Ein stinkiger Empfang, ein heißer Fight und ein später Abgang.
Die 4. Herren wollte im Pokalspiel gegen die Landesliga-Truppe von SCALA die Niederlage der 3. Herren „rächen“, denn trotz Ersatzverstärkung unsererseits waren die SCALAisten gegen die 3. einfach zu stark, insbesondere durch den neu hinzugekommenen Lars Jetter in der Mitte, der sich auch in der Hamburg-Liga nicht zu verstecken bräuchte. Die Gewinnquoten für Sasel lagen zwischen 80:20 bis zu pessimistischen 60:40. Nachdem klar war, das Ingmar nicht spielen kann, Holger laboriert eh noch an seinem Knie, und Felix sich am Mittwoch noch den Fuß verstaucht hatte sanken die Quoten auf gefühlte 40:60 und von einer souveränen Favoritenrolle konnte nicht mehr die Rede sein. In die Bresche sprangen einmal mehr Markus Pape und Malte Moser, Julian rechnen wir als „Stamm“, da er ja nur in der 5. zwischengeparkt ist.
Der Empfang in Langenhorn war etwas stinkig, was keineswegs an den Gegnern, sondern am Geruch in der Umkleidekabine lag. Die Kabine ist ja eh schon von den Jungs aus der Graffiti-Abteilung malträtiert worden, aber mit den Urinaldüften nähert sich das Ambiente langsam der Wohnlichkeit einer U-Bahn-Unterführung in Billstedt-Süd. Durch den Ausfall von Felix gab es große Ratlosigkeit bei der Doppelaufstellung. Die Entscheidung fiel kurz vor Spielbeginn aus dem Bauch für das Doppel Müller/Nordemann an 1, in der Hoffnung Tom und Markus würden das das gegnerische Doppel 1 (natürlich mit Linkshänder Jetter) bezwingen. Als eingespielt kann man Tom und Markus nicht bezeichnen, obwohl wir, glaube ich, in den 80er Jahren schon mal ein Doppel zusammengespielt haben. Da wir beide Brillenträger sind war klar, dass wir uns blind verstehen. Sehenswerte Ballwechsel, eher Landes- als Bezirksliga, ein immer besser werdender Return gegen die leicht verdeckten Aufschläge von Jetter und viel Spannung bestimmten das Spiel. Am Ende schafften wir das Break, was sich als ziemlich wertvoll im weiteren Verlauf erweisen sollte. René und Oliver hatten das „Opfer-Doppel“ A. Born/Bohm vor sich und gewannen verdient, um so schwerer war die Aufgabe unserer Youngster gegen C. Born / Grabsch. Das gab eine klare 0:3-Klatsche und ein Punkt mehr Vorgabe hätte wohl auch nicht gereicht. René durfte durch den Ausfall von Felix oben spielen und generierte ein Streichergebnis gegen André Born – schlecht gespielt, Chancen nicht genutzt, Frust – vergessen. Tom verlor auch seinen ersten Satz gegen Christan Born, zeigte dann aber, dass die Vorgabe nicht maßgeblich ist, denn nach einem Ausgleich zog er wieder davon. Psychologisch ist das für den Vorgebenden schon blöd, wenn das Gefühl da ist, dass nach einem Ausgleich der vermeintlich schlechtere immer noch spielerisch alle Möglichkeiten hat. Das sollte sich auch in anderen Spielen noch zeigen. Außerdem ist mit der Vorgabe immer mal ein Satz ganz schnell weg, wenn der Vorgebende schlecht startet. In der Mitte wehrte sich Markus wacker gegen Jetter – vergeblich, aber die Punkte gegen Jetter waren das letzte was eingeplant war. Oli tat sich gegen Kruse anfangs schwer, kam dann aber immer besser ins Spiel und gewann den 2. Satz nach Rückstand! und den dritten Satz auch ganz knapp. Im 4. zog er das Spiel so gut auf, dass die Vorgabe überflüssig wurde. Malte hatte sich am Nachmittag noch etwas ausgeruht (bubu gemacht), dennoch wirkte Grabsch deutlich ausgeschlafener als er und spielt sich in einen Rausch – Lehrstunde für Malte, der – nach Aussage von Holger – ca. 3 Fehlaufschläge pro Satz produzierte. So kann man die Vorgabe auch verdaddeln. Julian hatte Bohm gut im Griff – seit China ist etwas mehr Wumms und Sicherheit in den Bällen. Oben vergeigte Tom gegen André Born schon wieder den ersten Satz, musste sogar in den 5. Der wurde dann aber locker zu 3 oder 4 eingetütet. Christian Born mußte als Rehabilitationsopfer für René herhalten und zeigte sich sichtlich genervt von Renés Bällen. Damit war das Break geschafft und es fehlte nur noch ein Punkt aus jedem Paarkreuz. Oli machte ein richtig gutes Spiel gegen Jetter, der häufig weit hinterm Tisch hing und sensationelle Bälle spielte. Im fünften Satz führte Oli 7:4, doch danach holte Jetter 7 Riesen raus, Oli konnte leider nicht mehr gegenhalten, trotz Time-Out. Es fehlten 1% Mut und 1% Glück. Markus tat sich schwer gegen Kruse, der straff nach vorn spielt und nur gegen Spin-Toppi leichte Schwächen zeigte. Im letzten Satz kontrollierte er aber Markus Bälle zu sehr, so dass SCALA hier das Re-Break gelang. Malte rehabilitierte sich gegen Bohm und brachte sein Spiel souverän nach Hause und da so langsam schon mal Sätze gezählt wurden waren wir besonders dankbar über das 3:0. Auf das letzte Doppel wollten wir nicht alle Hoffnungen setzen und so musste Julian die notwendigen Sätze erspielen. 2 brauchten wir noch, denn es stand schon 8:6 und Julian, der von Markus und Tom nachhaltig gebeten wurde doch einfach sauber Effet-Toppi und zu spielen – und nicht rumzuballern – gewann den 4. Satz und damit waren wir durch! Damit wir würdiger Sieger des Abends werden konnten brachte Julian auch den 5. Satz nach Hause und somit war das letzte Doppel entlastet. Das war ein spannender und erfolgreicher Abend, der allen Beteiligten Spaß gemacht hat – zumindest den Saselern. Dank an Holger für die Unterstützung und an Markus und Malte. Welche Konsequenz wir aus der oben geschilderten Situation in der Umkleide zogen wird hier nicht erwähnt, aber der Abend klang im Fidelio aus – zu völlig ungewohnt vorgerückter Stunde – ich war um 01:00 Uhr im Bett. Mit diesem Spiel im Rücken gehen wir gut eingespielt in die zweite Hälfte der Punktspielhinrunde und wir freuen uns auf das nächste Pokalspiel 🙂