(Mentale Kriegsführung im ( Tisch-)Tennis, Strategien aus dem Buch Winning Ugly von Brad Gilbert)
Aufschlag oder Rückschlag? Diese Entscheidung zu Beginn des Spieles ist im TT nicht so wichtig wie im Tennis, aber schnell ins Spiel zu finden ist umso wichtiger, seitdem Sätze bis 11 gespielt werden. Ich persönlich bevorzuge den Rückschlag, damit ich am Ende von Satz 1, 3 und 5 selbst Aufschlag habe, aber in so manchem Spiel wird der vermeintliche Aufschlag-Vorteil auch auf den Kopf gestellt. Um ins Spiel zu finden empfiehlt Brad Gilbert die Strategie von Ivan Lendl. Mit 70% beginnen, um sich dann ohne zuviele unforced errors (vermeidbare Fehler) auf 100% zu steigern. Selten gelingt in der ersten Hälfte des ersten Satzes der „Riese“ oder der geniale Ball, der das Publikum in Verzückung geraten lässt. Stattdessen gilt es das Spiel zu kontrollieren und den Gegner die Fehler machen zu lassen. Hat man ausreichend Sicherheit erlangt sollte man die Wahrheit über das Spiel des Gegners herausfinden. Gilbert dazu: „Druck ist der ultimative Lügendetektor“. Druck entsteht in kritischen Spielsituationen, bei schnellem, schnittvollem oder platziertem Anspiel. Dann ist die Stunde der Wahrheit und die Löcher im Spiel werden offenbar. Eine mittelmäßige aber respektable RH kann dann wegbrechen, wenn vorher auf die stärkere VH-Seite gespielt wird und der nachfolgende Ball dann mit Druck auf die RH gespielt wird. Aus der Bewegung heraus wird der Ball evtl. zu spät genommen oder es fehlt die Platzierung und diese Information sollte dann in die Taktik eingebaut werden – winning ugly.