… oder wie das längste 9:2 der jüngeren Tischtennisgeschichte zustande kam. Die Vierte vor! vorbildlich wie immer, war natürlich vor dem Gegner vollzählig in der Halle angetreten. Vorher hatten wir uns in der heimischen Halle drei Stunden eingespielt, nachdem wir durch die physiotherapeutische Abteilung körperlich auf die Belastung vorbereitet wurden. Auf eine Anreise am Vorabend haben wir diesmal verzichtet, weil das nur bei Auswärtsspielen ab 15km Anreise notwendig erscheint. In der Umkleidekabine wurden wir bereits olfaktorisch durch die Gerüche des Sanitärbereiches gefoltert – das ist ganz klar auf Nasenhöhe mit SCALA – doch beim Anblick der Halle glänzten die Augen. Neue Tische, neue Netze, neue Deckenbeleuchtung und der niegelnagelneue Boden hatte eine Grip wie ihn sonst nur die 245er Puschen von Boris Boden-Boden-Rakete auf Asphalt zeigen, aber zu den nächtlichen Verstößen gegen die StVO in Gegenwart der Polizei kommen wir später noch. Der Boden war auch für die Poppenbüttler ungewohnt – insofern ein ganz klarer Heimnachteil. Für welche Poppenbüttler eigentlich? Die spielten ohne 4, Spiel 2 – oder so. Zwei Ersatzleute, die parallel spielten, ergänzten die 5. Herren, von denen aber wiederum zwei ihren Ersatzeinsatz parallel in der anderen Halle hatten. Das versprach interessante Spielreihenfolgen. Tom durfte sich zunächst im Doppel mit Sebastian versuchen zu rehabilitieren. Nachdem die ersten beiden Sätzen :5 gewonnen wurden und es im dritten bereits 8:2 stand wollten wir natürlich im Sinne einer vollendeten Ergebnisästhetik wieder :5 gewinne. Der entscheidende Ball erwischte Tom nicht optimal – Kante – so brachen die Dämme und es ging nur :8 an uns. Olaf und Boris hatten es mit der starken Linkshänderkombination Bartsch/Oldenburg zu tun und mussten über 5 Sätze gehen. Wo Boris spielt darf eine fulminante Aufholjagd nicht fehlen und auch in diesem Doppel stand es 2:8 gegen uns und das Ding wurde noch gedreht. Am Ende gewannen unsere ungeschlagenen 1er-Killer Dank einer guten Toppi-Quote von Boris und einer guten Dosierung von Oleinikov im 5. Satz. René und Holger durften gegen den Ersatz Hansen/Göllnitz ran, aber die beiden wurden fast noch zum Waterloo für das untere Paarkreuz. Das Doppel ging jedenfalls 0:3 weg. Oben wurde das Spiel von Sebastian vorgezogen, der in den beiden ersten Sätzen ohne Mühe gegen Wang gewann, aber in den Sätzen drei und vier zunehmend einfallslos gegen die Linkshänderaufschläge agierte (3:1). Tom hatte die letzten beiden Spiele gegen Oldenburg verloren und der Rest der Mannschaft wollte Tim schon als Angstgegner hochstilisieren. Die bescheidene Bilanz von Oldenburg spiegelte sich jedoch auch in der Performance an diesem Tag wider, 3:1 für Tom. Olaf hat schon schönere Spiele als gegen Eggert abgeliefert, aber wenn der trifft, dann trifft er, wenn nicht, dann nicht. Am Ende traf er doch weniger als Olaf (3:0). Boris ist in bestechender Form und sogar zur selbstkritischen Analyse fähig. Nach einigen willenlosen Bällen im 2. Satz blieb die Erkenntnis: Da habe ich wohl etwas zu viel experimentiert! Richtig, und das ging beinah in die Hose, denn Linkshänder Bartsch quälte Boris zunehmend mit üblen langen Aufschlägen, die der regelmäßig über den Tisch prügelte und natürlich auch keine Auszeit von Tom annehmen wollte. Zum Glück ging der 4. Satz :11 an Boris, doch das bessere Spiel von Boris sollte noch folgen. Holger durfte gegen Michael Hansen ran, der in der letzten Saison René paniert hat und deswegen froh war, dass er „nur“ gegen Göllnitz spielten durfte. Diese Freude sollten noch weichen im weiteren Spielverlauf. Gegen Michi Hansen war ausreichend Coach-Kompetenz vorhanden, immerhin haben Tom und Sebastian einige Jahre zusammen mit Michi in Wellingsbüttel gespielt. Trotzdem agierte Holger etwas verkrampft und konnte auch das Zwischenhoch im zweiten Satz nicht stabilisieren. Einen Zeus-Teller hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf auf Holgé gewettet, aber Sebastian stellte Holger optimal ein und im fünften konnte der Start nicht besser sein und Oldie Holgi zog die Strategie bis zum glücklichen Ende durch. Jetzt kam die Spielreihenfolge durcheinander, denn Sebastian machte erst sein Spiel gegen Olddenburg – ein klares 3:0. Irgendwann stand irgendwie auch Boris gegen Eggert am Tisch und machte den 8. Punkt klar, der Spielberichtsbogen ist an dieser Stelle leider ohne Details – später wird klar warum. Es sei nur soviel erwähnt: Das war noch nicht das beste Spiel des Abends für Boris. In der Reihenfolge war nur irgendwann René dann doch mal dran und fand in Göllnitz seinen Meister, obwohl Tim Oldenburg René warmgespielt hatte. Ach wie schön wäre doch ein Spiel gegen Hansen gewesen. Die Uhr zeigte noch nicht mal 21:30 Uhr und das Gyros schien sicher, doch René wurde ganz fein wegpaniert. Hacke René – Göllnitz legte ab – Noppenabwehr – Göllnitz zieht mit Effet vor … Am Ende hatte Rolf auch noch etwas Glück, aber 0:3 Sätze sprechen eine klare Sprache . Die Mannschaft war leicht stinkig, denn der Zeitplan schien damit aus dem Ruder zu laufen. Wir hatten 9 Punkte, nur nicht in der vorgesehenen Reihenfolge. Boris sprach von „abschenken“. Nicht gegen Poppenbüttel, nicht in der Vierten vor! Nicht mit Peter als Abteilungsleiter – das gäbe ein sattes Kabuffgespräch! Also wärmte sich Tom zwischenzeitlich mit Holger als Sparringspartner auf. Danach trat Boris gegem Sebastian an und lag nach fulminantem ersten Satz 1:2 hinten, aber im vierten Satz 1:0 vorn. Das niveauvollste Spiel des Abends. Dann musste leider abgebrochen werden, denn Wang kam aus der anderen Halle (nach dem Doppel!). Nebenan spielte schon Olaf gegen Bartsch, unwissend, wie das Spiel Krause gegen Wang enden würde. Nach 2:0 gab er doch noch ab, vielleicht fehlte das der letzte Biss, nachdem wir ja schon 9 Punkte hatten und Tom auf der Gewinnerstraße war. So gegen 22:25 machte Tom nach 3:0 den völlig unbedeutenden Punk zum 9:2 – einer Stunde nachdem der Sieg eigentlich schon eingefahren war. Am Ende muss man konstatieren, das René uns eine wertvolle Stunde Lebenszeit beim Griechen gestohlen hat. Immerhin waren die Duschen warm, auch wenn das Aroma immer noch mehr Kloake als irischer Frühling war. Aber: erstunken ist noch keiner. Auf der Rückfahrt standen an der Kreuzung zum Ring 3 Holger, Tom und Boris nebeneinander und Jurzcyk zeigte uns den Doppelrohrauspuff. Leider hatte Holger seinen Abreißblock mit „Tickets“ vergessen. Holgé und ich schauten uns bei Santorini verdutzt an, weil Boris Röhrl noch nicht da war, vermutlich hatte er die Bremsfallschirme nicht rechtzeitig ausgelöst. Natürlich war das Gyros alle – danke René – aber Holger schwenkte eh auf Gemüseteller (!) um, Sebastian klaute Tom ein paar panierte (!!!) Tintenfischringe (hatte er gedacht es wären Zwiebelringe?) und Olaf und Boris wichen auf Geflügel aus. Nur Müller blieb beim Bifteki und schwadronierte davon, dass er ja in der Rückrunde auf keinen Fall in der 5. helfen könne, weil er ja viel zu schlecht sei … Zu den weiteren Diskussionen um die Aufstellung wurde stillschweigen vereinbart. Nach der glorreichen Woche der Wahrheit haben ja einige Mannschaften Schwächen gezeigt – nicht so die Vierte vor! Der Ältestenrat möge die aktuellen Ehrungen vornehmen und die Vierte vor! dabei angemessen berücksichtigen. Die saure Mediengurke geht hoffentlich an unsere Gegner vom letzten Freitag, die immer noch keinen Bericht online gestellt haben. Für den Oscar in der Kategorie „kreative Aufstellung“ nominiere ich Poppenbüttel. Gewinner des rosa Höschens of the day ist definitiv René . Der Panadeur des Tages sollte erst nach Vorliegen sämtlicher Einzelergebnisse gekürt werden. Jetzt sind es noch drei Spiele, die Null steht und im Spielverhältnis wollen wir natürlich vereinsintern auch die Nase vorn behalten.
