Na bitte, es geht doch!

In Katar läuft die Fußball-WM, aber keiner will es gucken- und wir hatten ja auch ein sportliches Alternativprogramm: Der HTTV-Spielplan sah unseren Gastauftritt beim TuS Berne IV vor. Nach dem dürftigen 3:9 bei „SCALA“ rechneten wir uns beim noch sieglosen Tabellenletzten durchaus etwas aus. Aber nicht nur im Fußball heißt es ja bekanntlich: „Es gibt keine Kleinen mehr“ (während ich diese Zeilen hier schreibe, erfahre ich, dass Argentinien bei der WM gegen Saudi-Arabien 1:2 verloren hat) …

Wir traten zwar optimistisch, aber auch mit ein wenig Restzweifel an, schließlich waren wir erstmals komplett ohne unser oberes Paarkreuz aus der Vorsaison unterwegs. Richard gab sein Saisondebüt als Nummer eins, ins kalte Wasser geworfen nach einer mehrwöchigen Verletzungspause. Johannes an Nummer zwei denkt derzeit nur von Spiel zu Spiel – aus terminlichen Gründen war er doch binnen zwei Wochen drei Mal bei Punktspielen im Einsatz, bei den Trainings jedoch nie dabei. Folker (unsere 4) plagten Knieprobleme und er versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen.

Es war also alles andere als selbstverständlich, dass wir die Halle als Sieger verlassen würden. Und nach den Doppeln, von denen zwei nach fünf Sätzen samt Verlängerungen verloren wurden (Gabor und Alex spielten in ihren letzten Durchgang 14:16, Richard und Karsten verloren ihr Spiel etwas unglücklich 10:12 nach einem Netzroller) sah es auch nicht danach aus … wir gingen mit einem 1:2-Rückstand in die Einzel.

Aber dann lief es urplötzlich. Johannes gewann gegen Bernes Nummer 1 unerwartet schnell und deutlich den ersten Satz mit 11:3, rettete die Euphorie darüber in die knappen weiteren Durchgänge. Richard tat es ihm bei seinem 3:0-Erfolg noch souveräner nach – 11:6, 11:7, 11:6. Als auch Gabor mit seinem Gegner kurzen Prozess machte (11:6, 11:1, 11:3), war unsere Laune doch deutlich gestiegen.

Daran änderte auch Folkers knappe Fünf-Satz-Niederlage nichts, denn danach gab es für Berne nichts mehr zu holen. Karsten hatte zwar höchsten Respekt vor seinem starken Gegner, kaufte ihm aber in ebenfalls fünf Sätzen den Schneid ab. Alex nahm Bernes Dame gekonnt aus dem Spiel und nachdem Richard und Johannes oben – wieder waren es Fünf-Satz-Krimis – auch ihre zweiten Einzel gewonnen hatten, stand es schon 8:3. So war es „Laufwunder“ Folker vergönnt, in drei Sätzen alles klar zu machen. Um 21:30 Uhr hatten wir schon „Feierabend“ und begossen den Sieg im Watzmann. 

Dass bei der WM zeitgleich die USA und Wales 1:1 gespielt hatten, interessierte niemanden.

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