Ohne unseren etatmäßigen MaFü Tom (der musste als Lohnsklave ein Seminar für den Hol- und Bringdienst seines Klimikums leiten, um sich weitere Tankfüllungen für die geerbte S-Klasse leisten zu können) empfingen wir am Freitag die erste Vertretung von WTB 61. Das interessante an unserer Tour durch bisher weitgehend unbekannte Ligen ist ja, dass wir mal wieder neue Mannschaften und Gegner kennenlernen. Und so hatte bisher auch keiner von uns schon einmal einen der WTBler vor den Schläger gekriegt. Zum Glück taten die es uns aber nach und ließen ihre Nummer 1 zu Hause, ersetzt durch eine Lady aus der 1.LL der Frauen.
Als Ersatz-MaFü hatte ich dann die Gelegenheit zum ersten und letzten Mal in der Geschichte das schon lange geforderte „Dres. Baum“ Doppel in den Spielberichtsbogen einzufügen – es war mir eine Freude! Ansonsten spielten wir mit den Standarddoppeln Olaf/Boris und René/Holger. WTB hingegen stellte sich mit der Aufstellung Pauly, Meyer, Hebel, Schuhmann, Bethge und Sadenwater vor. Die Doppel gingen relativ ereignislos an uns. Bastus musste sich zwar etwas daran gewöhnen, dass die Rückschläge auf meine Aufschläge häufig „unorthodox“ sind (wenn sie denn mal kommen ;-), konnte diese aber im Laufe des Spiels immer sicherer verplätten. Somit ein klares 3:0 für das akademisch verziehrte Baumdoppel. Boris und Olaf hingegen mit einem Satzverlust gegen das gegnerische Einserdoppel, insgesamt aber trotzdem ein sicherer Sieg. Sie suchen ja diese Herausforderungen und wollen nur Doppel 2 spielen um „auch mal gegen die gegnerischen Spitzenspieler antreten zu dürfen“, wie der mittegeplagte Boris äußerte. Das tun sie bisher mit einer makellosen 3:0 Bilanz – Respekt! René und Holger spielten ebenfalls ein sehr gutes Doppel. Trotz der Verunsicherung durch zuletzt eher mäßige Auftritte konnten sie das dritte Doppel mit konzentriertem und sicherem Spiel dominieren. Lediglich in einem Satz verließen sie die taktische Marschrichtung und produzierten wieder zu viele „unforced errors“. Danach ließen sie aber nichts mehr anbrennen und gewannen sicher in 4 Sätzen.
Der erste Herbststurm folgte dann im Spiel von Sebastian gegen den vom Leibesumfang und Ballgefühl her mächtigen Alexander Meyer – und wie: der Baum wankte und wackelte und bei 1:2 Sätzen und 5:7 Punkten sah es schon nach einem ersten Sturmschaden aus. Felix jubilierte heimlich auf der Bank, wurde dann aber doch von brüderlicher Solidarität übermannt und gab dem Spiel mit einem Time-Out und kleinen Taktik-Tips eine Wende. Bastus ab sofort mit deutlich engagierteren Spiel und karnivorenhafter Körperspannung, so sprang schließlich doch noch ein im 5-Satz deutlicher Sieg heraus! Aber merke: Auch in der 2.LL muss man ein Mindestmaß man Konzentration und Ernsthaftigkeit zeigen, sonst ist der kleine Baum schon sehr bald der einzige in der Mannschaft mit einer weißen Weste (nicht das ich mich darüber beschweren würde,hehe).
