Unser großer Vorsitzender hat treffend verlauten lassen, dass wir keine Häme reinbringen und das Spiel einfach gewinnen sollten, was wir insgesamt auch gut umgesetzt haben. Es muss an dieser Stelle aber doch gesagt werden, dass das Wiederholungsspiel nach 7:9 in unseren zwei Hallen am Redder etwas nach „schlechter Verlierer“ gerochen hat und dass ich mir von meiner Familie einiges anhören durfte, da nun ein weiterer Freitag ans Tischi vergeben werden musste.
Aber die Wahrheit lag nun in der Lämmersieth-Halle von Urania und kann so beschrieben werden: Wir sind ein bisschen besser als Urania und das ist nun zum zweiten Mal knapp bestätigt worden.
In Bestbesetzung traten wir an, die lange Ungeschlagenen wollten weiter nicht verlieren. Urania konnte objektiv keine so gute Mannschaft wie beim Hinspiel aufbieten, da Rocheteau (sehr stark im hinteren Paarkreuz und im Hinspiel 2:0 gegen uns) und Gernhardt (sehr ekliges Spielsystem und im Hinspiel 2:0 gegen uns) fehlten.
Trotzdem wussten wir, dass es eng werden könnte, denn der unberechenbare Jung-Blocker Rao und das drahtige Urgestein Manni Nowak (weiterer Beweis für die Überlegenheit fleischloser Ernährung) können auch spielen.
Im Doppel legten wir mit 2:1 vor, wobei Marc und Paddy und Philipp und Sebastian weiter ungeschlagen sind in der Hinrunde (wir jetzt schon 8:0 – läuft!). Dohmen und Triple-Schüler-Champ Stange verdoppeln anscheinend auch im Doppel ihre noch etwas unerfahrene Nicht-Sieger-Mentalität und spielen häufig ansehnlich, gewinnen aber bislang nie… Aber gegen Poppenbüttel am 8. Januar soll der erste Sieg eingetütet werden…
Oben durfte ich gegen Lutz ran, den ich vor einigen Wochen ganz knapp 3:2 schlagen konnte. Wegen Trainings-Rückstands und allgemeiner Erschlaffung durch meinen Umzugsstress rechnete ich mir nicht allzuviel aus, wollte aber ein gutes Spiel machen. Das misslang leider auch ein wenig, es kam ein 1:3 dabei raus und das war eher von der chancenloseren Sorte. Die Trefferquote glich dem Stimmenpotential der AFD.
Philipp ist am Ende der Hinserie bei 100% angelangt und der sollte das bitte über die Feiertage konservieren, denn dann kann das eine Spitzen-Rückrunde werden und er kann auf der Hamburger Meisterschaft für Furore sorgen. Heute zerlegte er zuerst Skibbe und bewahrte sich das Sahnestück fürs zweite Einzel auf.
In der Mitte sahen wir uns vorne, da Almer im Hinspiel zwei Klatschen einstecken musste und Rao angeblich keinen Bock mehr auf Tischi hat. Es kam dann leider anders, da Michel nur ca. 50% seiner Trainingsperformance abrufen konnte und gerade noch so gegen Rao im fünften Satz obsiegte (der Gegner hatte im vierten bei 9:9 schon einen Fehlaufschlag gemacht und Michel hatte diesen Satz in einer quälenden Verlängerung dann noch verloren). Zum Glück konnte sich „Heintje“ im fünften Satz selbst an einigen anständigen Rückhänden aufrichten und das ganz große Desaster blieb aus.
Super-Schüler-Triple-Sieger Marten hatte einen ganz schlimmen Tag erwischt und wollte sich selbst anscheinend für die Erfolge der vergangenen Wochen bestrafen. Als hätte er das Motto von Brad Gilbert falsch verstanden, führte er ein „Losing Ugly“ auf, schmiss Schläger, jaulte rum und nervte alle ca. 30 min. nach seinen zwei glücklosen und verkrampften Niederlagen. Wir wissen aber, was wir an ihm haben und nehmen ihm das nicht krumm. Wenn es allerdings wieder in die Richtung gehen sollte, schenke ich ihm meine „Heintje“-Single-Sammlung. Ja, Marten, verlieren ist auch schwer und ich bin darin noch lange kein Großer, habe in Deinem Alter auch einige Schläger zertrümmert und Wutanfälle erlitten. Aber: Es wird besser. Spätestens, wenn Du ins Senioren-Alter kommst, wird Dir das selbst so peinlich sein, dass Du die unvermeidlichen Niederlagen dann irgendwann akzeptierst.
