In der gefühlt 207. Saison im SM- Keller des Sports ( kurz: Kreisliga), wurden wir zu TTG 9 befohlen.
Wir gehorchten natürlich und machten uns auf den Weg in Richtung weit,weit weg. Hinter den sieben Bergen erreichten wir dann, erneut zu sechst, den Ort des Spielgeschehens.
Mirco „Captain Proton“ Lüder weilte unterdessen in seiner Lack& Leder- Uniform in Köln, wo er sich mit vielen Gleichgesinnten umgab. Wir verstärkten uns derweil mit Hans- Jörg.
Kay und ich bildeten das einzige Stammdoppel, die anderen Konstellationen waren ähnlich bunt zusammengewürfelt wie die Village People. Trotzdem gingen wir 2:1 in Führung. Kay und ich, sowie Timo und Hans- Jörg konnten hier die Punkte holen.
Direkt im Anschluss erhielt ich von einem aufgerückten Jugendlichen von TTG eine Züchtigung, die sich gewaschen hatte. Den ersten Satz konnte ich noch holen, danach sah ich keinen Stich mehr. Ja, ich war wohl ungehorsam in letzter Zeit. Leider schien sich keiner der sogenannten „Mannschaftskameraden“ für mein Spiel zu interessieren, so dass ich hinterher als logische Trotzreaktion mein Smartphone zog, und mich aktiv dem Phubbing widmete.( Phubbing: Der Begriff Phubbing ist ein englisches Kofferwort aus phone (Telefon) und snubbing (von snub schroffe Ab-, Zurechtweisung). Der Begriff wurde definiert als die Angewohnheit, sich mit dem Handy oder Smartphone zu beschäftigen, während man die Menschen, mit denen man gerade gesellschaftlich verkehrt, vernachlässigt. Zugleich wird indirekt darauf hingewiesen, dass dieses Verhalten in der Gesellschaft nicht nur von anderen Menschen als extrem unhöflich empfunden wird, sondern es auch eine kommunikative Barriere oder Abschottung darstellt) ( http://de.wikipedia.org/wiki/Phubbing ). Im Übrigen ein sich stark verbreitendes Phänomen.
Die Nummer 1 von TTG spielte noch parallel ein anderes Punktspiel, wodurch einiges durcheinander geriet. Kay pausierte erstmal. In der Mitte holten wir ein 2:0, Axel und Timo konnten ihre Spiele jeweils gewinnen. Und auch unten gab es ein 2:0, Volker und Hans- Jörg fighteten eisern, so dass der Zwischenstand bei einem noch ausstehenden Einzel aus dem oberen Paarkreuz 6:2 für uns lautete. Bevor Kay endgültig an der Bank festfror, spielte er sein eigentlich zweites Einzel zuerst. Kay zückte die neunschwänzige Katze und marterte den nassforschen Jugendlichen nach allen Regeln der Kunst. 7:2. Kay blieb direkt am Tisch und spielte sein eigentlich erstes Einzel, was er allerdings bitter bereuen sollte, wurde er doch glatt abgebügelt. Während Axel ein, nach eigenem Bekunden, „Spiel, das mir liegt“ glatt verlor, stieg ich nochmal in den Ring, spielte mir den Frust aus dem ersten Einzel von der Seele und dominierte meinen, allerdings sehr devot agierenden, Gegner glatt in drei Sätzen. 8:4. Am Nebentisch besorgte Timo das fällige 9:4. Ein 9:4, das deutlicher aussieht, als es war. Von Souveränität im Stile eines Tabellenzweiten keine Spur.
Nach diesem weiteren, verzweifelten Akt der Selbstkasteiung kehrten wir noch ins Rio Grande ein. Nächsten Donnerstag geht es auswärts gegen Condor, einen direkten Verfolger. Da müssen wir uns deutlich steigern, sonst geht der Schuss ganz schnell nach hinten los.
Wenn ihr mal andere Praktiken ausprobieren und den Gegner komplett irritieren wollt: Ich habe noch einen rosafarbenen Mankini, der als Ersatz-Rosahöschen gedacht war und eine Unsisexgröße hat. Ich habe den bislang nur als Drohung rausgeholt (den Mankini), weil eine Schnappschus mit der Smartphone-Kamera und ein Posting auf Instagram unter Umständen Ehen und Karrieren zerstören könnte. Aber falls ihr den Gegner mal erotisch zerstören wollt: fifty shades of rosa … nur bitte keine Jungendersatzspieler in der Halle, sonst kommt die Sitte.
Hallo Tom,
darauf komme ich zurück. Wir werden den Mankini als „Markini“ einsetzen. Unsere Nummer zwei, Mark Bölke, hat ihn verdient.
Sehr schöner Themenbericht, zumindest literarisch gefällt mir unsere diesjährige KL-Truppe hervorragend! Den Mankini kann ich zu Motivationszwecken sehr empfehlen, seit Tom uns mit dem Ding droht hat die VierteVor! eine fast zwei Jahre dauernde Erfolgsstory hingelegt!