Olaf und Boris bauten mit guten und schnellen Leistungen die Führung aus. Leider habe ich davon nicht zu viel mitbekommen, weil ich im Spiel der Zwoten auf eine schöne 5-Satzniederlage von Masur hoffte (leider erfolglos 🙂 und dann auch selbst spielen musste. Aber die Tatsache, dass Olaf oben keinen Satz verlor, Bastus hingegen gleich 3 in zwei Spielen, zeigt, dass die müden und schmerzenden Knochen immer noch anständig ditschen können! Nun blies aber auch mir der Herbstwind ordentlich ins Gesicht! Zunächst konnte ich das Spiel gegen Hebel mit meinen Aufschlägen und Toppis deutlich dominieren, doch dann wurde er stärker und die direkten Aufschlagpunkte wurden weniger… So vergeigte ich den dritten Satz, um mich im Vierten wieder zusammenzureißen. Doch leider nicht lange genug, nur bis 10:5 spielte ich konzentriert und gab den Satz dann doch noch ab, mannmannmann. Nun wurde es im Fünften eng, doch ich konnte mich wieder auf 10:6 absetzen. Allerdings vergab ich auch die Matchbälle 6 und 7, so dass ich mich nachhaltig selbst zur Ordnung rufen musste. Wenn schon Masur und Bastus ihre Bilanz nicht befleckt hatten, wollte ich Ihnen doch nicht nachstehen und aus dem vereinsinternen Rennen um die „Huub-Stevens-Gedächtnis-Bilanz“ (die Null muss stehen) nicht ausscheiden. Und so gelang mir schließlich mit dem 8 Matchball der Sieg! Die Enttäuschung in den Gesichtern der Mannschaftskameraden war meine Belohnung, auch wenn Tom nicht da war, um mal wieder in die Tischkante zu beißen ob der Baumschen Last-Minute-Rettung 😉
Das schlimmste an meinem Spiel war aber, dass die Zwote uns mittlerweile überholt hatte und schon ein Spiel weiter war, im Hinblick auf den begrenzten Parkraum bei Säntoreini ein nicht zu unterschätzender Nachteil für uns. Manfestiert wurde der Vorsprung der Zwoten sodann durch die Niederlage von Holger, auch wenn er diese mit 3:0 mannhaft und schnell einfuhr. Er bringt die PS aus dem Training noch nicht an die Platte und hatte gegen den sehr offensiven Bethge wenig entgegen zu setzen, schade! Ein spannungsmäßiges Highlight war dann das Spiel von René gegen Tina Sadenwater. Diese spielte extrem clever, diszipliniert und variable gegen die Säge von René, so dass dieser sich richtig strecken musste. Immerhin überwand er irgendwann die letzten kavaliermäßigen Hemmungen und konnte das Spiel im fünften noch reinbiegen – das war knapp und gut gemacht!
Wer nun dachte, Bastus hätte seine Lektion gelernt, sah sich eines Besseren belehrt: mit uninspiriertem Geballer tat er sich auch gegen Pauly schwer, so dass Olaf noch an die Platte musste, um den moralischen Druck mit blitzsauber geholten Sätzen gegen Meyer zu erhöhen. Dies schien zu wirken, denn Bastus spielte nun strukturierter und bog trotz heftigem Gegenwind auf die Siegerstraße ein, um sich mit dem Siegpunkt nicht noch links von Olaf überholen zu lassen. Schließlich konnte Bastus sein Spiel ca. 2 Sekunden, bevor Olaf den Matchball holte, gewinnen, was Olaf zu einer freundschaftlichen Beendigung seines Spiels motivierte, um die 3:0 Klatsche für Meyer nicht offiziell zu machen. Im Ergebnis also ein überzeugender 9:1 Sieg, auch wenn die Baums ihre akademische Prahlerei beinahe schmerzhaft bezahlt hätten!
Der Abend ging dann mit einem Nackenschlag weiter, denn obwohl wir die Zwote in der Dusche noch überholen konnten, grinsten uns die Männer aus der 3. beim Griechen schon feist entgegen. Sie hatten ihr Auswärtsspiel noch schneller gewonnen und waren somit Tagessieger, auch wenn manch böse Zunge munkelt, dass dies mit fehlendem Duschen erkauft wurde ;-))) Jetzt ist eine Woche Pause, dann geht es mit dem insbesondere von René geliebten Mittwochsspiel gegen Meiendorf weiter, dort müssen wir die zurückeroberte Tabellenspitze verteidigen!
klasse Männer!
In Wahrheit hat die 3. nicht nur geduscht, sondern auch noch 20 min mit dem Gegner gefachsimpelt und darüber hinaus 15 min diskutiert wo sie denn nun zum Essen hinfahren wollen. Und trotzdem hatten sie schon fast ihr Essen auf dem Tisch als ihr dann endlich ankamt. 😉