Marc ist – wie Philipp – am Ende der Hinserie bei voller Leistungsstärke angelangt und kämpft vorbildlich, ohne wie in der Vergangenheit auch gern mal zu viel zu lamentieren. Er erledigte seine beiden erfahrenen Senioren-Kollegen Nowak und Janssen in knappen Spielen sehr konzentriert. Gegen Michi Janssen war er sogar dreimal mit zwei Punkten Unterschied vorn und tütete so den schönsten denkbaren 3:0 Sieg zum wichtigen 8:6 ein.
Paddy le Bleu war am Vortag etwas zu sehr dem Motto seines Nachnamens gefolgt und hatte die ECE Weihnachtsfeier in der Eishockey-Arena gerockt, zweimal einen Bus verpasst und insgesamt wohl einige Körner gelassen. Deshalb kam er zahnlos gegen die beiden ca. 20 Jahre älteren Routiniers Nowak und Janssen heute nicht gut genug zurecht.
Der Leser wird sich nun schon fragen, wie wir das Ding denn dann noch gewonnen haben… Da muss man dem oberen Paarkreuz und insbesondere Philipp mal ein Lob aussprechen, denn die wichtige zweite Einzelserie bestritten wir oben mit 2:0 und erledigten dann den Schlussdoppel-Job gewohnt sicher mit 3:1 und stets ungefährdet, es reichte uns eine mittelmäßige Leistung.
Mein Spiel gegen Skibbe begann sehr schlecht für mich, auf der hinteren Hallenseite sah ich nach hochgeworfenen Aufschlägen, bei denen ich direkt in die Neonleuchten gucken musste, die nächsten Bälle nicht mehr (es war ohnehin dort schwierig vom Licht her). Satz 1 war so schnell weg, fast nur Fehler von mir. Den zweiten Satz hab ich gerade so gebogen, im Dritten wieder Pleite, vierten auch – etwas sicherer – eingetütet mit mehr Aggressivität und Tscho und härterer Vorhand. Im fünften anfangs auf der schlechten Seite hatte ich mir vorgenommen, mich nicht zu ärgern, wenn ich mit Rückstand in den Seitenwechsel gehe. Es stand 2:5, von außen wurde Time-Out empfohlen, ich ignorierte und panierte dann ordentlich durch zum 11:6 mit teilweise mal wieder Regionalliga-Bällen. Allerdings halfen mir auch zwei wichtige Netzroller in der heißen Phase.
Danach kam Philipps großer Auftritt, als er den Europameister im Doppel der plus 50 Senioren und ohnehin Hamburger TT-Legende Lutz Mocker zum ersten Mal in seiner Karriere nach ca. 20 Anläufen bezwingen konnte, was ihm mit 3:1 und einem fiesen 11:1 im vierten Satz eindrucksvoll gelang – Coach Sebastian war sehr zufrieden mit der taktischen Performance ab Satz 2. Ein sehr wichtiges „Break“.
Ganz wichtig war an diesem Abend, dass wir tolle Unterstützung von ganz vielen Saseler Supportern hatten, von der ersten bis zur 7. Mannschaft hab ich einige Gesichter gesehen und wir haben uns sehr über diese Unterstützung beim Auswärts-Nachhol-Heimspiel in Dulsberg gefreut.
Die Hinrunde ist nun schon fast sensationell gelaufen. Wenn man bedenkt, dass wir gegen Harburg ohne Nr. 1 8:8 spielten und gegen ETV im Schlussdoppel und in meinem Einzel gegen Uwe Christlieb gleich mehrere Matchbälle liegen ließen, wäre sogar ein 20:2 drin gewesen. Schnelsen war besser. Nun haben wir 15:5 Punkte eingespielt, und zwei gegen Poppenbüttel 2 in unserem nächsten Nachholspiel am 8. Januar hab ich schon „im Sinn“ – müssen aber erst einmal am Tisch bestätigt werden, denn die werden auch heiß sein und sich im Lokalderby reinhängen (aber vielleicht zu viel Weihnachtsgans essen – den Fehler mache ich zumindest nicht).
Vielen Dank an Mannschaftsführer Ruzanska, der das Team vorbildlich geleitet hat und jetzt zum Leader und Motivator gereift ist. Auch danken wir der ViertenVor! für die Plasma-Spende beim wichtigen Turn-Around-Spiel in Osdorf und die auch ansonsten tolle Ersatzperformances.
Frohe Feiertage und ein dreifaches: RADUCE!
Glückwunsch Jungs – das beste aller nur denkbaren Ergebnisse in diesem Spiel. Ich hoffe ihr habt ordentlich abgefeiert – oder soll wegen der von Bastus angemahnten schlechten Lichtverhältnisse noch Protest eingelegt werden? Jetzt erstmal Füße hoch und Weihnachtsgans und im neuen Jahr dann ganz schnell in die Halle und gegen Poppenbüttel die Restpunkte einsammeln.