Dem edlen Mäzen Felix sei hier an allererster Stelle gedankt – er hat die gesamte Zeche beim Griechen bezahlt. Was hat ihn zu dieser Wohltat bewogen? Der Frust über das verlorene Einzel? Das Glück endlich wieder beim Griechen zu sein? Oder war es das spezielle Ambiente des Grill-Imbiss Akropolis an der Hammer Landstrasse 234? Die Antwort weiß nur Felix selbst, aber unvergessen wird der Uozo sein, der so gestreckt war, dass man ihn auch als homöopathisches Lebensmittel im Demeter-Bio-Laden in Pöseldorf hätte verkaufen können. Serviert wurde er in Gläsern, die – im Stile eines Bonsai-Bierkruges für das Barbie und Ken Party-Set – so gut zum Griechen passten wie ein Ölgemälde des Matterhorns in eine Fischbratküche im Hamburger Hafen. Da war es nur konsequent, dass die Getränke in der Halbliter-Dose daherkamen, abgesehen von der Flasche Beugelbuddelbeer unseres Mäzens. In der im Bauhaus-Stil gehaltenen Auslage verloren sich fünf einsame Currywürste und damit war auch die Botschaft des Gastwirtes für den weiteren Verlauf den Abends klar: Bald ist Feierabend und außer Rest-Gyros wird es nichts mehr geben. So bestellten wir drei kleine und drei große Gyros und nur der geschulte Blick des aufmerksamen Gastes konnte den Unterschied der Portionen erkennen: Die Teller der kleinen Portion waren – in Anspielung auf das Zwiebelmuster auf Großmutters Kaffeegeschirr – blau verziert. Das bestellte Häage-Dasz-Eis war leider nicht mehr vorrätig, doch auch dieses vordergründige Defizit machte klar: Hier wird nur frische Saisonware gereicht und die Zeit für Eis ist halt vorbei. Non-verbal und mit den kleinen kundenorientierten Gesten eines Vorzeigebetriebs des Hotel- und Gastättenverbandes – Dimmung des Lichtes, Hereinholen der Werbeaufsteller – machte uns der Wirt dann auf die Sperrstunde seiner Lokalität aufmerksam. Beim Verlassen des Etablissements war allen klar: Wir kommen wieder, denn das Gyros war klasse. Da klicken wir gern den Like-Button und doch bleiben Fragen offen: Wie alt waren die leicht überschminkten Mädels am Stehtisch vor Akropolis wirklich und wer saß am Steuer der Oberklasse-Limousinen in die die Mädels stiegen? Wir nahmen jedenfalls die Erinnerung an einen stilvollen Abend mit nach Hause und natürlich auch zwei Punkte gegen Horn (9:3), denn die traten ohne das obere Paarkreuz an und so ließen wir uns die Chance nicht entgehen. Trotzdem gab es das ein oder andere Spiel in fünf Sätzen, doch am Ende hieß der klare Sieger Sasel III. Aufstellungsprobleme scheinen ein Dauerphänomen zu werden, zunehmend melden Mannschaften mehr als sechs Spieler um wenigstens vollständig antreten zu können und wenn wir mit der vorhandenen Personaldecke der 3. Herren Stabilität zeigen werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Nächste Woche ist wahrscheinlich spielfrei, Poppenbüttel hat Aufstellungsprobleme. Uns ist es egal, wir haben mit Ingmar und Nisse noch zwei Asse im Ärmel und gehen zuversichtlich zum Griechen ääähhh in die Saison.
Tom