Mein Wecker klingelt um 6.15 Uhr, nach vier Stunden Schlaf. Alle kommen pünktlich hoch.
Wir freuen uns, dass wir bereits vor den offiziellen Frühstückszeiten schon etwas bekommen. Simon erzählt von seinem nächtlichen Barbesuch zusammen mit Philipp, ist begeistert. Es hat sich gelohnt.
Die Taxen stehen pünktlich vor dem Hotel. Der Transfer dauert rund 40 Minuten und kostet uns 20 €. Der Flughafen befindet sich auf einer extra aufgeschütteten künstlichen Insel. Kennst du einen Flughafen, kennst du alle, hier halt eine Nummer größer. Wir holen die Bordkarten, geben unser Gepäck auf und bestehen den Gewichtstest. Wir liegen gut in der Zeit, gönnen uns noch ein zweites Frühstück mit Kaffee. Die China-Reise hat allen sehr gefallen, denke ich. Wir sprechen noch darüber, ob wir es so oder anders erwartet haben und was uns besonders gefallen hat. Man lernt sich schon sehr gut kennen auf so einer Fahrt, erfährt mehr über den anderen als wenn man ein Jahr mit ihm in der Mannschaft spielen würde.
In 25 Min startet das Boarding, wir gehen los. Gate 34. Wir biegen um die Ecke, sehen die Schlangen vor der Sicherheitsschleuse. Mir wird schon etwas mulmig zu Mute. 22 Minuten bis zum Boardingstart, 42 Minuten bis Boardingschluss. Wir kennen nicht die Entfernungen. Und diese Schlangen…
Wir überwinden den Securitycheck ohne Probleme. Jetzt tut sich dahinter die Ausreisekontrolle auf – und wieder Schlangen. Boarding beginnt. Simon drängelt sich vor, will zumindest irgendwie Bescheid sagen, falls es eng wird. Ich sehe uns schon am Boden bleiben und dann mit 500 € pro Person umbuchen. Teurer Kaffee heute morgen. Der Druck wird größer, Thorben und ich stehen in der langsamsten Schlange. Marci ruft schon rüber, unser „Final Call“ ist gekommen. Welche Ehre!
Wir gehen nach vorn, murmeln etwas von „Sorry, final call“. Geschafft. Jetzt noch zu Gate 34. Wir laufen den schildern nach. Die Schilder „Gate 30-80“ lassen nichts Gutes erahnen. Die Anderen sind locker, finden es eher spannend – sie sind wohl noch nicht so oft geflogen. Treppen rauf und runter, dann stehen wir auf einem Bahnsteig, wie in der U-Bahn. „Next train in 1 min“. Zwangsstopp. In 10 Min schließt das Boarding. Wir wissen nicht, was noch alles kommt. Der Zug läuft ein, braust ein Stück zum Abfluggate. Schnelles Aussteigen, wir alle rennen mit unseren Handgepäcktaschen die Rolltreppen hoch. Gate 30 bis sonstwie tut sich auf. Immerhin, in der Ferne kann man schon die Ziffer 34 erkennen. Wir bringen noch einmal unseren Kreislauf auf Touren und sind dann beim Abfluggate – 4 Min vor Schluss. Die Stewardess heißt uns bei Air France willkommen. Geschafft. Ich muss erst mal abschwitzen.
Ich kann gar nicht verstehen, dass ich da nicht besser aufgepasst habe. Man ist etwas raus aus der strengen Zeittaktung. Die alte Flugweisheit: „Pause nach der Schleuse“ hätte viel Stress erspart – und einigen ein keines Abenteuer am Abflugtag.
Wir haben einen ruhigen Flug. Die Maschine ist fast voll. Trotz Tageszeit ist voll abgedunkelt. Die meisten Passagiere dösen vor sich hin oder schauen in ihre Bildschirme rein. Die Verpflegung ist gut. Dank des veganischen Einflusses von Simon hat sich das kulinarische Ernährungsuniversum von Janni massiv erweitert. Auf dem Flug ißt er eine Portion Guccibeeren mit Seetang.
Wir landen sicher in Paris. Hier wollen wir etwas klüger sein beim Umsteigen.
Damit enden meine Berichte über China2011. Für uns alle war es ein unvergessliches Erlebnis und hat viel Spaß gebracht. Ich freue mich, wenn meine Berichte auch für die Leser informativ waren und hoffe, damit ein Stück China2011-Feeling nach Hause gebracht zu haben.
Ein kompletter Bericht und eine Fotogalerie wird in Kürze auf unserer Homepage eingestellt.
Viele Grüße
Peter