Corona und seine Nachwirkungen: Ein halbes Jahr ohne Punktspiel, das habe ich bisher in meiner Tischtennis-Laufbahn noch nicht erlebt. Den anderen Spielern ging es ähnlich, gerade zu Beginn der Matches war die Nervosität bei Jedem greifbar. Die gewohnten Doppel fehlten um richtig auf Betriebstemperatur zu kommen.
Die Vorbereitung auf das Punktspiel dauerte beinahe eben solange wie das Punktspiel selbst: Die Maßnahmen wie Tische desinfizieren, Corona-Kontaktlisten, Abstand auf der Bank und Einspielen nur zu zweit waren aber insgesamt gut zu ertragen.
TTG schickte seine beste Mannschaft zu uns in den Petunienweg: Rückkehrer Tim Jensen, Arne, Julius, Tim Bremer, Romeo und Frieder. Für mich der Aufstiegsfavorit Nummer 1. Wir hielten mit Michel, Lorenz, Fabian Otto, Joseph, Fabian Hartwig und Nils dagegen.
Wir starteten coronabedingt direkt mit den Einzeln. Michel hatte es zunächst mit Arne zu tun. Eine klare Angelegenheit für unseren neuen Spitzenspieler. Michel schaffte es konstant über 3 Sätze Arne immer wieder unter Druck zu setzen. Am anderen Tisch standen sich Lorenz und Tim Jensen gegenüber. Die Favoritenrolle lag klar bei Tim und so zog er, wenn auch knapp, mit 2:0 davon und sah im dritten Satz bei 10:6 schon wie der sichere Sieger aus. Doch Lorenz gab nicht auf und drehte den Satz noch und kämpfte sich in den Entscheidungssatz, wo er dann leider doch gratulieren musste. Trotzdem eine gute Leistung von Lorenz. In der Mitte hatte es Fabian Otto dann mit Tim Bremer zu tun. Fabian war der druckvollere Spieler und diktiere die Ballwechsel, sodass am Ende ein 3:1 auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Parallel hatte es Joseph mit Julius zu tun. Julius ist für mich einer der besten Spieler des Mittleren Paarkreuzes, der jedoch noch nicht in Form zu sein schien. Das nutzte Joseph gnadenlos aus und gewann hochverdient mit 3:1. Die erste Sensation des Abends. Fabian Hartwig hatte mit Frieder eine bekanntermaßen harte Nuss zu knacken. Beide kennen sich gut aus vergangenen Matches der letzten Jahre. So war es ein Duell auf Augenhöhe, welches Fabian durch einen guten Start im Entscheidungssatz schlussendlich für sich entscheiden konnte. Nils konnte parallel gegen einen gut aufgelegten Romeo seine PS noch nicht auf die Straße bringen und verlor doch überraschend deutlich.
Die 4:2 Pausenführung war schon etwas überraschend, doch wir hatten Lust auf mehr:
Michel und Tim Jensen standen sich im Spitzeneinzel gegenüber. Michel startete gut, verlor im weiteren Spielverlauf jedoch die wichtigen „kleinen“ Ballwechsel, wodurch sich Tim am Ende doch verdient durchsetzen konnte. Lorenz hatte am Anfang seines Spiels gegen Arne Startschwierigkeiten und musste sich erst mal auf die gegnerische Noppe einstellen. Das gelang im weiteren Spielverlauf immer besser und Lorenz war im 5. Satz nicht mehr zu bremsen und gewann unter dem Jubel der Bank. Die nächste große Überraschung des Abends. Fabian Otto nutze Julius gebrauchten Tag auch im zweiten Einzel aus und zitterte sich in 5. Sätzen zum nächsten Saseler Sieg. Joseph hingegen musste die Leistungssteigerung von Tim Bremer anerkennen und verlor im Parallelspiel in 4. Sätzen. Unser Unteres Paarkreuz konnte den Überraschungserfolg nun perfekt machen. Fabian Hartwig konnte die erste Chance dazu jedoch nicht nutzen und verlor gegen knapp aber verdient gegen Romeo. Nils und Frieder standen sich im letzten Einzel des Tagen gegenüber, welches über Sieg oder Unentschieden entscheiden musste. Nils war von Beginn an fokussiert und lieferte eine starke Leistung ab. Ein klares 3:0 !
Damit lautete der Endstand 7:5 für Sasel. Eine große Überraschung zu Beginn der Saison, gegen sympathische Gäste aus Ahrensburg.
Die anschließende Suche nach einem geeigneten Restaurant gestaltete sich schwierig. Sowohl der Stamm-Italiener (ehemals Fidelio), als auch das Schachcafe scheinen Corona zum Opfer gefallen zu sein. Letztlich mussten wir zu einem bekannten Fastfood-Restaurant ausweichen, der uns jedoch pünktlich um 0 Uhr auch vor die Tür setzte. Da ist für die nächsten Punktspiele noch Luft nach oben 🙂
