Das Spiel gegen den SV Bolzum versprach von Anfang an hochklassige Matches. Ausgestattet mit fünf hervorragenden Spielern hatten die Gäste aus Hannover bis Dato nur ein einziges Unentschieden zu verbuchen und waren ganz klar auf Titelkurs. Im Hinspiel mussten wir uns zwar mit 5:9 geschlagen geben, allerdings spielten wir auch ohne Olli und mit einem halben Leon, der damals unter Fieber litt. Die Ausgangsposition war nun eine andere: Die Bolzumer mussten auf ihre Nummer 1 und Jugendnationalspieler Yannik Xu verzichten, der auf einem internationalen Turnier rumgeisterte. Das ließ die Favoritenrolle Bolzums dahinschwinden, da wir in der Regionalliga und mE auch in der letzten Oberligasaison zu Hause ungeschlagen waren und das auch auch so bleiben solle.
Zum Spiel
Die Ansprache verlief anders als sonst ohne größeren Fauxpas, da Olli anstatt Monsieur Meyer die Ansprache hielt.
Die Gegner stellten zwei starke Doppel an eins und zwei, sodass dort die Entscheidung getroffen werden sollte, wie wir aus den Doppel gehen würden.
Das Spiel Abich/Schmidt gegen Klingspon/Dierks lässt sich schnell erzählen. Leon kommentierte seine high-risk Flips mit einem: „ich treffe heute gar keine Ball“ und das Doppel der beiden ging ohne großes Gegenhalten 0:3 gegen das starke Doppel der Gegner weg.
Anders unsere links/links Kombo. Olli und Patrick spielten unglaublich stark gegen Beismann/Hielscher und gewannen 3:1. Man ahnte den Grund, weshalb Masur plötzlich über das Parkett schwebte und teilweise so früh an den Bällen war, dass selbst er große Augen bekam. Es gilt hier folgendes zu konstatieren: Das beste Doppel der ersten Herren sind bisher Alke/Masur, die eine unglaubliche 6:0 Bilanz aufweisen!
Somit war das wichtige 1:1 aus den beiden Doppeln erreicht und Malte konnte seine Freude über einen Rechtshänder mit mir in ein 3:0 ummünzen, welches aber eher einem Pflichtsieg entsprach.
2:1
Im oberen Paarkreuz duellierten sich nun Leon und Maximilian Dierks, die schon vor 2 Wochen bei den Deutschen Meisterschaften gegeneinander antraten. Nach Leons bisheriger Performance und Selbsteinschätzung sollte es auch dieses Mal mit einer Niederlage und keinem guten Spiel enden, doch weit gefehlt! Im ersten Satz hieß es 11:1 und Dierks musste die Bälle sammeln, die Leon links und rechts einschlugen ließ. Man könnte hier fast meinen, dass das Einzel bei unserem Youngster noch ein bisschen mehr zählt als das Doppel, da nichts mehr von einem mutlosen abwinken zu sehen war. Stattdessen wollte Leon die Revanche und zeigen, wie es eigentlich bei den Deutschen hätte aussehen können. Das gelang ihm nach einer sehr starken Leistung auch mit 3:0.
3:1
Olli hatte es mit dem erfahrenen Regionalliga-Legionär Klingspon zu tun, der sich in einem äußerst spannenden und sehr gut anzusehenden Spiel die knappen Sätze schnappte und den fünften mit 11:9 für sich entscheiden konnte. Bisschen bitter für unseren Olli, da er in zwei Sätzen einen 2:8 und 1:7 Rückstand aufholte, um dann bei 9:9 und eigenem Aufschlag nicht die gewohnte Kombi zum Sieg eintüte.
3:2
Jetzt war die Mitte dran und das ist das Prachtstück der Gegner. Ich lass mich gerne eines besseren belehren, aber für mich sind die beiden genauso gut wie die Nummer 1 und 2. Beismann hatte wohl nur gegen die beiden Vellings einen schlechten Tag und steht 8:2, Hielscher hat außer gegen Axel Berger alles rasiert, was sich ihm in den Weg gestellt hat und steht 8:1. Leider Gottes waren unsere Helden der Mitte heute nicht in der Lage, da mitzuhalten und gerieten beide mit 0:3 unter die Räder. Schade, denn Tobi und Malte hatten im Hinspiel super Spiele abgeliefert, aber irgendwie ging da heute nicht viel, auch weil Hielschers absolut perversen Aufschläge für Malte als Linkshänder nicht so gut sichtbar waren.
3:4
Jetzt war das untere Paarkreuz und die Schwäche der Bolzumer an der Reihe. Vorab sei zu erwähnen, dass ich die Zeilen hier gerade in einer seitlich-liegenden Schonhaltung schreibe, da die drei Spiele am Wochenende meinen chronischen Rückenschmerzen nicht gut taten und ich seitdem wieder mit Schmerzen aufwache und ins Bett gehe. Naja, der Arztbesuch diese Woche ist gebucht, die Saison für mich vorab vorbei und die Zeit da, um mit Privattraining die gerade fälligen Semesterbeiträge meiner beiden Studiengänge zu finanzieren. Doch zurück zum Spiel.
Gegen den Ersatzmann Heide-Steenbeck gewann ich sicher mit 3:0.
