Quo Vadis Sasel? 3. Herren 5:9 in Ahrensburg

Von 12. Februar 2017 3. Herren Ein Kommentar

Weil die VierteVor! ja so gerne TT-Berichte liest und sich die dritte Mannschaft schon länger nicht literarisch hervorgetan hat, wage ich an diesem sehr schwachen Saseler TT-Wochenende mal ein Berichtchen. Kinder sind im Bett, Frau ist Arbeiten, Fernsehen ist doof – also eine gute Gelegenheit.

Vorab: die Ergebnisse der ersten fünf Mannschaften dieses Wochenendes (erst Mannschaft zwei Niederlagen gegen ehemalige Verfolger, zweite Mannschaft Punktverlust gegen den Tabellenletzten aus Lübeck, dritte Mannschaft mit dreifach-Ersatz verloren, VierteVor! verloren, fünfte 0:9 in Börnsen…) sind wahrlich schlecht. Die Ersatznot war groß, und wir werden deshalb mal über die Aufstellung der Teams im Sommer sprechen müssen. Vielleicht wäre es doch ganz sinnvoll, Mannschaften mit mehr als sechs Spielern zu melden. Dazu kommt, dass einige Stützen des Saseler-TT-Wunders derzeit eine Phase der Formschwäche durchmachen und vielleicht der Erfolg der letzten Jahre auch einen gewissen Sättigungseffekt bei vielen Spielern hervorgebracht hat. Wir werden das diskutieren müssen.

Wir mussten Nils an die Erste abgeben, dazu war Marc abwesend und Patrick Blau konnte auch nicht antreten. Von der VierteVor! erklärte sich dankenswerter Weise Felix bereit, uns zu unterstützen (zusammen mit TT-Mini-Meister Frederik Baum, die Zukunft gehört nämlich trotzdem Sasel, auch wenns jetzt nicht so läuft…). Dazu kam S-Klassen- Olli, und Sang-Min wurde auf dem Weg auch noch aufgegabelt. Schön, dass wir nicht unterbesetzt antreten mussten, herzlichen Dank!

Unser Team, das in dieser Aufstellung noch nie gespielt hat und wohl auch nicht so schnell wieder spielen wird, war durchaus wettbewerbsfähig und hätte mit etwas Glück einen Punkt vom Tabellenführer mitnehmen können. TTG hatte nämlich auch Ersatz-Sorgen, weil Christopher Hahn wohl lieber Kabarett ansehen wollte und weil Vater Jensen Rücken/Knie hatte. Sie stellten als Ersatzleute Frieder Meyer und Kosczyk auf.

Wenn wir wenigstens ein Doppel gewonnen hätten, dann wäre wirklich etwas drin gewesen. Haben wir aber nicht, leider drei Mal im fünften vergeigt. Philipp und ich haben seit seinem Wechsel auf die Noppen zu unterschiedliche Spielphilosophien, er greift nicht mehr so gerne an und ich kann nicht gut passiv spielen. Dazu kam noch, dass Rupert und Frieder einen Lauf erwischten und auch Fortuna auf ihrer Seite hatten.

Oli hatte es im fünften bei mehrfachen Matchbällen an der Seite von Felix zumindest zwei Mal auf der Hand, den Punkt gegen Kosczyk und Tim Jensen bei relativ einfachen hohen Bällen einzufahren, doch es wollte irgendwie nicht klappen. Und Michel und Sang-Min wehrten sich tapfer gegen das Einser-Doppel Kunze/Louis, waren am Ende aber knapp geschlagen.

Danach mussten wir etwas tun, und es kamen zwei Einzel-Punkte oben. Mein Sieg gegen Louis war eher erwartet worden, aber auch nicht gerade souverän mal wieder im fünften Satz. Wenn er einen kurzen Aufschlag hinbekommen hätte, dann wäre es für mich wohl nicht so gut ausgegangen. Da ich jedoch fast jeden Aufschlag spinny anziehen konnte, war es im fünften Satz eine klare Angelegenheit.

Michel zeigte, dass er unser kommender Mann ist. Er schlug Anti-Mann Kunze, der in der Hinserie kaum etwas verloren hatte, recht deutlich und überzeugend.

