Liebe Sportsfreunde,
Toms Rätsel bringt mich dazu, schnell mal Bericht darüber zu erstatten, was bei der dritten Mannschaft so passiert. Die Zeit ist knapp, aber ich brauche nicht länger als ein paar Minuten. Nach dem Debakel in Harburg (trostloses 7:9 gegen Abstiegskandidaten trotz voller Mannschaft) folgte eine starke Panade gegen vollzählig angetretene Niendorfer, die wohl (mit) zur vorzeitigen Auflösung dieser spielstarken, aber noch nicht sehr gereiften Gruppierung geführt haben könnte (9:1). Danach kam wieder eine Auswärts-Enttäuschung gegen die soliden, aber eben nicht besonders TT-mächtigen Eilbeker, die aber wegen mannschaftlicher Geschlossenheit und China-Ausflügen das Team der Stunde zu sein scheinen (7:9). Das Pendel oszillierte am letzten Freitag dann wieder in die positive Richtung, da wir gegen Bergedorf mit 9:4 gewinnen konnten, obwohl die Bergedorfer mit starker Aufstellung (Rückert, Baron, Beganovic, Geisler, Huck, Scott) ohne klare Schwachstelle angetreten waren. Wir hatten mit Borissowitsch einen starken Ersatzspieler an Stelle unseres mittlerweile wieder verlässlich punktenden Noppen-Leuchtturms Ruzanska aufgeboten.
Doppel sind nicht unsere Stärke, trotzdem konnten wir 2:1 anfangen, weil Marten und Paddy gut harmonieren und weil Boris und Michel die Nerven imo dreier Doppel behielten. Danach gab es sehr viele 5-Satz-Spiele, und die meisten konnten wir gewinnen. Den Anfang machte Marten gegen Baron mit einer sauberen Leistung im fünften Satz. Marten ist kampf-, lauf- und spielstark, hadert nur manchmal zu viel wegen vermeintlich einfachen Fehlern. Aber: Die passieren halt immer mal wieder. Und Baron ist mit seiner jahrelangen überregionalen Erfahrung auch keine Laufkundschaft. Genau so wie Peter Rückert, den ich zwar nicht unterschätzt hab, aber trotzdem wegen Konzentrationslöchern astronomischen Ausmaßes erst im fünften Satz richtig zu packen bekam. Er war etwas gehandicapt in der Beinarbeit, weshalb ich mich auch sehr über eine Niederlage, die durchaus möglich war, geärgert hätte. Michel lieferte sich am Nebentisch einige lautstarke Rededuelle mit Izet Beganovic, der wie immer sehr motiviert, aber spielerisch auch nicht auf seinem Zenit agierte. Es ging dem Vernehmen nach um nur halb aufgeklebte und daher schnitttechnisch nicht einzuschätzende Beläge. Michel behielt kühlen Kopf und gewann den fünften – was uns mit 5:1 in Front brachte.
Danach war mal wieder (wie gegen Eilbek) Schluss mit der Herrlichkeit und die Gegner konnten Punkt um Punkt machen. Marc lag 2:0 vorne gegen Geisler, aber der alte Trainerfuchs Matthias hatte irgendwann raus, wie er Marcs Aufschläge attackieren kann, und Marc kann eben eigentlich nur einen (aber zugegebener Maßen sehr guten) Aufschlag… Patrick war gegen Scott nicht ganz so nah am Sieg, wie Boris, der aber im fünften zu 10 seinem Gegner gratulieren musste, was von außen besehen unnötig wirkte, da Boris am Ende des Satzes drei mal die Vorhand-Peitsche gegen eher einfache Schupfbälle über den Tisch prügelte – schade! 5:4.
Unsere mittlerweile als Parade-Paarkreuz bekannte Alt-Jung Kombo aus Marten und Sebastian stellte dann aber die Zeichen auf Sieg. Marten war zu sicher und laufstark für Peter Rückert, und ich holte gegen Baron meine gesammelte Erfahrung (seit 1999 mit Unterbrechungen HH-Liga-oben) raus und konnte die Niederlage nach 0:2, viel Gemecker und einem langen Aufschlag auf die Kante im vierten sowie einem unerwarteten Rückhand-Gegenspinner bei 11:11 noch gerade einmal vermeiden. Im fünften gelang mir dann Tischi aus einem Guss und der Gegner steckte auf.
Es war dann an Michel (starker Sieg gegen Geisler mit unglaublicher Rückhand in der entscheidenden Satzverlängerung neben dem Körper mit max-Tempo) und Marc (im Grantler-Duell der gedrungenen Altmeister recht souverän gegen Beganovic), unseren Sieg einzutüten. Das war sehr gut so, denn Paddy war gegen Huck auf der Verliererstraße und bei Boris gegen Scott und im Schlussdoppel wäre alles wieder ganz offen gewesen.
Die HH-Liga ist eben sehr sehr eng beieinander, da entscheiden Kleinigkeiten über die Punktevergabe. Wir hoffen, dass wir in Eimsbüttel mit Unterstützung unserer Dependance namens VierteVor! noch einmal punkten können, dann wäre ein von Abstiegssorgen freies Weihnachtsfest drin.
Sportlich grüßt die Dritte
Sebastian