Vierte vor! gegen Popptown 10:3
3 Kommentare
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Tom, mal wieder ein meisterlicher Bericht – Danke!
Meine Leistung von 0:6 Sätzen wurde nur noch von dem Krisenmanagement meines ehemaligen Kollegen Mathias Grundei unterboten. Mag ja sein, dass Spieler kurzfristig krank werden, aber dieser Poppenbüttel-Zirkus war an der Grenze zur Regelwidrigkeit. Wenn ich einige Poppenbüttler Stimmen richtig verstanden habe, fühlten sich unsere Gastgeber alles andere als wohl und es bleibt zu hoffen, dass sich Abende dieser Art nicht wiederholen. Das Finale bei Säntoreini war dann mal wieder einmal perfekt und ich bin schon ganz traurig, dass wir in der kommenden Woche auseinandergerissen werden.
René
Herrlicher Bericht Tom, der Ältesten- und Honoratiorenrat wird eine schwere Entscheidung treffen müssen, an wen die Ehrennadel in Silber für die beste Spielberichterstattung in diesem Halbjahr geht, derzeit lieferst Du Dir mit Simmi ein Kopf-an-Kopf-Rennen!
Das Ergebnis von René gegen Göllnitz wirft natürlich die Frage auf, ob auch gegnerische Spieler zum „Panadeur der Woche“ gekürt werden können, das wird der Ältesten- und Honoratiorenrat heute beim Training diskutieren müssen. Aussichtsreich ist nach bisherigem Kenntnisstand das Doppel Chen/Baum F., dieses konnte die seit Äonen erfolgreiche Oberalsteraner Doppel 1 Kombination Reh/Tetzner letztlich ungefährdet 3:1 legen!
Im Übrigen habe ich gar kein Mitleid für Eure traumatischen Poppenbüttel-Erfahrungen: ich musste trotz 3 beigesteuerten Punkten als Ersatzspieler wieder ein 7:9 miterleben, welchem noch ein gastgeberischer Offenbarungseid im schlechtesten Restaurant des nördlichen Hamburgs folgte!!! Die Bedienungen waren vom indischen Lokalchef schon nach Hause geschickt worden (was noch kein Nachteil sein musste, da diese Mädels meist auch planlos und unfassbar langsam sind), zudem war dieser anscheinend unerfreut über die spätes Störung und dementsprechende unfreundlich. Dann wurden die Essen mit einem Zeitabstand von ca. 30 Minuten geliefert und ich (ausgerechnet, der ich am nächsten morgen um 7 Uhr aufstehen und meinen Sohn zum Fussball fahren musste) bekam erst das falsche und somit als Letzter mein Essen! Zum krönenden Abschluss war der Lokalchef gerade eine rauchen, als wir schlussendlich zahlen wollten, so dass ich erst um 1:30 Uhr zu Hause war… Was lernen wir daraus: Säntoreini rules! Und wenn knappe Spiele drohen, sollte die Anstoßzeit zukünftig auf 19:00 Uhr verlegt werden!
Felix
Ohne Simmi nahe treten zu wollen – sein Bericht war allerbeste Unterhaltung – Tom hat die Nase vorn. Insbesondere, da er jedes Wochenende ein Feuerwerk abbrennt – da kann Simmi noch ein wenig nachlegen 🙂
Ansonsten – armer Felix. Aber nächsten Freitag bist Du ja wieder im Schoß der heimischen Viert Vor! mit anschließendem Säntoreini-Besuch und garantierten 8 Stunden Schlaf (auch wenn Du schon um 07 Uhr zum Fussballspiel Deines Sohnes aufstehen müsstest).
Für den Panadeur der Woche würde ich, nach den bislang gelesenen Ergebnissen, Patrick W. vorschlagen. Im ersten Spiel zumindest war er augenscheinlich sehr souverän. Allerdings spricht der rosa Höschen-Auftritt aus dem zweiten Match dagegen….;-) Dann vielleicht doch lieber an den Gegner von René?
Apropos Rosa-Höschen – Irgendwas Neues von ATV?
Holgé