Die Entscheidung über den Ausgang unseres Spiels gegen Niendorf fiel bereits vor Anpfiff. Mich erreichten zahlreiche Absagen, eine Verlegung ließ sich nicht realisieren und die anderen Saseler Mannschaften hatten allesamt wichtige Spiele, sodass am Ende zwei alte HH-Liga-Hasen (Marten & ich), zwei junge HH-Liga-Hasen (Alex & Sang-Min) und zwei HH-Liga-Frischlinge (Timo & Timo) gegen eine gute Niendorfer Mannschaft antraten. Der Altersschnitt unser neuformierten Truppe lag bei bedenklichen 18,5 Jahren, wahlberechtigt waren nur drei Mannschaftsmitglieder und in den USA hätte nur einer Alkohol trinken dürfen…
Nach der Doppelschmach im letzten Punktspiel wollten wir es dieses Mal besser machen und zumindest einen Punkt mitnehmen. Das sollte uns dann auch gelingen: Marten und ich gewannen das 1er-Doppel relativ sicher mit 3:1, die anderen Doppel mussten sich jedoch mit 0:3 geschlagen geben, wobei Satzgewinne, bei etwas besserer Chancenverwertung, durchaus im Bereich des Machbaren lagen.
Die erste Einzelserie startete mit einem erneuten Punktgewinn für uns. Marten Waldner gewann überlegen gegen Quamari 3:0. Dabei hatte er nur im ersten Satz etwas Probleme mit den grenzwertigen Aufschlägen des Gegners, zog danach aber konsequent sein Spiel durch und ließ nichts anbrennen. Ich konnte leider nur den ersten Satz gegen König-Borges gewinnen, verlor dann den Faden und machte zu viele leichte Fehler. Mein Gegenüber wurde von Ball zu Ball besser und gewann verdient mit 3:1. Nun durfte Sang-Min sich in der Mitte versuchen, nachdem er im letzten Punktspiel schon einen Punkt im unteren Paarkreuz beisteuern konnte. Gegen Singh hatte er vor allem im zweiten Satz seine Chancen, verlor diesen jedoch etwas unglücklich zu 14. Auch im Dritten war er immer dran, es fehlte aber der letzte Punch – 0:3 trotz guter Leistung. Alex hatte mit Hochgräfe ein schweres Los erwischt, bezwang dieser doch auf den letzten Hamburger Meisterschaften einen Regionalligaspieler. Alex konnte dennoch mehrere schöne Bälle anbringen, spielte sein Match ohne großen Schnickschnack zu Ende, nur vergaß er in den entscheidenden Phasen zu punkten – 0:3. Nach dem Spiel gab es trotzdem Lob vom Gegner für die durchaus ansprechende Performance. Im unteren Paarkreuz durfte Timo Se. nun gegen Arne Louis antreten, der im Hinspiel noch im oberen Paarkreuz auflief. Timo konnte den ersten Satz mit guten Bällen und langen Ralleys für sich entscheiden. Im Zweiten verlor er denkbar knapp zu 11, danach war der Faden irgendwie gerissen – 1:3, schade. Auch Timo Sc. musste seinem Gegner nach dem 0:3 anerkennend gratulieren. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass Timo Sc. noch nie in der großen Halle im Sachsenweg seine Bestleistung abrufen konnte – weder auf Endranglisten noch auf Hamburger Meisterschaften; ihn stört vor allem das Licht, der Windzug und der rutschige Boden…
Zu Beginn der zweiten Einzelserie musste ich gegen Quamari ran. Leider fand ich kein passendes Konzept, um die Aufschläge auf den Tisch zu spielen, sodass ich mich mit 1:3 geschlagen geben musste. Besser machte es Jan-Ove Stange, der seinem Gegenüber, immerhin KO-Runden-Teilnehmer bei den letzten Hamburger Meisterschaften, keine Chance ließ. Wer dachte, Jan-Ove Waldner habe seine Karriere beendet, der könnte meinen, Marten sei die Reinkarnation des Tischtennisgottes. Mit spielerischer Leichtigkeit, taktischer Finesse und der notwendigen Konzentration gönnte er seinem Gegner in drei Sätzen ganze 12 Punkte. Wirklich eine ganz starke Leistung am letzten Freitag! Auch Alex zeigte in seinem zweiten Einzel einmal mehr einige gute Ballwechsel und konnte gegen Singh immerhin einen Satz holen. Letzen Endes verlor er aber doch noch recht deutlich mit 1:3. Der Endstand lautete damit 3:9 oder anders ausgedrückt: Stange zu 9. An diesem Abend war gegen eine gut besetzte Niendorfer Truppe einfach nicht mehr zu holen. Trotzdem geht ein großes Dankeschön an die vielen Ersatzspieler, die zeigen konnten, dass die HH-Liga doch gar nicht so weit weg ist…;) Standesgemäß ließen wir den Abend noch zusammen mit der 5. im Lieblingsrestaurant der Vierte Vor! ausklingen und konnten tatsächlich noch etwas Warmes abgreifen – der Abend war gerettet!
Philipp