Die Gratulation kam bereits vor dem ersten Ball – Auswärtssieg der 1.Herren gegen Tündern

Am Sa stand für die 1.Herren ein Auswärtsspiel gegen Schwalbe Tündern an. Treffpunkt war 12 Uhr an der Autovermietung. Mannschaftsführer Olli hatte wie immer alles perfekt organisiert, doch leider schaffte es die Hallerstraßen-WG nicht pünktlich zum Treffpunkt, was einem Besuch der nahegelegenen Buchhandlung geschuldet war. Beim Bezahlen hatte ich mich auf ein Gespräch über aktuelle Neuerscheinungen eingelassen, die in einem flammenden Plädoyer der Bibliothekarin über die Großartigkeit der französischen Sozialstudie „Rückkehr nach Reims“ von Didier Eribon mündete. Beim Eintreffen um 12.13 Uhr am Treffpunkt fand Olli dann völlig zurecht deutliche Worte. Trotz möglicherweise vorhandener Differenzen in der Perzeption eines Punktspiels als Freizeitvergnügen, gibt Unpünktlichkeit natürlich berechtigter Weise Anlass zur Kritik und solle in der Zukunft (besonders meinerseits) vermieden werden! Auf der Hinfahrt konnte Olli die verlorene Zeit mit gewohnt sportlicher Fahrweise allerdings wieder aufholen, so dass noch kurz Zeit für einen Snack bei Rewe blieb. Janni und Leon entschieden sich beide für Erdnüsse, was Janni, der aktuell seine Masterarbeit über Lohndifferenzen in der Eurozone schreibt, zum Anlass nahm die gewagte These aufzustellen, dass nominale Preisdifferenzen von Lebensmitteln eigentlich nur durch die jeweiligen Verpackungen verursacht werden können. Anbauweise, Herkunft und Lieferwege fanden in seiner Analyse seltsamerweise keine Berücksichtigung.

Hardy war direkt aus Berlin angereist und wartete bereits an der Halle. Mit durchaus etwas Enttäuschung stellten wir fest, dass die gegnerische Mannschaft auf zwei Stammkräfte verzichteten musste. Bei der Begrüßung gratulierte der Teamchef Andreas Rose uns auch bereits indirekt zum Sieg, indem er forderte, dass wir uns doch bitte für die zwei mitzunehmenden Punkte anstrengen sollten. Janni, der des Öfteren mit interessanten Fakten über gegnerische Mannschaften und Spieler überrascht, die manchmal jenen selbst noch nicht bekannt waren, hielt sich diese Mal ungewöhnlich kurz.

In den Doppeln erwischten wir gleich einen perfekten Start. Während Olli und Hardy einen schnellen Sieg einfuhren, ging es bei Leon und mir gegen Turner/Buch in den Entscheidungssatz. Hier war es vor allem Leon, der immer wieder mit harten Gegenspins punktete. Nachdem wir zwei Matchbälle vergeben hatten, konnten wir uns durchaus verdient mit 12:10 durchsetzen. Parallel hatten Janni/Malte im 3er Doppel in Rekordzeit nur insgesamt 12 gegnerische Punkte zugelassen.

In den Einzeln traf Hardy auf den Abwehrspieler Daniel Kleinert, welcher sich in den letzten Jahren enorm verbessert hat. Zunächst  konnte Hardy sein gesamtes Repertoire an Spin- und Tempovariationen erfolgreich anwenden. Vor allem völlig tote und gehobene Bälle stellten Kleinert vor große Probleme. Bei 1:0 und 8:4 deutet alles auf einen schnellen Sieg hin, jedoch riss nun auf einmal bei Hardy der Faden und der Satz ging noch mit 11:8 verloren. Im dritten und vierten Satz entwickelte sich dann ein spannendes Spiel auf Augenhöhe, das Hardy schließlich mit 3:1 für sich entscheiden konnte. Leon traf auf den vorhand-orientierten Topspin-Spieler Florian Buch, der vor allem durch enorme Ballsicherheit beeindruckt und dadurch immer zu ansehnlichen Begegnungen beiträgt. Auch gegen Leon entwickelte sich ein attraktives Spiel, in dem Leon zwar durchaus gut spielte, aber nicht zwingend genug agierte und sich 2:3 geschlagen geben musste. Olli traf auf den ins mittlere Paarkreuz aufgerückten Rose, der zwar einige harte Rückhand-Topspins traf, aber Olli nur bedingt fordern konnte. Janni musste gegen den Linkshänder Falko Turner an den Tisch. Hatte Janni beim Spitzenspiel gegen Bolzum noch Gegner, Zuschauer und vor allem sich selber mit unerklärlicher Spitzenform überrascht, so überraschte er sich heute erneut, allerdings mit ungeahnten Aufschlagproblemen. Nach dem 5.Fehlaufschlag im ersten Satz fand zumindest Gegner Turner aufmunternde Worte, indem drauf hinwies, dass die Aufschläge schon fast über das Netz schauen würden. Nach schnellen 0:2 Rückstand konnte Janni im dritten Satz mehrere Matchbälle abwehren und sich in den vierten Satz retten, der allerdings knapp verloren ging. In unteren Paarkreuz brauchte Malte sehr lange, um gegen Ersatzspieler Schrieber ins Spiel zu kommen. Vor allem die langen Überschnittaufschläge stellten Malte vor schier unlösbare Probleme. Nach verlorenen ersten Satz, fand Coach Janni in der Satzpause deutliche Worte und ermahnte Malte doch bitte an seiner Körperspannung zu arbeiten. Zunächst fruchten die Tipps allerdings nur bedingt und es entwickelte sich ein enges Spiel, was allerdings auch dem starken Auftreten des Gegners geschuldet war. Etwas glücklich konnte sich Malte mit 3:1 durchsetzen. Ich konnte parallel gegen Linkshänder Niepelt recht deutlich mit 3:0 gewinnen. Somit stand es 7:2 nach der ersten Einzelrunde. Hardy, seit Wochen in absoluter Topform, rang Florian Buch in einem schönen Spiel mit vielen lagen Ballwechseln 3:2 nieder. Leon hatte nicht seinen besten Tag erwischt und war gegen Kleinert vor allem mental nicht auf der Höhe, was bei Leon aber aus meiner Erfahrung nur extrem selten vorkommt. Vielleicht lag es aber auch an der unbequemen Spielweise des Gegners, zumindest teilte Leon dies den Zuschauern mehrfach mit. Somit blieb es Olli überlassen gegen Turner den Sack zuzumachen. Nach anfänglichen Rückschlagproblemen richtete er sich zunehmend in seiner „Comfort-Zone“ einige Meter vom Tisch entfernt ein und dominierte das Spiel von dort aus nach Belieben. Damit was das Spiel nach ca. 3 Stunden erfolgreich beendet.

Für ein direktes Essen nach dem Spiel blieb keine Zeit mehr, so dass wir uns direkt nach Hamburg bzw. Hardy nach Berlin aufmachten. Für einen Teil der Mannschaft endete der Abend dann im neuen Burger Szeneladen Peter Pane, welche durchaus mit einem großen Angebot an veganen und vegetarischen Burgern überraschte.

Am kommenden So (12 Uhr) geht es gegen die starke Mannschaft vom TSS Borsum. Über zahlreiche Unterstützung würden wir uns wie immer freuen!

Euer Tobi

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