6:3 konnten wir hier als Sieger hervorgehen. Den dritten Gegner, Mecklenburg-Vorpommern, konnten wir mit 8:1 erwartet schlagen.
Danach ging es gleich im Platzierungsspiel um die Plätze 1-8 gegen Berlin, gegen den Sieger einer anderen Gruppe. Der Sieger würde unter die TOP-4 einziehen. Berlin gilt als stark, wir verloren gleich beide Eingangsdoppel. Doch dann konnten wir im unteren Paarkreuz beide Einzel gewinnen. Wir merkten – da geht noch was…! In vier weiteren umkämpften Einzeln mussten wir uns aber leider mit 3:5 geschlagen geben, als das Entscheidungsdoppel schon fast gewonnen war. Etwas enttäuscht unternahmen wir zum Ablenkung am Abend noch einen Rundgang zum Brandenburger Tor und weiter zum Alexanderplatz.
Am nächsten Tag standen zwei weitere Platzierungsspiele auf dem Plan. Wir spielten um die Plätze 5-8, der Gegner war Brandenburg, die uns durchaus schlagbar erschienen. Das Spiel war sehr knapp, aber wir konnten keinen Vorsprung erreichen. Bei Stand von 4:4 ging es ins in Entscheidungsdoppel. Leider verloren! Sichtlich enttäuscht traten wir zum letzten Spiel an, um die Plätze 7 und 8, gegen Schleswig-Holstein, auch hier bekannte Gesichter. Schleswig-Holstein war mit Spielern vom SV Bargteheide von oben bis unten stark aufstellt, unsere Gegenwehr war schnell gebrochen. Allein Moritz konnte den Ehrenpunkt holen. Damit blieb es bei einem 8. Platz unter 16 Bundesländern. Für das kleine Land Hamburg, das ohne Sportgymnasien und ohne Eliteschulen des Sports im Tischtennis auskommen muss und sich ausschließlich auf die Arbeit der Vereine stützt ist das ein gutes und achtbares Ergebnis!
Der Abend war traditionell einem Musical-Besuch vorbehalten. Diesmal stand „Der Glöckner von Notre Dame“ auf dem Spielplan, die Geschichte um Quasimodo und die schöne Esmeralda. Und natürlich endete der Abend nicht ohne Currywurst vom Stammimbiss.
Der Freitag war sportfrei und für Berlin-Erkundungen vorgesehen. Aber was macht man, wenn man schon drei Mal in Berlin war? Zur Überraschung der Aktiven ging es gleich morgens zum Gericht Moabit. Nein – keine Besichtigung, wir schauten bei einer kompletten zweistündigen Gerichtsverhandlung zu. Und wir hatten Glück, es war eine Story wie für Richter Hold gemacht. Mit einem Angeklagten, der schon mehrfach straffällig war, einer jungen Zeugin als Geschädigte, einem Vater, der von der Zuschauerbank dazwischen rief, einem Urteil, das mit 6 Monaten Gefängnis deutlich über den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung lag – und einem unserer Teilnehmer, der sich wegen ungebührlichen Verhaltens unerwartet eine Rüge vom Richter einfing.
Danach ging es zum Spionagemuseum, dort waren ein Lasertunnel wie bei James Bond, den man ohne Berührung durchqueren musste, der Hit, außerdem noch ein Computer, mit dem man online jede beliebige Internetseite manipulieren konnte. Ein kurzer Besuch der historischen Ausstellung „Topographie des Terrors“ brachte etwas geschichtliches Wissen in unsere Teilnehmer rein. Abends ging es dann zur beliebten Abschlussfeier in der Max-Schmeling-Halle mit rund 3.000 jugendlichen Sportlern aus allen Bundesländern, mit Siegerehrung und Disco. Erst nach Mitternacht waren wir im Hotel. In den Zimmern wurde aber noch deutlich länger gefeiert – stand doch für den nächste Tag nur die Rückfahrt auf dem Programm.
Fazit: Eine tolle Woche, sportlich erfolgreich, viel gesehen und eine Super-Mannschaft. Und vielleicht hießt es im nächsten Jahr wieder „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“! Betreut wurde die Reise von Peter.
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