Der Gegner hatte freundlicherweise unserer Verlegungsanfrage entsprochen, unsere Nr. 1 konnte wegen Auslandsgeschäftsreise am ursprünglichen Termin nicht. Und wer fehlte um 19:45 in der Harksheider Straße: Ich selbst. Hatte mich doch Thorben Zimmermann noch daran erinnert, nicht zu spät loszufahren. War ich diesem Hinweis doch auch gefolgt und hatte mein Büro schon kurz nach 18:00 verlassen.
Doch Orkantief Christian wollte meine Demut auf den Prüfstand stellen. Ich brauchte fast zwei Stunden (ja, echt) von der Elbphilharmonie bis zum Spiegel-Hochhaus, ca. 1 km entfernt…. Die Stadt war dicht – Feuerwehr und Polizei wechselten sich ab, es ging einfach gar nix mehr.
Phili als Ersatzkäptn hatte sich derweil mit den Gegnern darauf geeinigt, dass wir das Doppel 3 abschenken und dass ich dann meine beiden Spiele machen können würde, wenn ich ankäme. Als ich gestresst um 20:55 am Spielort eintraf (wegen Entleerung einer großen Volvic-Flasche im Büro musste ich ca. 500 m vor der Halle noch einmal anhalten und wild in Poppenbüttel am Straßenrand “brunzen”, wie der Bayer sagt), informierte mich Gegner Volker Porebski an der Pforte kurz über den Spielstand: 4:1 für Poppenbüttel. Konnte ich kaum glauben, aber egal – das musste nun mal schnell gedreht werden. Bislang war anscheinend nur Phili-Boy Herr der Lage gewesen und hatte 3:0 gegen den ehemaligen Hamburger Einzelmeister Borsczc gewonnen. Über die beiden Doppel-Auftritte und Nisses aussichtslose Versuche gegen Best-Ager Izet Beganovic wollen wir jetzt mal den Mantel des Schweigens ausbreiten (zum background: Izet ist ca. 50 Jahre älter als Nisse… hat aber auch immer noch eine gemeine Säge und hat sich vor ca. 6 Jahren auch noch in der Regionalliga verhauen lassen und sogar ein paar Mal gewonnen; auch den nicht eben unerfahrenen Olaf Deichmann hatte er vor Jahren schon mit Schnittwechsel in den Wahnsinn getrieben…).
Die Poppenbütteler gute Laune habe ich dann mit einem schnörkellos deutlichen 3:0 gegen Porebski etwas gedämpft. Weiter gedämpft hatten auch schon Thorben gegen Oldenburg (Mr. Zimmermann wieder souverän an diesem Abend) und Michel gegen Mnich (der überraschend viel schon in der HH-Liga gewonnen hat und vom Material und wahrer Zähigkeit lebt) sowie Patrick gegen Ex-Saseler Matthias Busch mit starker Leistung. Als ich gleich anschließend an mein erstes Spiel auch schnörkellos gegen Borsczc gewann und Phili Porebski ebenfalls in drei legte, war die Wende zum 7:4 komplett und wir ließen außer einer weiteren deutlichen Niederlage gegen Easy Izet, diesmal von Patrick, nix mehr liegen. Ein Sonderlob hat sich Nisse mit seinem kämpferischen Auftritt gegen Matthias Busch verdient, den er zu späterer Stunde um halb elf noch nach 0:2 und 1:4 Rückstand und einem geschickt von Michel eingefädelten Time-out noch erfolgreich gestalten konnte – im fünften Satz war es dann sogar eine ziemliche Demontage des eigentlich stark und variabel spielenden Gegners.
Die Poppenbüttel-Woche soll am Freitag mit weiteren zwei Punkten gegen die dritte Mannschaft vergoldet werden. Dann ist tabellenmäßig auch wieder Ruhe im Karton. Wir machen aber nicht (wie stets der HSV) den Fehler, jetzt schon auf die UEFA-Cup-Plätze zu schauen, dazu ist das noch zu dürftig und brüchig bei uns. Aber: Potential ist da und noch längst nicht ausgeschöpft.