In der Mitte konnten wir unsere Erfolgsserie leider nicht fortsetzen. Philipp verlor in gefühlten 5 Minuten 0:3 gegen den 14jährigen Tim Jensen und muss sich schon seit längerem fragen lassen, was das eigentlich soll mit der langen Noppe auf der Rückhand, dem bocklosen Geditsche und den hängenden Schultern all day long. Love it, change it or leave it, heißt es so schön bei den Psycho-Trainern…

Felix spielte gegen Rupert taktisch perfekt und mit einer ausreichend hohen Trefferquote bei den Vorhand-Rohren. Rupert fand das alles gar nicht lustig und haderte. Im vierten Satz bei 2:1 Satzführung hatte Felix eine 9:3 Führung erreicht, und nicht einmal Rupert hätte jetzt noch auf seinen Sieg gesetzt. Doch es kam trotz Time-Out bei 9:5 und gar nicht so schlechter Konzentration von Felix leider anders. Rupert netzte noch dreimal fies ab, Felix verhaute ein paar Chancen und dann war es vorbei. Echt bitter, wieder einige Matchbälle ausgelassen.

Olli schlug kurz und knackig Frieder Meyer 3:0 und zeigte eine starke Leistung. Sang-Min war gegen Kosczyk mit variablem Abwehrspiel und schönen Vorhand-Attacken auf Augenhöhe, spielte aber im fünften Satz etwas zu ungefährliche Noppen-Rückschläge und kassierte etwas zu häufig die starke Vorhand. 3:6 war der Zwischenstand.

Das obere Paarkreuz konnte dann leider nicht da weitermachen, wo es aufgehört hatte. Ich fand mich eigentlich gegen Kunze dominant und überlegen, verlor trotzdem 0:3, irgendwie dennoch knapp und ärgerlich aus meiner Sicht. Ob ich jetzt die Selbstwahrnehmung ändern soll oder einfach etwas weniger Fehler gegen Anti machen werde, überlege ich mir bis zum nächsten Spiel. Michel verlor recht deutlich gegen Arne, gegen den er eigentlich eine gute Bilanz in den Vorjahren vorweisen konnte. Das hatte ich und wohl auch er selbst anders erwartet.

Philipp wollte sich nicht weiter in dem eigenen Sumpf der Erfolglosigkeit suhlen und machte ein Klassespiel gegen Rupert, gegen den er zuletzt verloren hatte. Er hielt uns zum 4:8 gerade noch im Spiel und ermöglichte es Felix, Tim Jensen eine Lehrstunde in fiesen Bezirksliga-Aufschlägen zu erteilen. Tim hatte die wesentlich bessere Rückhand als Felix, kam deshalb in den fünften Satz, wo dann aber früh die Weichen gestellt wurden… Bis Felix wieder 10:5 führte und es irgendwie gerade noch zu 9 hinbiegen konnte. Er hatte damit an diesem Tag, wenn man auch noch das Doppel mit Olli hinzurechnet, bestimmt 12 Matchbälle vergeben. Killer-Mentalität sieht anders aus, aber es hat immerhin noch geklappt mit dem Einzel-Erfolg. nach starker und konzentrierter Leistung gegen einen aufstrebenden Kader-Jüngling.

Leider konnte Olli nicht an sein gutes erstes Spiel anknüpfen und verlor in drei Sätzen für mich unerwartet und unnötiger Weise gegen Kosczyk, der aber schon im Spiel gegen Sang-Min immer sicherer geworden war.

Damit gingen wir nicht zu enttäuscht, aber auch nicht gerade freudestrahlend unter die Ahrensburger Duschen und verstreuten uns in unterschiedliche Himmelsrichtungen. Am nächsten Freitag kommen die Senioren aus Neuenfelde, die anscheinend wieder in den Jungbrunnen gefallen sind, denn sie haben das TTG-Team am Sonntag recht deutlich geschlagen mit 9:4… Hoffentlich kann Su-wen…

Abstiegskampf mit dieser so unkonstanten Mannschaft wäre nämlich dringend zu vermeiden, im Übrigen vollkommen unnötig, nur dass die Tabelle dazu etwas anderes sagt und selten lügt….

 

Ein Kommentar

  • Felix B. sagt:

    Hervorragend, die Dritte kann doch noch Berichte!
    Mein Einzel gegen Tim Jensen hätte ich tatsächlich fast noch verloren, die 10:5 Führung im Fünften hatte ich schon verspielt, erst in der Verlängerung gelang mir dann der erlösende Matchball. Der Junge ist schon richtig gut, nächstes Mal werde ich wohl gratulieren müssen… Die Nummer gegen Rupert vorher war extrem ärgerlich, ab dem dritten Satz hab ich wie aus einem Guss gespielt und nahezu alles getroffen (wie schon am Vortag gegen Than Nam Do, muss eine glückliche Sternkonstellation für mein TT-Spiel gewesen sein an diesem WE), nur zwei Punkte haben am Ende gefehlt… Nach 9:3 noch zu 9 verlieren ist wirklich bitter!
    Insgesamt war es gestern aber ein schönes Spiel mit sehr netten Gegnern und vor allem Sang Min hat mich mit seinem sehr variablen und guten Spiel überrascht, schade dass es auch bei ihm nicht ganz gereicht hat!

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