Masur setzte seine neue Beinarbeit unter besonderen Applaus von zwei zarten Händchen hervorragend ein und man meinte während der Ballwechsel ab und an ein Zwinkern in Richtung Publikum vernommen zu haben, was sich aber leider nicht statistisch Belegen lässt. 3:0 und 5:4 für uns.
Oben setzte Leon nach verlorenem ersten Satz seine überragende Leistung fort und gewann 3:1 gegen Klingspon.
6:4
Getreu nach dem brehmischen Motto „Haste Scheiße am Schuhe, haste Scheiße am Schuh“ verlor Olli auch sein zweiten Einzel recht bitter. Nach 11:5 und 11:2 wiegte sich nicht nur Olli im sicheren Fahrwasser und wurde dann aber noch von einem stark aufspielenden Dierks mit 2:3 geschlagen. Macht nichts Olli, deine Rückhand-Sense hätte wohl jeder Spieler in der Halle gerne.
6:5
Malte fand leider auch hier nicht ins Spiel und zog sich selber an einigen schlechten Bällen runter: 0:3
6:6
Tobi – uns allen als Rückschlagspezialist auf Seit- und Überschnittaufschläge bekannt – wurde von mir schon vor dem Spiel immer wieder freudig an die bevorstehenden Aufschläge Hielschers erinnert, was die Chancen auf einen möglichen Sieg auch aus seiner Sicht gen Null liefen lassen. Doch Tobi belehrte mich eines besseren und gewann den ersten Satz 11:7 und verlor den zweiten knapp mit 9:11. Es war auch im dritten Satz mit 8:11 spannend, aber leider musste unser Doktor dann dem Gegner nach 4:11 im 4. Satz die Hand schütteln.
Das waren zwei ganz harte Brocken für Malte und Tobi die zeigten, wie stark die Mitte diese Saison in der Regionalliga ist.
6:7
Das Spiel gegen Ceylan war von mir noch kampfbetonter als sonst, damit ich auch ja den nötigen Punkt beisteuern konnte, den wir für einen möglichen Sieg benötigten. Ich konnte es Masur nachmachen und das Spiel mit 3:1 gewinnen.
7:7
Masur hatte ebenfalls wenig Probleme mit der sechs des Gegners und gewann sicher 3:0
8:7 und das Unentschieden sicher
Im Abschlussdoppel standen sich nun Abich/Schmidt und Beismann/Hielscher gegenüber. Es war ein hart umkämpftes Match auf Augenhöhe, indem unsere beiden Jungs zeigten, warum sie Norddeutscher Meister geworden sind. (Anm. d. Red.: nämlich u.a. weil Alke/Masur nicht mitgemacht haben). Der erste Satz ging mit 13:11 knapp an uns, wohingegen der zweite mit 8:11 an die Gegner gingen. Der dritte Satz hatte es in sich. Es stand 15:15, als Leon einen schönen Abklapper spielte und Tobi bei 16:15 zeigte, weshalb er so wichtig für unser Team ist: der Rückschlag von Leon war zu lang und wurde hart diagonal durchgepeitscht, was Tobi nicht daran hinderte, das Ding am Tisch ebenfalls diagonal volle Kanne gegenzuprügeln. Die Halle bebte und feierte unseren Arzt, der gewohnt bescheiden dem Publikum zujubelte und mit nach hinten rudernden Armen die Stimmung weiter anheizte. So knapp wurde es aber gar nicht mehr und selbst Peter, der sonst auch bei 2:0 und 9:3 die Hände gen Himmel faltend nervös auf den Spielstand blickt, war einfach den ganzen Satz lang am strahlen. Das war mein persönliches Highlight des Tages, denn wenn jemand so viel Zeit, Engagement und vieles mehr in den Verein und die Jugend steckt, ist es besonders schön, wenn es sich in solchen Momenten auszahlt und man ihn strahlen sieht.
Wir haben somit 9:7 gegen den vermutlichen Meister der Regionalliga Nord gewonnen, auch wenn es mit Xu eventuell anders ausgesehen hätte.
Wir hoffen, dass wir unseren Zuschauern wieder ein schönes Spiel beschert haben und wollen uns bei allen für die Unterstützung während der ganzen Saison bedanken!
Am 16.04 ist denn das letzte Heimspiel der ersten Regionalligasaison und eines darf ich schon verraten: Wir peilen in der kommenden Spielzeit den Aufstieg in die 3. Bundesliga an und dabei wird uns jemand von den nächsten Gegnern am 16.04 helfen, der aber noch das Trikot des Gegners trägt 😉
Euer Simon
… der aber laut TT- Maximus schon bei uns spielt, wenn man sich mal anguckt, wer, hinter Leon, mindestens bis zur VQR beim Ranglistenturnier freigestellt ist……
Musste wohl schnell gehen… 🙂
Mensch Claas, was durchforstet du TT Maximus und Freistellungen auf höchster Ebene? Schau mal in den internen Bereich der eigenen Homepage. Wir beide sind freigestellt für die nächsten Vereinsmeisterschatfen um am Würstchengrill Dienst zu schieben. Vermutlich aber auch nur, weil wir Ü-18 sind und ohne Vorlage des Perso den Grillanzüner kaufen zu dürfen.
Nach dem letztjährigen Aufstieg hat der totale Höhenflug eingesetzt. Ich dachte, es könne nichts schaden, sich für eine mittelfristige Perspektive schonmal mit solchen Namen zu befassen.