Diesmal gab es deutlich mehr spielerisches Substrat um auch über das Geschehen am Tisch zu berichten, trotz des deutlichen Ergebnisses von 9:1. Gegen Poppenbüttel sollte ein Sieg her, denn unsere Nachbarn gehören zum erweiterten Kreis der selbsternannten Aufstiegskandidaten. Dementsprechend waren wir dankbar über Ingmars erneuten Einsatz – der legt ja schon eine Serie hin. Einziger Wermutstropfen bei Einsätzen von Ingmar ist, dass sich Felix dann in der Mitte verstecken, seine :0-Bilanz leichter sichern und damit sein Mobbing gegen Tom – als einzigem Spieler mit einer Einzelniederlage – fortführen kann.
Die Doppelrechnung ging zwar auf, aber souverän geht anders. Während Tom und Felix mühelos und überzeugend gewannen stocherten sich René und Oli bös einen zurecht. Erst traf René kaum einen Unterschnittball, dann verschoss Oli alles was zu verschießen war. Nach zwei abgewehrten Matchbällen schafften die beiden doch noch die Wende und blieben im letzten und durchaus sehenswerten Satz siegreich. Ingmar und Julian unterlagen dem starken Einser-Doppel mit Oldenburg/Bartsch – hier gibt es wohl noch mal Bedarf für ein kleines Kabuffgespräch und eine neue Zielvereinbarung. Ingmar, diesmal ohne vorsportliche Völlerei, zeigte eine konzentrierte Leistung gegen Oldenburg und hatte vor allem taktisch immer ein wenig die Nase vorn. Das war schon mal ein kleines Break und Tom legte gegen Wang gleich nach. Es bedurfte einer kleiner Motivationsspritze von René, danach ging die Post ab, inklusive mehrerer erfolgreich eingstreuter Zawadski-Spezial-Aufschläge gegen den Linkshänder.
Es folgte die große Enttäuschung des Abends – zumindest aus Sicht von Tom. Felix verlor in der Verlängerung die Sätze 1 und 2 und stand im 3. Satz schon mit dem Rücken zur Wand, gewann aber der in der Nachspielzeit. Eggert wurde immer besser, aber Felix konnte noch knapper auch Satz 4 für sich entscheiden . Nach zwei Fehlaufschlägen in der Verlängerung von Durchgang 4 war ich schon kurz davor den „Sofort-Kaufen-Button“ für das rosa Höschen zu drücken. Der Baum wankte, aber er fiel nicht und es kam wie es kommen musste. Felix tütete den 5. Satz klar ein und der nächste Spruch ließ nicht lange auf sich warten (vgl. Absatz 5, Zeile 10 ff in diesem Bericht).
René zu coachen war nicht einfach. Stets zurückliegend fing er irgendwann das grabbeln an und konnte vor allem durch unorthodoxe Bälle Bartsch zu Fehlern verleiten. Nun sind die meisten Bälle von René unorthodox, insofern erklärt es sich für den Außenstehenden nicht immer, warum der Gegner verhaut – egal – mit Disziplin bog René die Sätze um. Oli muss laut TT-Maximus auch gespielt haben. Die Sätze gingen jedoch ruck-zuck und mit traumwandlerischer Sicherheit an Oli, so dass ich nur aus dem Augenwinkel heraus ein paar Leckerbissen wahrnehmen konnte.
Schon vor diesem Punkt war die Luft etwas aus dem Spiel, aber bei diesem Spielstand hält sich die Motivation für einen weiteren Einsatz in Grenzen. Deshalb startete ich ein Intensiv-Coaching von dem „Kleinen“ Julian gegen den starken Thomas Neumann (Bilanz bis dato 6:1). Nachdem Thomas zwei Aufschläge hintereinander von Julian so gar nicht kontrollieren konnte kam der Spruch: „Der Kleine verarscht mich hier“. Für den Rest der Saison hat unser volljähriger 1,90m Mann Julian nun einen neuen Beinamen und wir fragen uns wie Neumann unseren Schülerersatz tituliert hätte?
Die Gedanken dazu sind frei. Julian, spielerisch deutlich gereift wurde im 5. Satz von Felix eingenordet und im Prinzip mit den gleichen Inhalten wie von mir auf Spur gebracht, aber Felix meinte nach dem starken und siegreichen 5. Satz: Warum soll Julian auch auf Leute hören, die schon ein Einzel abgegeben haben! Ingmar verhinderte dann einen weiteren Einsatz von Tom und katapultierte sich mit zwei Siegen und einer makellosen 5:0 Bilanz in höhere LKZ-Sphären.
Nächste Woche geht es gegen die Oldie-Truppe von SCALA III. Da haben wir durchaus Respekt (nicht nur vor dem Geruch in der Dusche) und versuchen mit wenig minderjährigem Ersatz anzutreten, denn Jugend-forscht-Aktionen gegen Material können wir uns in diesem Spiel nicht erlauben. Das schöne ist, dass sich die Konkurrenz bislang gegenseitig kannibalisiert und die meisten Top-Duelle stehen noch aus. Der Abend klang im Forum Sasel aus (noch einen schmierigen Griechen-Eisbecher hätte ich nicht verkraftet) und da die 3. Herren 1:9 verlor jettete Holger heim ins Reich und durfte in gewohnter erfolgsgeschwängerter Atmosphäre mit uns speisen. Die zweite kleine Enttäuschung – neben Felix Last-Minute-Sieg – ist das Ausbleiben der Spielberichte von den TTG-5- Herren (auch Niederlagen sollte man prosaisch verarbeiten!).
Mit sportlichen Grüßen vom trainigsfleißigstem Team in Sasel (1. Herren und den „Kleinen“ mal ausgenommen).